Donnerstag, 15. November 2007
Ursuppe
Daouda Dembele spielt ein Lied ohne Titel
Daouda Dembele spielt ein Lied ohne Titel
thenoise, 13:21h
Wenn man durch die Straßen von - zum Beispiel - Bamako spaziert, hört man immer wieder ziemlich roh klingende Musik aus repetitiven Rhythmen, einfachen Melodiefloskeln und beständig fliessendem Sprechgesang. Die im Westen erhältliche Musik afrikanischer Künstler ist weit entfernt von dieser Urtümlichkeit. Das scheint Yala Yala Records zu ändern - und nicht nur die Musik, sondern auch mit dem Erscheinungsbild afrikanische Gewohnheiten zu transportieren: Das Album von Daouda Dembele trägt keinen Titel und hat nur ein namenloses Stück - das dauert 42 Minuten und ist keinesfalls zu lang.
Ngoni, Kalebassen, Händeklatschen und Autobatterie:
Band bei der Fête de Tabaski in Koruakrou, Mali.
Ich verstehe nicht, was Daouda Dembele erzählt, ich kann die musikalischen Floskeln nicht interpretieren und ich weiss auch nicht, welche Einflüsse der Ngoni-Spieler und Erzählsänger aufgenommen hat. Hat er Blues gehört? Hat er Enkel, die ihn mit Rap beschallen? Oder hat er nur dem träge vorbeiziehenden Niger gelauscht?
Die Musik und der Sprechgesang von Douda Dembele wirken gleichzeitig roh und artifiziell. Ich kenne sie nur aus den Strassen von Bamako, Mopti oder Ségou, von Festen - dann klingen die Ngoni-Spieler wegen der schlechten PA eher nach Jimi Hendrix -, oder aus den dröhnenden Kassettenrekordern der Strassenhändler, die in der Regel Raubkopien verkaufen.
Die rudimentäre Beilage möchte vermitteln, dass man die Musik von Daouda Dembele schon vor 1300 Jahren hören konnte. Aber wer kann tatsächlich behaupten zu wissen, wie die nur mündlich überlieferte afrikanische Musik vor mehr als tausend Jahren klang? Die Entwicklung traditioneller Gesellschaften vollzieht sich zwar nicht rasant, aber stetig. Da möchte ich auch westliche Einflüsse - vielleicht auch nur indirekt durch die Musik von Ali Farka Touré, dem wie Daouda Dembele in Ségou beheimateten Mama Sissoko oder Boubakar Traoré - nicht ausschliessen. Egal, solange der Sand der Steppe die vordergründigen Prägungen wieder verwischt.
Ngoni, Kalebassen, Händeklatschen und Autobatterie:
Band bei der Fête de Tabaski in Koruakrou, Mali.
Ich verstehe nicht, was Daouda Dembele erzählt, ich kann die musikalischen Floskeln nicht interpretieren und ich weiss auch nicht, welche Einflüsse der Ngoni-Spieler und Erzählsänger aufgenommen hat. Hat er Blues gehört? Hat er Enkel, die ihn mit Rap beschallen? Oder hat er nur dem träge vorbeiziehenden Niger gelauscht?
Die Musik und der Sprechgesang von Douda Dembele wirken gleichzeitig roh und artifiziell. Ich kenne sie nur aus den Strassen von Bamako, Mopti oder Ségou, von Festen - dann klingen die Ngoni-Spieler wegen der schlechten PA eher nach Jimi Hendrix -, oder aus den dröhnenden Kassettenrekordern der Strassenhändler, die in der Regel Raubkopien verkaufen.
Die rudimentäre Beilage möchte vermitteln, dass man die Musik von Daouda Dembele schon vor 1300 Jahren hören konnte. Aber wer kann tatsächlich behaupten zu wissen, wie die nur mündlich überlieferte afrikanische Musik vor mehr als tausend Jahren klang? Die Entwicklung traditioneller Gesellschaften vollzieht sich zwar nicht rasant, aber stetig. Da möchte ich auch westliche Einflüsse - vielleicht auch nur indirekt durch die Musik von Ali Farka Touré, dem wie Daouda Dembele in Ségou beheimateten Mama Sissoko oder Boubakar Traoré - nicht ausschliessen. Egal, solange der Sand der Steppe die vordergründigen Prägungen wieder verwischt.
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