Dienstag, 11. September 2007
Gehobelt, aber ungeschliffen
Introducing Kenge Kenge
Ursprünglich waren Kenge Kenge die Backing-Band eines staatlich geförderten Chors, der religiöse und patriotische Lieder sang. Gegründet zu Anfang der 1990er Jahre, trennten sie sich schon nach wenigen Jahre, um sich der eigenen Karriere zu widmen. Sie tauschten die elektrifizierten, modernen Instrumente gegen die Orutu, eine einseitige Geige, fügten Percussion, Flöte und Bläser hinzu, um den Sound zu modernisieren. So ausgestattet widmeten sie sich dem Benga, der traditionellen Musik des am kenianischen Viktoriasee ansässigen Volks der Luo.

Wer die mitreißende kongolesische Strassenband Konono Nr. 1 mag, findet auch an den treibenden Stücken von Kenge Kenge Gefallen. Denn der Benga ist von der kongolesischen Musik beeinflusst. Der Klang von Kenge Kenge ist domestizierter, weniger roh als der ihrer Kollegen aus dem Kongo. Aber ihre Songs – eine Mischung aus traditionellen Liedern und neuen Kompositionen – ist nicht für westliche Ohren zu Tode geglättet. Er ist gehobelt, aber ungeschliffen, fetzige Partymusik, die auch im Wohnzimmer für gute Laune sorgt.

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