Montag, 1. Oktober 2007
Originelles Thema, vergnügliche Auswahl
Various - German Funk Fieber Vol.1
Wenn ein deutscher Filmemacher einen von Hollywood inspirierten Film macht, erreicht er (in der Regel) das Niveau einer (deutschen) Fernsehserie. Im Bereich der Musik ist es – noch immer – vergleichbar. Dass man dies auch dieser Zusammenstellung deutlich anhört, vermindert trotzdem nicht den Spaß. Schließlich versetzt der Sound sofort in die 70er-Jahre-Disco.

Hier ist nicht der harte Funk eines James Brown und nicht der fetzig-originelle der Slickaphonics gemeint. Dafür gibt es – vielleicht von einem alten James-Bond-Film inspiriert – Musik des vermutlich verdient unbekannt gebliebenen deutschen Orchesters Gustav Brendel, Funk-Versuche des SWF-Orchesters und von Hugo Strassers Tanzorchester. Auch der unverwüstliche Klaus Wunderlich mit seiner Hammond-Orgel – die Institution der deutschen Unterhaltungsmusik in den 60er- und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts – darf nicht fehlen. Mit dabei sind Howard Carpendale, Hildegard Knef und Udo Lindenberg. Nicht zuletzt zeigt die Was Tun Band (erschienen beim Polit-Label Pläne), dass Funk und aufrechtes Bewusstsein sich nicht ausschließen. Der ausgewählte Song legt nahe, dass bei der Verbindung auch bewusstseinserweiternde Drogen im Spiel waren.

Funk-Bomben, wie die Herausgeber versprechen, bietet das Album mit dem schmissigen Untertitel "Infectious Rare Grooves & Krauty Schlager Wonders 1969-1977" nicht. Die musikhistorische Aufarbeitung des deutschen Funk kann offensichtlich warten. Aber auf der Party eingestreut wird so mancher Funkversuch für Schmunzeln und gute Laune sorgen.

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