Samstag, 17. November 2007
Auf den Hund gekommen
Zufällig entdeckt: Das Haus für Kunst Uri
Zufällig entdeckt: Das Haus für Kunst Uri
thenoise, 19:01h
Es ist schon eine Weile her, aber ich habe es noch gut vor Augen, dass ich bei der Fahrt über den Oberalppass nichts vor Augen hatte – ausser Wassertröpfchen, die sich ans Visier klemmten und ab und zu einen nassen Handschuh, der sie weg schob. Der Nebel war so dicht, dass man unter dem Verkehrsschild stehen bleiben musste, um es lesen zu können. Der Klausenpass, soviel war danach schon vom Tal aus zu sehen, würde ausfallen. Dafür stand neben der Bäckerei das Haus für Kunst Uri. Alt. Mit Neubau. Trotzdem eher Häuschen, verglichen mit den Kunsthäusern in richtigen Städten, wie München etwa.
Grotesk niedlich: anklagend gehäutete Plastikente.
Aber hier war (und ist genau genommen auch heute, wo ich nicht mehr da bin) Altdorf. Kanton Uri. Innerschweiz. Traditionell bis zum Geht-nicht-mehr. Bauernland. Stelle ich mir zumindest so vor. Hier spielen Tiere noch eine Rolle. Auch der Hund ist noch Nutzvieh. Bellt die Rinder zurück und sortiert die Schafe am Straßenrand.
Hier ist man also „Auf den Hund gekommen“, wenn man Tiere anders sieht denn als Nutzvieh. Vermutlich würde auch niemand zur Vernissage kommen – und hinterher sowieso schon nicht –, wenn der Ausstellungstitel nicht bodenständig wäre.
Drinnen ist nicht viel, aber genügend zu holen. Das überdimensionale Igelfell aus Vinamold (was immer das auch sein mag), Glasfasergewebe und Nägeln von Franziska Furrer. Sieht stachelig aus, ist aber gleichzeitig auch weich. Oder die Büste aus Katzenfutter, die Luzia Hürzeler von sich gemacht hat und die sie langsam von einer Katze wegschlecken lässt. Auch als Idee nicht für die Ewigkeit – aber man muss überhaupt erst einmal darauf kommen. Oder Wiedemann/Mettler, die Plastiktieren das Kunststofffell über die Ohren gezogen haben und gänzlich nackt als riesengroßes Mobile zusammengebeutelt. Sehen lustig aus, die Viecher, und sind anklägerisch versammelt. So macht Kunst Spaß. Da braucht es keine großen Namen.
Und hinterher holt man sich ein Stückchen Kuchen von nebenan und setzt sich unter die Plastikgeweihe von Lisa Achermann. Auch das ist ein Sonntag auf dem Dorf – sogar mit Tieren.
Tierisch: Wenn der Mensch auf „den Hund“ kommt, Haus für Kunst, Altdorf, 22.9. bis 25.11.2007
Grotesk niedlich: anklagend gehäutete Plastikente.
Aber hier war (und ist genau genommen auch heute, wo ich nicht mehr da bin) Altdorf. Kanton Uri. Innerschweiz. Traditionell bis zum Geht-nicht-mehr. Bauernland. Stelle ich mir zumindest so vor. Hier spielen Tiere noch eine Rolle. Auch der Hund ist noch Nutzvieh. Bellt die Rinder zurück und sortiert die Schafe am Straßenrand.
Hier ist man also „Auf den Hund gekommen“, wenn man Tiere anders sieht denn als Nutzvieh. Vermutlich würde auch niemand zur Vernissage kommen – und hinterher sowieso schon nicht –, wenn der Ausstellungstitel nicht bodenständig wäre.
Drinnen ist nicht viel, aber genügend zu holen. Das überdimensionale Igelfell aus Vinamold (was immer das auch sein mag), Glasfasergewebe und Nägeln von Franziska Furrer. Sieht stachelig aus, ist aber gleichzeitig auch weich. Oder die Büste aus Katzenfutter, die Luzia Hürzeler von sich gemacht hat und die sie langsam von einer Katze wegschlecken lässt. Auch als Idee nicht für die Ewigkeit – aber man muss überhaupt erst einmal darauf kommen. Oder Wiedemann/Mettler, die Plastiktieren das Kunststofffell über die Ohren gezogen haben und gänzlich nackt als riesengroßes Mobile zusammengebeutelt. Sehen lustig aus, die Viecher, und sind anklägerisch versammelt. So macht Kunst Spaß. Da braucht es keine großen Namen.
Und hinterher holt man sich ein Stückchen Kuchen von nebenan und setzt sich unter die Plastikgeweihe von Lisa Achermann. Auch das ist ein Sonntag auf dem Dorf – sogar mit Tieren.
Tierisch: Wenn der Mensch auf „den Hund“ kommt, Haus für Kunst, Altdorf, 22.9. bis 25.11.2007
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