Mittwoch, 11. April 2007
Das Beste aus Stadt und Land
Werner Aeschbacher und Martin Hägler verschmelzen Tradition und Moderne
Werner Aeschbacher muss eine tiefe Sehnsucht in sich haben, aus der er die leisen, wehmütigen Melodien holt, die einmal die abgründige Weite des Meeres hervorrufen, um wenig später die Lungenflügel für die luftige Unendlichkeit zu öffnen, den der Ausblick vom Gipfel bewirkt. Er kann seine Finger aber auch flink und fröhlich über die Tasten seines Knopfakkordeons huschen lassen. Doch selbst seine aufgeweckt-flotten Stücke sind meist immer noch geerdet, sind dem Boden angenehm verhaftet, als ob sie von einer imaginären Last hinuntergedrückt würden – oder auch nur vom schweren Tagwerk. Dabei schöpft Werner Aeschbacher aus der Schweizer Tradition. Doch er ist offen für alles und lässt neben Zwei- und Dreivierteltakt auch Tango, Musette und Blues anklingen.


Zwischen Ölfässern und Gitarrenschlagzeug: Selbst wenn Werner Aeschbacher - wie hier - nur Luft spielt, baut er poetische Klangräume.

Diese grenzenlos anmutende Offenheit hat auch Martin Hägler, der aus dem Jazz kommende Schlagzeuger. Seine eigenwilligen Klänge entstehen auf einem überaus kuriosen Sammelsurium an Klangkörpern, die er mit ebenso eigenwilligen Geräten und einem überbordenden, trockenen Humor bearbeitet. Im Zentrum steht eine zum Schlagzeug umfunktionierende Gitarre. Die auf unterschiedliche Arten gedämpften Saiten werden mit Metallstäben oder -röhrchen genauso bearbeitet wie mit Schneebesen oder Schraubenziehern. Verstärkt und mit analogen Effekten versehen, kreiert Martin Hägler industriell wirkende Klänge genauso wie Geräuschkulissen, die zu Gruselfilmen passen. Das steht in einem anheimelnd-befremdlichen Kontrast zu den Akkordeon-Klängen, steht manchmal völlig eigenständig daneben oder ergänzt sie wirkungsvoll.


Ein seltener Blick zum Kollegen: Meist ist Martin Hägler in seine verspielte Rhythmuswelt abgetaucht.

Die beiden auch vom Naturell gegensätzlichen Musiker spielen ihre Stücke mit fließenden Übergängen. So werden sie zu einem einzigen, abwechslungsreichen Klangbad, bei dem wechselweise das Akkordeon und Martin Häglers Klangelemente – sein Ensemble umfasst auch Xylophon, Blechdosen, Metallschalen oder auch eine zerdrücke PET-Flasche – den Lead übernehmen. Martin Hägler ist der Karl Valentin unter den Musikern, der seinen Instrumenten nicht nur die aberwitzigsten Geräusche entlockt, sondern auch sehr melodiöse Rhythmen spielt (und so gelegentlich gleich den Bass ersetzt). Sein anarchisch-dadaistischer Humor und eine kindlich frische Herangehensweise führen zu führen zu überaus ernsthaft-witziger Musik.
Zwischendurch wirkt es, als ob jeder vor sich hin spielte: Zur zart-verträumten Melodie von Werner Aeschbacher fegt der quirlige Martin Hägler wie ein rotierender Derwisch mit Holz- und Metallstöckchen über sein Klangsammelsurium. Das passt nicht zusammen, denkt man, und trotzdem schmiegen sich die Gegensätze zu einem beeindruckenden Ganzen zusammen.


Schon die Werkzeuge der beiden Musiker zeigt die Verschmelzung von Urbanität und Landleben, von Tradition und Moderne.

Ich mochte die Musik von Werner Aeschbacher und Martin Hägler von Anfang an und hole sie nicht übertrieben oft, aber immer wieder hervor. Wie sie funktioniert, habe ich aber erst durch das Konzert verstanden. Weil man die perkussive Tafelmusik, wie Martin Hägler seine Installation zur Klangerzeugung nennt, gesehen haben muss, um ihre Machart zu verstehen. Doch dieses Wissen entzaubert weder die Musik, noch nimmt es ihr den Witz. Wenn das kein Zeichen von Größe ist.

