Dienstag, 23. Januar 2007
Joey Goebel - Vincent
thenoise, 21:36h
Auf Seite 202 kommt Joey Goebel endlich selbst darauf, dass die Grundidee seines Romans völlig blöd ist: Das Unternehmen New Renaissance möchte mit hochwertiger Unterhaltung die Qualität von Fernsehsendungen und Popmusik heben, damit den Geschmack der Leute verbessern und nebenbei noch fett Kohle machen. Da nur wer leidet, Großes hervorbringt, wird der kleine, clevere Vincent auserkoren, schon von Kindesbeinen allerlei Schicksalsschlägen ausgesetzt und ein Leben lang getrietzt zu werden, um entsprechend große Kunst zu produzieren. Es funktioniert natürlich, und auch wenn der Autor eine Randfigur sagen lässt, daß es ... da draußen bereits tonnenweise tolle Filme und Bands (gibt), welche die Leute nur nicht kennen würden, weil gar nicht danach suchen.
Immerhin schafft es Joey Goebel, diese hanebüchene Idee wenigstens halbwegs amüsant über einige hundert Seiten durchzuziehen. Dass seine Ideen dabei kaum tiefgründiger als die von ihm kritisierten Fernsehshows sind, und ihm an Widerwärtigkeiten, die Vincent deprimieren und ins produktive Unglück stürzen sollen, nicht mehr einfällt als Vincents Hündchen zu vergiften oder ihm in der Pubertät die Frauen fernzuhalten, tut dem keinen Abbruch, solange man das Buch halb komatös oder auf einer langen anstrengenden Reise liest - darf auch im Halbschlaf sein, man versäumt nichts und ist immer wieder gleich dabei. Und am Ende lässt man das Buch im Flugzeug liegen. Die Mehrheit ist ohnehin zu blöd und hat keinen Geschmack, hat man auf vierhundert Seiten gelernt - das Buch nimmt sicher schnell jemand mit.
Immerhin schafft es Joey Goebel, diese hanebüchene Idee wenigstens halbwegs amüsant über einige hundert Seiten durchzuziehen. Dass seine Ideen dabei kaum tiefgründiger als die von ihm kritisierten Fernsehshows sind, und ihm an Widerwärtigkeiten, die Vincent deprimieren und ins produktive Unglück stürzen sollen, nicht mehr einfällt als Vincents Hündchen zu vergiften oder ihm in der Pubertät die Frauen fernzuhalten, tut dem keinen Abbruch, solange man das Buch halb komatös oder auf einer langen anstrengenden Reise liest - darf auch im Halbschlaf sein, man versäumt nichts und ist immer wieder gleich dabei. Und am Ende lässt man das Buch im Flugzeug liegen. Die Mehrheit ist ohnehin zu blöd und hat keinen Geschmack, hat man auf vierhundert Seiten gelernt - das Buch nimmt sicher schnell jemand mit.
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