Sonntag, 24. Januar 2010
Balkan-Party mit subtilen Zwischentönen
Duša Orchestra & Friends im Moods
Duša Orchestra & Friends im Moods
thenoise, 22:17h
Zur CD-Taufe ins Moods – einen besseren Ort kann sich die Ostschweizer World-Musik-Gruppe kaum wünschen. Im Züricher Jazzclub haben Balkan-Beats eine zweite Heimat gefunden. Und das Duša Orchestra zeigt gleich beim Auftakt, dass es durchaus das Potenzial für ein Etablissement mitbringt, das immer wieder hochkarätige Programmpunkte bietet. Die ersten, fest in der Musik das Balkan verankerten Stücke werden mit vielen Jazz-Elementen angereichert, ganz zwanglos zitiert das Quartett Duke Ellingtons Caravan und Dave Brubecks Take Five.
Strahlt nicht des Geldes wegen: Bandleader Goran Kovačević
Mit dem Gastsänger und Geiger Gavro Nikolic kommen ein definitiver Wendepunkt und auch ein wenig Balkan-Schick auf die Bühne. Mit langen Haaren und sorgsam gestutztem Bart, mit breitkrempigem Hut, roter Weste und den abgesteppten Schuhen könnte Nikolic auch das Großmaul in einem Kusturica-Film geben. Mit ihm, so erzählt Goran Kovačević, Akkordeonist und Kopf der Gruppe, habe er schon auf vielen Hochzeiten, Beerdigungen und Jazzfestivals gespielt. Die anfangs überaus gefühlvoll agierenden Musiker vollziehen die Wende zur Festzelt-Kombo. Jetzt hat die hinreißende Musik auch den mitreißenden Animator, der das Heft in die Hand nimmt. Goran Kovacevic und dem Saxofonisten Peter Lenzin ist zu verdanken, dass die feinsinnigen Zwischentöne trotzdem nicht auf der Strecke bleiben. Sie holen mit ihren Soli auch die anspruchsloseren Stücke aus der Belanglosigkeit.
Gefühlvoll und virtuos: der Ostschweizer Saxofonist Peter Lenzin
Verstärkt um ein Bläserquintett, das die Pause als Trauerzug-Musiker mit einem anheimelnd-getragenen Dixieland-Intro beendet, wird das Duša Orchestra zur kleinen Big Band. Das bringt eine neue Facette des Balkan-Klangs und noch mehr Drive. Aber auch sie können die schwache Interpretation des durch Miriam Makeba bekannt gewordenen Liedes "Malaika" nicht aufpeppen. Die Frage, welchen Sinn das Lied eines kenianischen Komponisten in Kovačevićs fünfteiligem Tansania-Zyklus macht, stellt sich wohl niemand. Denn auch im zweiten Teil des Sets steht bald die Party im Vordergrund. Einer aus dem begeisterten Publikum bedankt sich gar stilvoll-traditionell für das lebendige Konzert – mit einem Geldschein, den er auf Kovačevićs schweißnasse Stirn pappt.
Strahlt nicht des Geldes wegen: Bandleader Goran Kovačević
Mit dem Gastsänger und Geiger Gavro Nikolic kommen ein definitiver Wendepunkt und auch ein wenig Balkan-Schick auf die Bühne. Mit langen Haaren und sorgsam gestutztem Bart, mit breitkrempigem Hut, roter Weste und den abgesteppten Schuhen könnte Nikolic auch das Großmaul in einem Kusturica-Film geben. Mit ihm, so erzählt Goran Kovačević, Akkordeonist und Kopf der Gruppe, habe er schon auf vielen Hochzeiten, Beerdigungen und Jazzfestivals gespielt. Die anfangs überaus gefühlvoll agierenden Musiker vollziehen die Wende zur Festzelt-Kombo. Jetzt hat die hinreißende Musik auch den mitreißenden Animator, der das Heft in die Hand nimmt. Goran Kovacevic und dem Saxofonisten Peter Lenzin ist zu verdanken, dass die feinsinnigen Zwischentöne trotzdem nicht auf der Strecke bleiben. Sie holen mit ihren Soli auch die anspruchsloseren Stücke aus der Belanglosigkeit.
Gefühlvoll und virtuos: der Ostschweizer Saxofonist Peter Lenzin
Verstärkt um ein Bläserquintett, das die Pause als Trauerzug-Musiker mit einem anheimelnd-getragenen Dixieland-Intro beendet, wird das Duša Orchestra zur kleinen Big Band. Das bringt eine neue Facette des Balkan-Klangs und noch mehr Drive. Aber auch sie können die schwache Interpretation des durch Miriam Makeba bekannt gewordenen Liedes "Malaika" nicht aufpeppen. Die Frage, welchen Sinn das Lied eines kenianischen Komponisten in Kovačevićs fünfteiligem Tansania-Zyklus macht, stellt sich wohl niemand. Denn auch im zweiten Teil des Sets steht bald die Party im Vordergrund. Einer aus dem begeisterten Publikum bedankt sich gar stilvoll-traditionell für das lebendige Konzert – mit einem Geldschein, den er auf Kovačevićs schweißnasse Stirn pappt.
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