Gesehen: 4.4.2007, Werkstatt, Chur.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 5. April 2007
Luft
Zwischen Ölfässern und Gitarrenschlagzeug: Selbst wenn Werner Aeschbacher - wie hier - nur Luft spielt, baut er poetische Klangräume.




Über dieses Konzert wollte ich nicht schreiben. Es hat mich - eigentlich kaum überraschend - so begeistert, dass dieses Bild nur der Platzhalter für die Besprechung ist. In dieser wird dann auch Aeschbachers Kollege Martin Hägler zu sehen sein.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 25. März 2007
Heidi als Hofnärrin
Vom Jodel zu Britney Spears - eine vergnügliche Musikreise mit Erika Stucky
Im Flowerpower-durchgeknallten San Francisco der 1970er Jahre verbrachte sie ihre Kindheit, und die Rückkehr ihrer Eltern in ein eher wenig weltoffenes Schweizer Dorf verpasste Erika Stucky den Kulturschock, aus dem sie ihre künstlerische Kraft holt. Diese einzigartige Biografie ist ein Fundus, aus dem sie eine Perle nach der anderen hervorzaubert und aus dem sie noch lange wird schöpfen können. Auf der einen Seite die Monkees, Nancy Sinatra und Donovan, und auf der anderen stämmige Bauern, die im Wirtshaus ihre Jodler und Zäuerlis singen, die Unterarme wie festgenagelt auf dem Tisch und zwischendurch die knorrigen Brissagos zwischen den Lippen. Dazwischen springt die kleine Erika, die Haarbürste als Mikrofonersatz, und trällert Mammy Blue. Narrenfreiheit der „Amerikanerin“.



Heute vermischt Erika Stucky die Welten, horcht den Liedern von Dean Martin und Doris Day nach, interpretiert Michael Jacksons </>Bad, Love Hurts oder den Jailhouse Rock radikal neu, covert Prince, Police und Britney Spears und schreibt eigene Songs, die den anderen in nichts nachstehen. Sie sucht in Jodlern den Blues, singt, scattet und nimmt sich wie immer die ganze Freiheit der Närrin. Das Ernste ist spaßig und aller Spaß ist immer auch ernst. Als Heidi kommt sie auf die Bühne, doch der blonden Perücke fehlen die Zöpfe – sie ist im Afrolook. Und ihre Jodler haben so gar nichts von der organisierten Fröhlichkeit und der heilen Welt, die der Schweizerische Jodelverband vorschreibt. Sie sind getragen, schwermütig und intensiv. Erika Stucky verpasst ihnen schräge Melodien oder integriert westafrikanische Schnalzlaute. Wo die Tradition aufhört und die Moderne anfängt, ist oft nur schwer zu erkennen. Und wenn sie jodelt, dann ist es nicht fröhlich, sondern getragen, düster und abgründig. Suicidal Yodel nennt sie das und sagt: Ich suche das Bluesige, das Swiss-Voodoo-mäßige. Manche Jodler singt sie mit Sebastian Fuchsberger – gewissermaßen als Heidi und Peter – zweistimmig. Zwischen den Songs skizziert sie witzig und unterhaltsam ihre Lebensgeschichte und damit den Hintergrund ihrer Musik.



Erika Stucky braucht nicht viel, um einen Song zum Leben zu bringen und ihn sanft zu nuancieren. Jon Sass (Tuba) und Sebastian Fuchsberger (Posaune, früher bei Mnozil Brass und Gründer der Global Kryner) legen den Boden, über dem sich ihre beseelte Stimme erhebt. Mit einem Akkordeon für Anfänger setzt Erika Stucky subtile Akzente.

Und dann wirft sie die Heidi-Perücke ab, schüttelt sich die Vergangenheit aus den Knochen und boxt sich für den zweiten, anders modernen Teil des Sets ein (denn auch ihre Jodler sind zeitgemäß): Jetzt kommen ein schräges Britney-Spears-Cover (Hit Me Bbaby One More Time) und eigene Songs wie „Domina“. Auch ein Super-8-Filmchen hatte sie dabei, im You-Tube-Karaoke-Stil singt sie in Katzenmaske das Lied der idealen Ehefrau. Das passte und begeisterte bis zum Abschied mit einem getragenen Muotataler Jodler.

