Mittwoch, 24. Oktober 2007
Ausverkauf
Im gesetzten Alter erschliesst sich der Untergrund einer fremden Stadt nicht mehr so leicht. Statt von Outcasts zu obskuren Veranstaltungen gelotst zu werden, wird man von "Kunststudenten" zu ihren "Ausstellungen" gelockt, die sich eigenartigerweise immer in einem Shop in der Nähe einer Sehehnswürdigkeit wie dem Tiananmen-Platz oder dem Sommerpalast befinden. Zeitgenössische Kunst fristet dort ein Schattendasein zwischen Bändern mit Kalligraphie und Repliken traditioneller Durchschnittsware.



Nur der Preis ist attraktiv, bewegt er sich doch auf dem Niveau, das man hier für den Rahmen ausgeben würde. Und noch bevor ich meine Kaufunlust so begründen kann, dass es den Künstler nicht beleidigt, ist der Preis schon um zwanzig Prozent reduziert.
Vielleicht geht es ja gar nicht um den Verkauf seiner Bilder. Denn um Pinsel und Reispapier - Mitbringsel für die malende Frau meines Begleiters - wird nicht gefeilscht. Und deren Bilder muss ich mir nicht ansehen.

Der weitere Spaziergang am Ufer des Kunming Hu war noch schön. Selbst der Müllsammler im Boot wirkte romantisch.

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