Sonntag, 14. Februar 2010
Ode an die Cover-Art
Der Wind, das Licht. ECM und das Bild macht Lust aufs Hören
Der Wind, das Licht. ECM und das Bild macht Lust aufs Hören
thenoise, 22:47h
Dies ist ohne Zweifel der schönste Katalog, den ich je gesehen habe. Ein bibliophiler Bilderrausch, zum Schmökern, um Lust auf Musik zu bekommen. Er will nichts verkaufen. Der Wind, das Licht ist ein (ziemlich voluminöses) Kleinod für Anhänger des aus Produkt und Verpackung bestehenden musikalischen Gesamtkunstwerks. Wer dem großen Format der Langspielplattenhülle nachtrauert, weil das CD-Format keine Cover-Art mehr zulasse, findet hier die geballte Hilfe zur Überwindung seiner Vorurteile.
Der prächtige Bildband ist aus Anlass des 40jährigen Jubiläums von Manfred Eichers Plattenfirma ECM (Edition of Contemporary Music) entstanden und bringt vor allem die Plattencover von 1996 bis heute (die Zeit von der Gründung im Jahre 1969 bis 1996 wird vom Band Sleeves of Desire abgedeckt, der ebenfalls im Lars-Müller-Verlag erschienen ist.)
Neben den Cover-Abbildungen werden manche Musiker in Schwarzweißfotografien gezeigt und immer wieder doppelseitige, atmosphärische Bilder.
Verschiedene Essays, die der Faszination der Cover-Gestaltung auf die Spur kommen möchten, begleiten die opulente Bilderflut. Thomas Steinfeld, Leiter Feuilleton der Süddeutschen Zeitung und der Pianist Ketil Bjørnstad bewundern neben anderen Aspekten die Zeitlosigkeit der Bilder. Die Kunsthistorikerin Katharina Epprecht erkennt in ihnen Transmediale Sinnbilder und bemerkt, dass die äußere Erscheinung der Alben zur Konzentration auf das Wesentliche hinführt, während der britische Filmspezialist Geoff Andrew dem Verhältnis der Filme von Jean-Luc Godard und Labelchef Manfred Eicher auf den Grund geht. ECM veröffentlichte nicht nur Filme des französischen Regisseurs und den Soundtrack zu Nouvelle Vague (1997), sondern setzt Film-Stills auch für Plattencover ein.
Durch ihre eigenständige Bildsprache bzw. Grafik sind die Plattenhüllen von ECM so unverwechselbar wie bei kaum einem anderen Label. Trotz allem künstlerischen Anspruch erfüllen die Bilder ihre werberische Aufgabe und machen Lust auf mehr. Man möchte die Musik sofort hören, bemerkte eine Besucherin nach kurzem Blättern in Der Wind, das Licht. Wohl dem, der dann nur noch zum CD-Regal gehen und nicht mehr allzuviel nachkaufen muss...
Der prächtige Bildband ist aus Anlass des 40jährigen Jubiläums von Manfred Eichers Plattenfirma ECM (Edition of Contemporary Music) entstanden und bringt vor allem die Plattencover von 1996 bis heute (die Zeit von der Gründung im Jahre 1969 bis 1996 wird vom Band Sleeves of Desire abgedeckt, der ebenfalls im Lars-Müller-Verlag erschienen ist.)
Neben den Cover-Abbildungen werden manche Musiker in Schwarzweißfotografien gezeigt und immer wieder doppelseitige, atmosphärische Bilder.
Verschiedene Essays, die der Faszination der Cover-Gestaltung auf die Spur kommen möchten, begleiten die opulente Bilderflut. Thomas Steinfeld, Leiter Feuilleton der Süddeutschen Zeitung und der Pianist Ketil Bjørnstad bewundern neben anderen Aspekten die Zeitlosigkeit der Bilder. Die Kunsthistorikerin Katharina Epprecht erkennt in ihnen Transmediale Sinnbilder und bemerkt, dass die äußere Erscheinung der Alben zur Konzentration auf das Wesentliche hinführt, während der britische Filmspezialist Geoff Andrew dem Verhältnis der Filme von Jean-Luc Godard und Labelchef Manfred Eicher auf den Grund geht. ECM veröffentlichte nicht nur Filme des französischen Regisseurs und den Soundtrack zu Nouvelle Vague (1997), sondern setzt Film-Stills auch für Plattencover ein.
Durch ihre eigenständige Bildsprache bzw. Grafik sind die Plattenhüllen von ECM so unverwechselbar wie bei kaum einem anderen Label. Trotz allem künstlerischen Anspruch erfüllen die Bilder ihre werberische Aufgabe und machen Lust auf mehr. Man möchte die Musik sofort hören, bemerkte eine Besucherin nach kurzem Blättern in Der Wind, das Licht. Wohl dem, der dann nur noch zum CD-Regal gehen und nicht mehr allzuviel nachkaufen muss...
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