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Samstag, 6. Dezember 2008
Zeichnen mit Sprengstoff
Filme und Videos von Roman Signer im Helmhaus Zürich
Filme und Videos von Roman Signer im Helmhaus Zürich
thenoise, 16:00h
Er ist der Pyromane unter den bildenden Künstlern. Aber anders als die feuerliebenden Rammstein - deren durchaus beeindruckende Pyrotechnik nicht mehr als feurig-albern ist - sind Roman Signers Arbeiten hintersinnig, verschmitzt und mitunter ungemein poetisch. Etwa wenn er in seiner Installation Sandmusik über eine Geige bloss Sand rieseln lässt und so die Saiten zum Klingen bringt, oder wenn er vor einen Durchgang einen Sandvorhang installiert.
Lautmalerischer sind seine Videos, in denen er Modellhubschrauber einsetzt - mal wie ein einzelnes Insekt in einer Kiste, dann wieder mehr als 50, die er gleichzeitig in einem Raum fliegen lässt. Auch sie schwirren wie gefangene Insekten umher, bringen sich gegenseitig zum Absturz, fliegen - wie hilflose Vögel gegen Glasfenster schmettern - gegen die Wand und kreiseln auf dem Boden im Todeskampf.
Ungleiches Wettrennen am Binnenkanal im Rheintal:
Kajak 2000, Videostill: Aleksandra Signer
Richtig laut wird es, wenn Signer seine Kindheitsträume auslebt, einen Regenschirm mit Sprengstoff raketengleich in die Decke schießt, mit einer Rakete um die Wette läuft, oder einen mit Wasserfässern beladenen Piaggio-Transporter durch eine riesige Halfpipe schickt.
Roman Signer hat, wie er selbst sagt, auch als Erwachsener einfach weitergespielt. Das macht er ziellos und zweckfrei. Die Ausstellung zeigt Filme und Videos von 1975 bis heute. Sie machen Spass, leben von der Lust der Zerstörung oder einfach von «blöden» Ideen. Signer schiesst mit Sprengstoff einen Hocker vom Schornstein einer Papierfabrik in hohem Bogen durch die Luft, lässt sich in einem Kajak den Rheindamm entlangziehen, bis es durchgescheuert und voller Kies ist, er setzt Sprengstoff als Zeichenimpuls ein und verstopft den Durchfluss unter der Brücke eines Bächleins mit einem Gummiball - bis dieser vom Wasserdruck hindurchgepresst auf der anderen Seite hinaus schießt.
Roman Signer. Projektionen, Helmhaus, Zürich, 24.10.2008 - 18.1.2009
Lautmalerischer sind seine Videos, in denen er Modellhubschrauber einsetzt - mal wie ein einzelnes Insekt in einer Kiste, dann wieder mehr als 50, die er gleichzeitig in einem Raum fliegen lässt. Auch sie schwirren wie gefangene Insekten umher, bringen sich gegenseitig zum Absturz, fliegen - wie hilflose Vögel gegen Glasfenster schmettern - gegen die Wand und kreiseln auf dem Boden im Todeskampf.
Ungleiches Wettrennen am Binnenkanal im Rheintal:
Kajak 2000, Videostill: Aleksandra Signer
Richtig laut wird es, wenn Signer seine Kindheitsträume auslebt, einen Regenschirm mit Sprengstoff raketengleich in die Decke schießt, mit einer Rakete um die Wette läuft, oder einen mit Wasserfässern beladenen Piaggio-Transporter durch eine riesige Halfpipe schickt.
Roman Signer hat, wie er selbst sagt, auch als Erwachsener einfach weitergespielt. Das macht er ziellos und zweckfrei. Die Ausstellung zeigt Filme und Videos von 1975 bis heute. Sie machen Spass, leben von der Lust der Zerstörung oder einfach von «blöden» Ideen. Signer schiesst mit Sprengstoff einen Hocker vom Schornstein einer Papierfabrik in hohem Bogen durch die Luft, lässt sich in einem Kajak den Rheindamm entlangziehen, bis es durchgescheuert und voller Kies ist, er setzt Sprengstoff als Zeichenimpuls ein und verstopft den Durchfluss unter der Brücke eines Bächleins mit einem Gummiball - bis dieser vom Wasserdruck hindurchgepresst auf der anderen Seite hinaus schießt.
Roman Signer. Projektionen, Helmhaus, Zürich, 24.10.2008 - 18.1.2009
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