Sonntag, 5. August 2007
Besser als C & A, immerhin
Intermedium Orfeus 07 im Klangturm St. Pölten
Vor zehn Jahren, als der Klangturm in St. Pölten eröffnet wurde, leistete man sich die damals ungemein angesagten Sofa Surfers für die Ausstattung mit Tönen. Aufbruch! Moderne! Neue Hauptstadt! Zukunft! Die niederösterreichische Landesregierung garnierte den Umzug aus Wien in das Regierungsviertel des damit so richtig als Landeshauptdorf firmierenden St. Pölten mit neuen Tönen. Rein musikalisch, versteht sich.

Das Programm des Klangturms wechselt jährlich, dieses Jahr ist der Mythos Orpheus dran. Passt eigentlich gut. Ist nur ziemlich langweilig.

Der Klangturm ist – sinnfällig? – als Abstieg konzipiert. Man fährt mit dem Lift hoch und läuft die Treppe runter - wie bei C & A., nur dass es im Klangturm keine Werbung, sondern belehrende oder illustrierende Schautafeln, Musik und Film, Geräusche und altbackenen Multimediaspielereien gibt. Der eigene Kopf taucht auf dem Bildschirm auf (ohhh!), oder die von den Besuchern in einem stark verdunkelten Raum gemachten Geräusche werden verfremdet (ahh!), und am Ende des Abstiegs darf man noch vor ein Mikrofon treten, singen, sprechen, was auch immer und dabei gefilmt werden (wow!).



Am besten ist noch die Spielzeugeisenbahn, die über den Köpfen der Besuchenden auf einer Glasplatte im Kreis fährt und am Rand der Bahn aufgestellt Bilder abfilmt, damit man sie auf einem Bildschirm sehen kann.
Was das mit Orpheus zu tun hat?
Blöde Frage! Wichtig ist doch sicherlich, dass kein Modelleisenbahnbauer sein Ding unerreichbar hoch und schwer einsehbar auf einer enorm spiegelnden Glasplatte fahren lässt.

Immerhin: Von oben hat man eine hervorragende Aussicht. Besonders deutlich erkennt man, dass das Regierungsviertel nicht nur architektonisch in die Provinz passt, sondern selbst nach zehn Jahren noch ziemlich tot wirkt.

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