Sonntag, 18. April 2010
Sa Dingding - Harmony
thenoise, 10:47h
Das künstlerische Streben von Sa Dingding ist ernsthafter als es die Lieder von «Harmony» vermitteln. Zu vordergründig ist das Album produziert, oftmals zu geglättet die Melodieführung («Hua» beispielsweise könnte auch von einem beliebigen französischen Popsternchen geträllert werden), und die Elektronik überdeckt die immer wieder eingesetzten traditionellen Instrumente, deren Klangfarbe vor allem in den Intros und Outros zum Tragen kommt.
Viele Weltmusik-Produktionen kranken daran, dass das westliche Fundament - oft Synthie-Gewaber - mit den traditionellen Melodien, Rhythmen und Instrumenten nicht zusammenfinden. Das kann man «Harmony» nicht vorwerfen. Aber Marius de Vries, der für U2, Björk und Rufus Wainwright produzierte und hier auch die Stücke mitkomponierte, lebt viel zu sehr in der Elektronik-Popwelt und lässt den traditionellen Elementen keinen Raum. Das funktioniert zwar noch beim Auftakt-Song «Ha Ha Li Li», degradiert sie in der Regel aber zum Aufputz. Für eine Sängerin mit ernsthaften Liedern und künstlerischen Anliegen - sie geht sogar so weit, für manche Songs eine eigene Sprache zu erfinden - ist das nicht angemessen.
Dass Sa Dingding mit dieser Platte den Erfolg im Westen sucht, ist keineswegs verwerflich. Sie könnte ihn vermutlich auch mit Musik erreichen, die weniger vordergründig ist. Als Maßstab gelten weiterhin die gemeinsame Arbeit von Michael Brooks und Nusrat Fateh Ali Khan und die weltläufige Musik von Marie Boine Persen. «Harmony» ist - von Ausnahmen abgesehen - musikalisch weit davon entfernt.
Viele Weltmusik-Produktionen kranken daran, dass das westliche Fundament - oft Synthie-Gewaber - mit den traditionellen Melodien, Rhythmen und Instrumenten nicht zusammenfinden. Das kann man «Harmony» nicht vorwerfen. Aber Marius de Vries, der für U2, Björk und Rufus Wainwright produzierte und hier auch die Stücke mitkomponierte, lebt viel zu sehr in der Elektronik-Popwelt und lässt den traditionellen Elementen keinen Raum. Das funktioniert zwar noch beim Auftakt-Song «Ha Ha Li Li», degradiert sie in der Regel aber zum Aufputz. Für eine Sängerin mit ernsthaften Liedern und künstlerischen Anliegen - sie geht sogar so weit, für manche Songs eine eigene Sprache zu erfinden - ist das nicht angemessen.
Dass Sa Dingding mit dieser Platte den Erfolg im Westen sucht, ist keineswegs verwerflich. Sie könnte ihn vermutlich auch mit Musik erreichen, die weniger vordergründig ist. Als Maßstab gelten weiterhin die gemeinsame Arbeit von Michael Brooks und Nusrat Fateh Ali Khan und die weltläufige Musik von Marie Boine Persen. «Harmony» ist - von Ausnahmen abgesehen - musikalisch weit davon entfernt.
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