Sonntag, 20. Dezember 2009
Im Fluss
Stiller Has mit einigen alten und allen neuen Liedern
Gang doch e chli der Aare naa/Dere schöne, schöne, schöne grüene Aare naa/Dere Aare naa, beginnt Endo Anaconda bezeichnend. Das wie das ruhige Flusswasser dahin treibende, mehr als zehn Jahre alte Stück läutet eine steten, unaufdringlichen Strom an Liedern ein, die - unterbrochen von gelegentlichen Stromschnellen - mit mal sanften, mal vorwitzigen Wellen dahinplätschern. Es sind überwiegend ältere Stücke wie Western und Piraten, mit denen die Hasen beginnen, bevor sie die des vor kurzem erschienenen Albums bringen, die sie aber immer wieder mit alten Stücken durchsetzen.

Es ist ein homogenes, musikalisch nicht nur im Vergleich zur früheren Duo-Besetzung mit Balts Nill unauffälligeres Programm. Endo Anaconda und seine Texte stehen im Vordergrund. Die redlich arbeitenden Musiker, aus denen der musikalische Kopf der Gruppe, Schifer Schafer, unaufdringlich brillierend hervorsticht, liefern den stetig treibenden Strom, der Anacondas Sprachmühlen antreibt. Dabei lohnt es sich, auf die wechselnden Landschaften zu schauen, die Stiller Has durchschiffen, und auf die kleinen tanzenden Wellen: Neben der bluesigen Grundlage bieten Stiller Has auch eine Prise Country, gelegentlich eine soulige Orgel und mit der Schnulze „Guarda Che Luna“ ein wenig brüchige Italianita.

Stiller Has zählen zur seltenen Spezies der in Schweizer Mundart singenden Gruppen, die wohl auch im deutschsprachigen Ausland verstanden werden.
Nächste Konzerte: 15.1. Schaffhausen, 16.1. Laufen, 22.1. Häggenschwil, 28.1. Freiburg (D), Herisau, 31.1./1.2. Zürich

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