Gesehen: 23.3.2007, Theater im Haus der Kunst, München.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 11. März 2007
Ohne Attitüde: John Cale lässt’s krachen
Er hat alles hinter sich, die ganze Bandbreite vom exzessiven, zerstörerischen Rock über die üppigen Schmalz-Arrangements bis zu avantgardistischen Störmanövern: John Cale muss also allenfalls sich selbst noch etwas beweisen. In seinem Alter stehen die meisten Kollegen allenfalls als Karikaturen ihrer selbst auf der Bühne oder tingeln durch Clubs und Plattenläden, weil ihre Pension nicht reicht.
Auch der Waliser Multiinstrumentalist, Mitbegründer von Velvet Underground und Geburtshelfer großartiger Alben von Patti Smith oder den Stooges, steigt nicht in den großen Hallen ab - aus genetischen Gründen gewissermaßen. John Cale mag die schönen Töne nicht ohne Knirschen und das Krachen der verzerrten Gitarren nicht ohne schmalzige Melodien. Als hoffnungsloser Fall für den Underground interpretiert er seine Songs immer wieder neu. Soll der Auftakt tatsächlich Heartbreak Hotel gewesen sein?



Schon bevor er auf die Bühne kommt, ist klar: Heute wird gerockt. Vor dem Auftritt läuft minutenlang ein Industrial-Loop - ein Mantra, das auf den Abend einstimmt. Dann kommt Cale, 65 und mit Altherrenbauch, mit struppigem Ziegenbärtchen, die fleckig-bunt gefärbten Haare vom Kopfkissen toupiert, das Doppelripp-T-Shirt über dem braunen Langarm-Shirt. Die Band haut rein - es wird rockig, Cale akzentuiert - es wird eckig - und singt - es wird ungemein melodiös. Dreimal prostet er dem Publikum mit der Wasserflasche zu, einmal sagt er Dankeschön. Keine Kommunikation, nur Musik. Keine Attitüde. Gelegentlich schaut John Cale gelangweilt, wie ein Bierzeltmusiker, der seinen Abend runterreißt. Doch selbst in diesen Momenten ist er vermutlich hochkonzentriert. Hinter sich drei Musiker, die alles geben: Schlagzeuger Michael Jerome treibt mit schnörkellosen, überwiegend dumpfen Rhythmen an, mit ihm legt Joseph Karnes an E- und Kontrabass ein solides und abwechslungsreiches Rhythmusfundament, auf dem Cale akzentuieren und sein Gitarrist Dustin Boyer mit seinen mal melodiösen, mal eckigen, aber durchweg furiosen Soli brillieren kann. Und immer wieder durchdringt wohlklingender zwei- oder dreistimmiger Gesang den rabiaten Klang.



Heftiger wird es auch nicht, als Cale - ausgerechnet nachdem er einen Song mit beinahe sanften Pianoklängen ausperlen lässt - zur E-Gitarre wechselt, nur einfacher, noch direkter. Mit einem kurzen akustischen Set - Cable Hogue klingt ein bisschen nach Bruce Springsteen fürs Lagerfeuer – begeben sich Cale und seine Band in die Niederungen eines ansonsten unprätentiös-rockigen, aber überwiegend fesselnden Auftritts. Vielleicht klangen die Bühnenmonitore besser, sie verzogen keine Miene zum jämmerlichen Klang der Gitarren und verabschieden sich furios lärmend und ohne Zugabe. Dabei hätte die Bratsche schon bereit gestanden.

Gesehen: 9.3.2007, Conrad Sohm, Dornbirn

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 8. März 2007
The Alleinunterhalter
Blixa Bargeld - Rede/Speech
Es war nicht sein bester Tag. Mephisto hat ihm eine Erkältung angehängt, aber Blixa Bargeld war ausgezeichneter Laune und zeigte sich als humoriger Unterhalter, weltgewandt und schrullig zugleich. Er schwang - nicht wie Harald Juhnke, aber immerhin - kokett die Hüften, ließ zwischendurch – wenn auch nicht so überspannt – Helge-Schneider-artigen Humor aufblitzen und kreischte wie ein Todesreiter der Apokalypse. Auf den Bildern des Auftritts wirkt er wie ein Schauspieler der Stummfilmzeit oder wie ein rundlicher Karl Valentin, dessen Humor ihm durchaus liegen dürfte.



