Donnerstag, 30. August 2007
Die Kleinen subventionieren die Großen
Bücher kann man nicht so leicht kopieren wie digitalisierte Musik. Trotzdem geht es der Buchindustrie nicht gut. Das hat auch die Buchpreisbindung nicht verhindert. Ihre Aufhebung ist, wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) feststellt, kein Segen.

Aber sie sorgt für lustige Verhältnisse: Normalerweise stützen die Einnahmen der Bestseller den Teil des Buchprogramms, der es nicht in die Gewinnzone schafft. Doch jetzt überbieten sich die Buchhändler mit Dumpingpreisen, für die sie von den Verlagen noch höhere Rabatte verlangen. Die Folge: Mit Bestsellern ist kein Geschäft mehr zu machen. Die Nischenbücher - für die jeder Bücherfreund und jede Bücherfreundin gerne bereit ist, Geld auszugeben - finanzieren den Massenramsch.

Als Verlierer macht die sicher nicht als marktfeindlich verdächtige NZZ auf allen Ebenen aus. Verlage, Buchhändler und Endverbraucher. Denn diese erwartet, so die Schlussfolgerung der NZZ, ein tendenziell eher ansteigends Preisniveau. Gewinner gibt es keine, denn unterm Strich bleibt für alle weniger übrig. Schöne neue Freiheit.

... comment