Montag, 8. Februar 2010
Angelique Kidjo - Oyo
Angelique Kidjo beweist mit ihrem neuen Album, was wir ohnehin längst wissen: dass sie eine großartige Stimme hat. Darüber hinaus hat sie den richtigen Schritt zurück nach vorn gemacht, sich mehr auf die Herkunft berufen und die Auswahl ihrer Interpretationen von Popmusik und Stilen harmonischer gestaltet als in der jüngeren Vergangenheit.

Das Album startet mit dem eindringlichen A-capella-Intro von Zelie, das Lionel Loueke mit einer subtil gespielten Gitarre untermalt - es ist nicht das einzige Mal, dass der Musiker aus Kidjos Heimatland Benin eine tragende Rolle spielt. Auch bei Atcha Houn setzt er entscheidende Akzente. Die Eigenkompositionen Kelele, eine Reminiszenz an die Zeit des Highlife, und Dil Main Chuppa Ke Pyar Ka zeigen die unterhaltsam-lebendige Kidjo und mit Mbube interpretiert sie einen der afrikanischen Klassiker in jazziger Manier überaus originell und eigenständig.

Auch wenn das Album wiederum bei Cover-Versionen schwach wird - das brav heruntergespielte Samba Pa Ti (daran ändert auch Gasttrompeter Roy Hargrove nichts), und Petite Fleur interpretiert Kidjo für mein Gefühl nicht weich genug - gelingen ihr westlich inspirierte Stücke besser als früher. Die funkigen Nummern Cold Sweat und Move On Up (von Curtis Mayfield, hier mit John Legend als Duettpartner) sind mitreißend, Otis Reddings Soul-Klassiker I Got Dreams To Remember ergreifend.

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