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Samstag, 20. November 2010
Lobe Traoré - Rainy Season Blues
thenoise, 22:16h
Auch wenn gerne kolportiert wird, dass der Blues aus Afrika komme: Der malische Gitarrist Lobi Traoré hat sich an amerikanischen Vorbildern orientiert. Kraftvolle Blueser wie John Lee Hooker haben es ihm dabei genauso angetan wie Rockmusik. Er stand immer mit seiner E-Gitarre auf der Bühne und spielte den Blues hart und treibend – anders als der aus dem Nordosten des Landes stammende Grammy-Gewinner Ali Farka Touré. Dieser hatte Lobi Traorés Album «Bamako» (1994) produziert, das bei seinem Erscheinen von der französischen Tageszeitung Libération als eines der besten Rockalben des Jahres bezeichnet wurde.
Kurz vor seinem plötzlichen Tod – Lobi Traoré starb im Sommer 2010 nur 49-jährig an Herzversagen – führte ein Missverständnis zu Aufnahmen mit der Akustik-Gitarre. Chris Eckman, Kopf der Walkabouts, nahm in Bamako mit der Desert-Blues-Band Tamikrest ein Album auf und gewährte Lobi Traoré einen Studiotag. Das reichte nicht für Aufnahmen mit Band. Daher spielte Traoré zehn Songs mit der akustischen Gitarre ein.
Diese zeigen eine neue Facette des Künstlers. Er spielt zwar dezidiert den Blues, aber wesentlich sanfter und gleichförmiger. Wenn er dazu, wie etwa bei «Siguidalen», mit seiner vollen Stimme und in einem an Talking Blues angelehnten monotonen Erzählrhythmus spielt, erinnert Traoré – der auch Kora und Ngoni spielte und für seine Auftritte als Hochzeitsmusiker ein gehöriges Repertoire an traditionellen Stücken im Programm hatte – durchaus an den Stil, mit dem die Griots der Bambara ihre überlieferten Geschichten und Lobpreisungen darbieten. Traoré spielt nur selten fließend, sondern überwiegend rhythmisch-pointierte und mitunter leicht abgehackte, redundante Phrasen.
Die zehn Stücke sind keine Zusammenfassung seiner früheren Arbeit und somit auch kein Vermächtnis. Der sanft zwischen sperrig-anspruchsvollen und eingängig-gefälligen Stücken wechselnde akustische Blues ist aber nicht weniger als eine völlig neue und überraschende Facette des großartigen Blues-Musikers aus Mali.
Kurz vor seinem plötzlichen Tod – Lobi Traoré starb im Sommer 2010 nur 49-jährig an Herzversagen – führte ein Missverständnis zu Aufnahmen mit der Akustik-Gitarre. Chris Eckman, Kopf der Walkabouts, nahm in Bamako mit der Desert-Blues-Band Tamikrest ein Album auf und gewährte Lobi Traoré einen Studiotag. Das reichte nicht für Aufnahmen mit Band. Daher spielte Traoré zehn Songs mit der akustischen Gitarre ein.
Diese zeigen eine neue Facette des Künstlers. Er spielt zwar dezidiert den Blues, aber wesentlich sanfter und gleichförmiger. Wenn er dazu, wie etwa bei «Siguidalen», mit seiner vollen Stimme und in einem an Talking Blues angelehnten monotonen Erzählrhythmus spielt, erinnert Traoré – der auch Kora und Ngoni spielte und für seine Auftritte als Hochzeitsmusiker ein gehöriges Repertoire an traditionellen Stücken im Programm hatte – durchaus an den Stil, mit dem die Griots der Bambara ihre überlieferten Geschichten und Lobpreisungen darbieten. Traoré spielt nur selten fließend, sondern überwiegend rhythmisch-pointierte und mitunter leicht abgehackte, redundante Phrasen.
Die zehn Stücke sind keine Zusammenfassung seiner früheren Arbeit und somit auch kein Vermächtnis. Der sanft zwischen sperrig-anspruchsvollen und eingängig-gefälligen Stücken wechselnde akustische Blues ist aber nicht weniger als eine völlig neue und überraschende Facette des großartigen Blues-Musikers aus Mali.
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