Mittwoch, 31. Oktober 2007
Neubau
Peking ist mir zu modern. Der Charme von gestern, den das nicht minder moderne Bangkok auf den ersten Blick preisgibt, ist nicht ohne weiteres sichtbar. Man kann in den Behai-Park gehen und die alte Tempel ansehen, in den Sommerpalast oder auch in die puppenhausmäßig restaurierte Liulichang-Straße. Aber um sich im "alten Peking" wiederzufinden, muss man die großen Straßen und Neubauviertel hinter sich lassen und in die Hutongs abbiegen. Diese wirken aber oft so arm und unwürdig, dass es schwer fällt, ihr Verschwinden zu bedauern.


Ein Blick ins Puppenhaus: restaurierte Kaiserzeit.

Für den Besucher sind es zwei Parallelwelten, von denen eine wohl aufhören wird, zu existieren. Das Bauvolumen der Stadt soll so gross sein wie das von ganz Europa. Selbst wenn das nur zur Hälfte stimmt, ist es gewaltig.
Es wird wird abgerissen und neu gebaut. Die Verschmelzung, bei der altehrwürdige Bausubstanz erhalten bleiben soll, scheint mir die Ausnahme. Ich bin enttäuscht, nicht mehr historische profanbauten zu sehen und dass das moderne Stadtbild nicht von älteren Lebensformen - Strassenständen, fliegenden Händlern - mitgeprägt wird.


Aufgehübschter Einblick in das China vor dem Boom.

Wie modern China ist, hätte ich durchaus vor meiner Reise bemerken können - an den Wirtschaftsnachrichten genauso wie an der aktuellen chinesischen Kunst, die derzeit in Ausstellungen in München und Salzburg gezeigt werden. Nur die richtigen Schlüsse habe ich nicht gezogen.

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