Das Prinzip, auf dem sein Programm Rede/Speech basiert, das er bereits seit zehn Jahren aufführt, ist einfach: Er nimmt eine rund 30 Sekunden lange Sequenz auf, lässt sie in einer Endlosschlaufe abspielen, spricht und singt über diesen Hintergrund oder macht rhythmische Geräusche dazu. Das nimmt er teilweise wieder auf und legt es über die vorhandene Geräusch- oder Melodieschleife. So baut er sein minimalistischen Klanggebilde langsam Schicht um Schicht auf, akzentuiert mal Melodie, mal Rhythmus und endet oft in überaus melodiöser, ohrenbetäubender Kakophonie. Auf diese Art mit Worten und Geräuschen Musik zu machen, klingt so hinreißend wie großartig - und das ist es auch. Die Töne, die Blixa Bargeld damit produziert sind überraschend und vielfältig, auch wenn er eine angenehme Vorliebe zum organisierten Lärm zeigt. Dabei wirkt er ein bisschen wie ein Zauberer, dem man, obwohl er erklärt, was er macht, nicht richtig auf die Schliche kommt. Das liegt weniger an Bargelds Bluff als an Mephisto, seinem – zu diesem Zeitpunkt verschnupften– Tontechniker.



Blixa Bargeld ergänzt seinen musikalischen Ansatz um eine ungemein komödiantische Komponente, der er gleich viel Raum widmet, und konstruiert um seine Songs Geschichten, in denen er beispielsweise pseudowissenschaftlich und mit Anekdoten gespickt die Entwicklung und Erforschung des Sonnensystems erklärt und musikalisch „nachstellt“ oder ein Genexperiment hörbar macht. In einem anderen Stück erzählt er die Geschichte des Ray-Nichols-Western „Johnny Guitar“ nach, später veralbert er die geistlose Musik der Formatradios. Das ist alles witzig und unterhaltsam. Selbst sein eigentlich nervendes Versagen an der neuen Stoppuhr überspielt Blixa Bargeld so gekonnt, dass er die Lacher auf seiner Seite hat.

Blixa Bargeld - Rede/Speech, Kaufleuten, Zürich, 8.3.2007

Da er nicht besser singen kann als Hildegard Knef es konnte (was bei beiden zu einem Gutteil den Charme ihrer Musik ausmacht), störte Bargelds Erkältung kaum. Die meisten Unreinheiten gehen in den Überlagerungen unter, und der Reiz des Programms liegt ohnehin in der Kombination aus vorgefertigten Elementen und Improvisation. Davon hätte Blixa Bargeld – gerne auf Kosten des durchaus vergnüglichen Erzählteils - noch mehr bieten können.

Gesehen: 7.3.2007, Kaufleuten, Zürich

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 4. Februar 2007
Neue Volksmusik
Max Lässer und das Überlandorchester
Während in Afrika ganz selbstverständlich Volksmusik mit der E-Gitarre gespielt wird, macht man hier einen Bogen um die traditionellen Lieder. Entweder wird die Volksmusik „bewahrt“ - dabei wird ignoriert, dass Urheber und Interpreten dieser Musik selbst äußerst flexibel mit ihr umgegangen sind -, oder man verstümmelt sie zur volkstümlichen Musik und schmettert sie in Hofbräuhaus und Musikantenstadl. Die Geschichte der Volksmusik ist eine Geschichte der Unterdrückung.



Aber warum sollte man die Mazurka nicht mit der Strom-, den Walzer nicht mit der Lap-Steel-Gitarre spielen? Wieso nicht zwei Schlagzeuger hinter dem Hackbrett postieren oder mal ein Stück im 5/4-Takt statt immer nur im 3/4- oder 4/4-Takt spielen? Der vielseitige Gitarrist Max Lässer hat zum zweiten Mal sein Überlandorchester zusammengestellt, um die überlieferten Lieder auf neue Art zu interpretieren, sie mit anderen Einflüssen anzureichern und das bestehende, ohnehin schier unerschöpfliche Repertoire, mit neuen Liedern fortzuschreiben. Mit dabei sind der virtuose Schwyzerörgelispieler Markus Flückiger, die herausragende Sängerin Corin Curschellas, die auch eigene Stücke beisteuert, der Hackbrett-Spieler Töbi Tobler, der mit seinen Appenzeller Space Schöttl schon in den 1980er Jahren die musikalische Verkrustung der Volksmusik aufgebrochen hat, oder der fulminante Schlagzeuger Peter Keiser, der für Andreas Vollenweider genauso getrommelt hat wie für Nena, Gianna Nannini oder Pippo Pollina.



