Sonntag, 28. Februar 2010
T. C. Boyle - Zähne und Klauen
Bei vielen Büchern reicht es völlig, wenn man auf die Taschenbuchausgabe wartet. Bis zu deren Erscheinen hat sich - wie bei den unverzichtbaren Zeitungsartikeln, die man einige Wochen später oft ungelesen wegschmeißt - die Dringlichkeit relativiert oder es sind ohnehin zeitlose Geschichten, die nur auf die passende Gestimmtheit der Lesenden warten. T. C. Boyles Erzählband «Zähne und Klauen» pendelt dazwischen. Wie immer sprachmächtig und mit überbordender Fantasie erzählt er überwiegend von Menschen am Rand des gesellschaftlichen Abgrunds. Da ist der coole Lehrer auf der Schwelle zur Heroinsucht oder der von seiner Freundin Verlassene an der Kippe zum Pennerdasein. Es gibt aber auch die "normalen" vom Pech verfolgten, die zum Beispiel die unheilbare Krankheit der Ehefrau aus der Bahn zu werfen droht.
Die Erzählungen in «Zähne und Klauen» sind sicherlich nicht die besten des Autors, aber noch immer eine Klasse für sich.

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