... newer stories
Samstag, 6. November 2010
Stilvoll inszeniert
Mariza im Festspielhaus Bregend (A)
Mariza im Festspielhaus Bregend (A)
thenoise, 13:01h
Sie lächelt verschmitzt und fragt, ob sie für die letzte Zugabe wirklich alle Freiheiten hätte. Zum ersten Mal wirkt Mariza etwas unsicher. Wie ein aufgewecktes Mädchen, das überlegt, ob sie wirklich bringen kann, was sie ausgeheckt hat. «Ok», beendet sie lächelnd den kurzen Dialog mit dem Publikum, «dann sollen die Jungs für euch singen.» Ihre beiden Gitarristen, Diogo Clemente an der klassischen Gitarre und Angelo Freire an der Guitarra Portuguesa, spielen die Überraschten. Sie geben sich irritiert, stellen ihre Beine nebeneinander auf einem Stuhl ganz vorne am Bühnenrand und beginnen nach kurzem Überlegen mit dem Intro zu «O Gente Da Minha Terra». Ihre Instrumente sind unverstärkt, und nach den ersten Takten füllt die Stimme von Mariza das Festspielhaus - auch sie kommt ohne Mikrofon aus.
Herrin jeder Gefühlslage: Mariza
Die gespielte Unsicherheit dieser Szene verdeutlicht, wie konsequent durchinszeniert der Auftritt von Mariza ist. Sachlich und mit ernster Miene instruiert sie während der Verbeugung zwischen den Zugaben ihre Musiker, bevor sie wieder ihr warmes, einnehmendes Lächeln für die Zuschauer aufsetzt. Die wohl bekannteste portugiesische Sängerin der Gegenwart verkörpert ihre Rolle als Sängerin so wie sie in ihren Liedern aufgeht. Sie leidet, wenn sie das melodramatische «Chuva» singt, und bei Stücken wie «Vozes Do Mar» und «Rosa Branca» wirkt sie einnehmend ausgelassen. Sie hat eine wunderbare, ausdrucksstarke Stimme, was man bei jedem Stück merkt und nicht erst bei der A-capella-Zugabe. Immer wieder gibt es Raum für eine kurze unbegleitete Solo-Passage. Mariza bringt die hohe Kunst des Fado und befriedigt die Bedürfnisse des Publikums aus sich herauszugehen und ausgiebig mitzuklatschen. Es folgt ihr wie Teenies die Hände in die Höhe reißen, wenn Tom Kaulitz dazu auffordert.
Mariza und ihre hervorragende Band spielen sich mit warmer Perfektion durch ein gut angelegtes Programm mit wechselweise eindringlich-zurückhaltenden und Stücke voller Lebensfreude abwechseln.
Herrin jeder Gefühlslage: Mariza
Die gespielte Unsicherheit dieser Szene verdeutlicht, wie konsequent durchinszeniert der Auftritt von Mariza ist. Sachlich und mit ernster Miene instruiert sie während der Verbeugung zwischen den Zugaben ihre Musiker, bevor sie wieder ihr warmes, einnehmendes Lächeln für die Zuschauer aufsetzt. Die wohl bekannteste portugiesische Sängerin der Gegenwart verkörpert ihre Rolle als Sängerin so wie sie in ihren Liedern aufgeht. Sie leidet, wenn sie das melodramatische «Chuva» singt, und bei Stücken wie «Vozes Do Mar» und «Rosa Branca» wirkt sie einnehmend ausgelassen. Sie hat eine wunderbare, ausdrucksstarke Stimme, was man bei jedem Stück merkt und nicht erst bei der A-capella-Zugabe. Immer wieder gibt es Raum für eine kurze unbegleitete Solo-Passage. Mariza bringt die hohe Kunst des Fado und befriedigt die Bedürfnisse des Publikums aus sich herauszugehen und ausgiebig mitzuklatschen. Es folgt ihr wie Teenies die Hände in die Höhe reißen, wenn Tom Kaulitz dazu auffordert.
Mariza und ihre hervorragende Band spielen sich mit warmer Perfektion durch ein gut angelegtes Programm mit wechselweise eindringlich-zurückhaltenden und Stücke voller Lebensfreude abwechseln.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories