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Sonntag, 28. Oktober 2007
Die Beijing Bubbles, rasch zerplatzt
thenoise, 11:58h
Dass die vor der Abreise vorhandene Lust auf chinesische Rockmusik eine genauso voyoristische Komponente hatte wie das Eintauchen ins Alltagsleben war mir bewusst. Das vor der Abreise aufflackernde Interesse am Pekinger Underground erlosch vor Ort. Die chinesische Adaption dessen, was ich in den 1980er Jahren erlebte, war nicht mehr interessant. Dabei fand ich mich unversehens in Gesellschaft.
You (sprich Joü) ist um die zwanzig und wuchs irgendwo in Zentralchina auf, ein Kind der Steppe. Jetzt studiert er Journalismus, stromert durch Peking und blogt seine Erlebnisse. Ich werde von ihm angesprochen, als ich Touristen dabei fotografiere, wie sie sich vor Sehenswürdigkeiten ablichten. (Ein neuer, selbstgewählter fotografischer Auftrag, durch den ich bemerkte, dass sich viele Menschen mehr mit sich selbst beschäftigen als mit den besuchten Orten - für die ich jetzt auch Zeit und Aufmerksamkeit nicht mehr habe.)
You hilft seinen Landsleuten auf Hauptstadtbesuch dabei, mit Mao-Bild
aufs Bild zu kommen.
You ist einer von ihnen. Er fotografiert sich begeistert vor Sehenswürdigkeiten, ihm wichtigen Plätzen (wie dem im Bau befindlichen National Stadium) und Ereignissen (der Präsentation des neuen Röver 750, einem für chinesische Verhältnisse topmodernen Auto), um seine Bilder, Filme und Ansichten im Netz zu präsentieren - als Fan des Staatspräsidenten Hu Jintao beispielsweise einen vom Fernsehen abgefilmten Nachrichtenbeitrag über dessen Besuch in Hongkong. Sie wirken wie ein Jahrzehnte altes Lehrstück über Nachrichten totalitärer Regime. Mehr als hunderttausend Mal wurde das mit der Filmfunktion seiner billigen Digitalkamera aufgenommene Filmchen angesehen.
Das erfahre ich alles, nachdem ich ihn vor dem Tor des himmlischen Friedens fotografieren musste (normalerweise getraut sich kein Tourist, mich so etwas zu bitten). Immerhin, so kamen wir ins Gespräch, erzählen von unseren Vorlieben und Tun, landen einige Zeit später vor dem Computer und sprechen über Blogs und Musik. Ich werfe den ersten Song der Beijing-Bubbles-Compilation an und erfahre spontan: "Rockmusik gefällt mir überhaupt nicht". You nimmt sein bis jetzt als Wörterbuch eingesetztes Mobifon und spielt mir vor, was er so hört.
You (sprich Joü) ist um die zwanzig und wuchs irgendwo in Zentralchina auf, ein Kind der Steppe. Jetzt studiert er Journalismus, stromert durch Peking und blogt seine Erlebnisse. Ich werde von ihm angesprochen, als ich Touristen dabei fotografiere, wie sie sich vor Sehenswürdigkeiten ablichten. (Ein neuer, selbstgewählter fotografischer Auftrag, durch den ich bemerkte, dass sich viele Menschen mehr mit sich selbst beschäftigen als mit den besuchten Orten - für die ich jetzt auch Zeit und Aufmerksamkeit nicht mehr habe.)
You hilft seinen Landsleuten auf Hauptstadtbesuch dabei, mit Mao-Bild
aufs Bild zu kommen.
You ist einer von ihnen. Er fotografiert sich begeistert vor Sehenswürdigkeiten, ihm wichtigen Plätzen (wie dem im Bau befindlichen National Stadium) und Ereignissen (der Präsentation des neuen Röver 750, einem für chinesische Verhältnisse topmodernen Auto), um seine Bilder, Filme und Ansichten im Netz zu präsentieren - als Fan des Staatspräsidenten Hu Jintao beispielsweise einen vom Fernsehen abgefilmten Nachrichtenbeitrag über dessen Besuch in Hongkong. Sie wirken wie ein Jahrzehnte altes Lehrstück über Nachrichten totalitärer Regime. Mehr als hunderttausend Mal wurde das mit der Filmfunktion seiner billigen Digitalkamera aufgenommene Filmchen angesehen.
Das erfahre ich alles, nachdem ich ihn vor dem Tor des himmlischen Friedens fotografieren musste (normalerweise getraut sich kein Tourist, mich so etwas zu bitten). Immerhin, so kamen wir ins Gespräch, erzählen von unseren Vorlieben und Tun, landen einige Zeit später vor dem Computer und sprechen über Blogs und Musik. Ich werfe den ersten Song der Beijing-Bubbles-Compilation an und erfahre spontan: "Rockmusik gefällt mir überhaupt nicht". You nimmt sein bis jetzt als Wörterbuch eingesetztes Mobifon und spielt mir vor, was er so hört.
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