Sonntag, 28. März 2010
Im Zentrum: Istanbul
Türkisches Filmfstival II: Konzentrierte Einblicke in eine fremde Welt
Die diesjährigen Filmtage sind der Stadt Istanbul gewidmet - sie ist dieses Jahr eine der europäischen Kulturhauptstädte. Das Thema erlaubt die ganze Bandbreite - von der in «Uzak Ihtimal - Der falsche Rosenkranz» behandelten verhinderten Beziehung über die missglückten Beziehung wie sie in «Üç Maymun – Drei Affen» vorgeführt wird über den Film über die Istanbuler Musikszene «Crossing The Bridge» von Fatih Akin bis hin zum politischen Film «5 Nolu Cezaevi – Prison No. 5» (der allerdings nicht ganz themengerecht die Zustände im berüchtigten Gefängnis von Diyarbakir zeigt).


Dass Politik auch im Krimi eine Rolle spielen kann zeigt Emre Şahin, Regisseur und Drehbuchautor von «40». Er ist ganz einer zeitgemäßen Ästhetik verpflichtet. Beginnt mit schnellen Schnitten und variiert geschickt die Geschwindigkeit des Erzählflusses. Der in den USA ausgebildete Regisseur verknüpft in seiner Geschichte die Schicksale eines türkischen Ganoven, eines illegal in Istanbul lebenden Afrikaners und einer Krankenschwester. Es geht um Hoffnung und Enttäuschung, Glück und Verzweiflung und natürlich um Geld.
Mit seiner rasanten Ganovengeschichte gibt Emre Şahin ganz nebenbei einen Einblick in das heruntergekommene, von Armen, Gaunern, Drogenabhängigen und Transvestiten dominierte Tarlabaşı-Viertel und zeigt viele stimmungsvolle Bilder von Istanbul.

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