Mittwoch, 7. Januar 2009
Flaschen, (fast) nichts als Flaschen
Er muss ein komischer Mensch gewesen sein. Zeit seines Lebens wohnte Giorgio Morandi mit seiner Mutter und seinen drei Schwestern in einem Apartment in Bologna. Während des zweiten Weltkriegs zog sich seine Familie in die Provinz zurück. Dort malte er noch Landschaftsbilder, später ausschließlich Stillleben. Sein Motiv: Flaschen – einzeln mitunter, meist zu mehreren und durchweg in gedeckten Farben.

Es ist eigenartig. Je länger man Morandis Stillleben ansieht, desto faszinierender wirken sie. Je mehr Bilder man sieht, desto mehr möchte man sehen. Bis Mitte Dezember waren 110 Werke im New Yorker Metropolitan Museum zu sehen – die erste umfassende Morandi-Ausstellung in den USA.


Museo Morandi: beindruckende Vielfalt gleicher Motive

Für einen sprunghaften Menschen ist das Werk von Morandi packende und erschreckend. Einerseits befremdet mich die intensive Beschäftigung mit dem immer Gleichen, andererseits wandere ich immer begeisterter von Bild zu Bild und betrachte sie länger als viele Bilder, die detailreicher sind, die mehr „erzählen“.

Ich möchte eine seiner Flaschen zuhause hängen haben, sie jeden Tag sehen, wenn ich von der Arbeit komme. Das geht mir nur bei wenigen Bildern so, etwa bei denen von Chi Chi Hua. Aber das ist etwas anderes. Und was den Morandi betrifft, habe ich doch tatsächlich eine Idee ...

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