Der Volksmusikverband würde verbieten, was hier zweieinhalb berauschende Stunden in wechselnder Zusammensetzung geboten wird – immer bezaubernd, originell und meisterhaft. Der Trümpi-Spieler Anton Bruhin setzt seine Maultrommel gleichzeitig als Rhythmus- und Melodieinstrument ein (sein Zwiegespräch mit einem Human Beatboxer wäre ein neuer Höhepunkt) und Töbi Tobler scattet zum Hackbrett, mit dem er auch mal jazzige Zwischenrufe einwirft. Max Lässer lässt zwischen seinen feinen, klaren Melodien auch die akustische Gitarre rocken, während die Finger von Markus Flückiger in atemberaubender Geschwindigkeit über die Knöpfe seiner Harmonika flitzen. Peter Keiser, der zwischendurch wie ein buddhistischer Mönch percussioniert, und Kaspar Rast, der auch bei Nik Bärtsch Schlagzeug spielt, werfen sich die Rhythmen zu und steigern sich zum fulminanten Schaukampf zweier Schlagzeug-Generationen. Und immer wieder kommt Corin Curschellas auf die Bühne, singt und jubiliert.



Max Lässer hat auf der Basis der Schweizer Volksmusik neue, einzigartige Musik geschaffen – Weltmusik im besten Sinn des Wortes. Die Mitglieder des Überlandorchesters gehören zu den besten Schweizer Musikern - mit Verständnis für die Tradition, dem Bewusstsein, dass die Musik mit der Zeit gehen muss und dem Willen, sie einzigartig zu gestalten. Max Lässer und das Überlandorchester sind ein Erlebnis, das jedoch laut Konzertkalender den Schweizer Musikliebhabern vorbehalten bleibt und jenen, die in Grenznähe wohnen.

Gesehen: 3.2.2007, Altes Kino, Mels

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 3. Februar 2007
Motherland mit Math Doly
Reinfall, dabei klang wirklich alles so gut: Motherland Calling From Abidjan lockte mit musikalischer Stadtführung, Show und DJSet aus Côte d'Ivoire in den Züricher Helsinki Klub.
Die Stadtführung war vor allem eine mit Musik untermalte, wie auf Bettlaken projizierte Diashow, durchsetzt mit Schnipsel aus Fussballspielen und Videos, die wohl als Musikvideos gemeint waren, zu denen jedoch andere Musik lief.
Immerhin stimmte das vorzüglich auf den Hauptakteur des Abends ein: Math Doly konnte sich mit Mühe für drei Songs auf der Bühne halten - so zugedröhnt, dass bereits bei der ersten Strophe klar war, dass er nur dank Voll-Playback die gänzlich würdelose Show übersteht.
Glücklicherweise hatte der folgende DJ weder ein Gespür für Übergänge, noch eines für Musikdramaturgie. Der Abend setzte sich rasch im benachbarten Restaurant fort. Und endete so noch äusserst erfreulich ...

Gesehen: 2.2.2007, Helsinki Klub, Zürich

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 1. Februar 2007
Schöne Überraschung
Beim Abschiedsfest lernt man seine Kollegen kennen. Einer, dessen Profession so gar nicht zur Kunst passt, hat den in der Schweiz lebenden Cantautore Pippo Pollina engagiert. Er war nicht nur ohnehin gerade in der Gegend, sondern passte auch vorzüglich zum sizilianischen Motto des Abends.
Schlichte midtempo Songs, hübsche Tamburineinlage, charmant trotz mittelprächtiger Akustik, was dem Veranstaltungsort Restaurant geschuldete war. Hätte Pippo Pollina zwischen den Liedern nicht in charmant gebrochenem Deutsch erzählt, wäre der eigentlich kurze und an und für sich unspektakuläre Auftritt langweilig geworden - zu gleichförmig hat er seine Songs begleitet.
Demnächst sei er mit Konstantin Wecker unterwegs, mit dem er schon vor mehr als zehn Jahren zusammengearbeitet hat. Das könnte interessant werden.

... link (0 Kommentare)   ... comment