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Sonntag, 24. Juni 2012
Michael Axworthy - Iran: Weltreich des Geistes
thenoise, 23:29h
«Iran steht auf der Schwelle, im Irak, in Afghanistan und in der gesamten Region eine wichtigere rolle zu spielen», schreibt Michael Axworthy. Nur nebenbei nennt der ehemalige Leiter der iranischen Abteilung des British Foreign Office den wohl massgeblichen Grund für die Unbeliebtheit dieses Landes . Denn er zielt auf die Beantwortung einer anderen Frage ab: «Kann Iran zukünftig eine ihm gebührende bedeutende Rolle im Nahen Osten oder in der weiteren Welt übernehmen?» Seine Antwort ist ein eindeutiges Nein. Denn abgesehen davon, dass die Weltgemeinschaft Iran diese Rolle kaum zugestehen werde, könne ihr die «engstirnige, eigennütze Clicque», die das Land regiert, nicht gerecht werden.
Für Michael Axworthy, heute Leiter für iranische und persische Studien an der Universität Exceter, steht die politische Zukunft des Landes nicht im Zentrum seines Buches. Er nahm sich die unbestrittenen Leistungen der iranischen Kultur und ihren weit über die Grenzen hinaus gehenden Einfluss des Landes als Ausgangspunkt für seine umfassende Geschichte des Landes.
Er beginnt der Auswanderung der indo-europäischen Völkerfamilie aus den Gebieten der heutigen russischen Steppen. Das erklärt auch die enge Verbindung nicht nur zwischen der persischen Sprache mit dem Sanskrit und dem Lateinischen, sondern auch zwischen modernen Sprachen wie Hindi, Deutsch und Englisch.
Da die iranischen Herrscher in ihren neuen Siedlungsgebieten in der Minderheit waren, hätten sie stets über einige nicht-iranische Völker ihre Macht ausgeübt. «Insofern bezog sich der Begriff Iran ebenso auf das komplexe Muster von Kultur und Sprache wie auf Volk oder Territorium.» Entsprechend der These bringt Axworthy nicht nur die historischen politischen Fakten. Er flicht auch die prächtige Geistes- und Wissenschaftsgeschichte Irans ein.
Keineswegs unkritisch, konstatiert er nüchtern, dass die Rückbesinnung auf die Nation wohl eher eine Folge der 200jährigen ausländischen Fremdbestimmung ist als die dogmatischer geistlicher Führer. Doch auch wenn er sieht, dass es «den tieferen, reflektierten, humanen Iran neben den bedrohlichen Schlagzeilen immer noch» gibt, schätzt er die Chancen des Landes gering ein, die Region in der Rolle des Gestalters zu prägen – und das nicht nur wegen der Niedertracht anderer Nationen.
Michael Axworthy hat seine leicht lesbare Geschichte des Landes chronologisch angelegt. Neben der politischen Entwicklung bietet er eine Differenzierte Betrachtung und originelle Einglicke in die Kultur und Geistesgeschichte des Landes.
Für Michael Axworthy, heute Leiter für iranische und persische Studien an der Universität Exceter, steht die politische Zukunft des Landes nicht im Zentrum seines Buches. Er nahm sich die unbestrittenen Leistungen der iranischen Kultur und ihren weit über die Grenzen hinaus gehenden Einfluss des Landes als Ausgangspunkt für seine umfassende Geschichte des Landes.
Er beginnt der Auswanderung der indo-europäischen Völkerfamilie aus den Gebieten der heutigen russischen Steppen. Das erklärt auch die enge Verbindung nicht nur zwischen der persischen Sprache mit dem Sanskrit und dem Lateinischen, sondern auch zwischen modernen Sprachen wie Hindi, Deutsch und Englisch.
Da die iranischen Herrscher in ihren neuen Siedlungsgebieten in der Minderheit waren, hätten sie stets über einige nicht-iranische Völker ihre Macht ausgeübt. «Insofern bezog sich der Begriff Iran ebenso auf das komplexe Muster von Kultur und Sprache wie auf Volk oder Territorium.» Entsprechend der These bringt Axworthy nicht nur die historischen politischen Fakten. Er flicht auch die prächtige Geistes- und Wissenschaftsgeschichte Irans ein.
Keineswegs unkritisch, konstatiert er nüchtern, dass die Rückbesinnung auf die Nation wohl eher eine Folge der 200jährigen ausländischen Fremdbestimmung ist als die dogmatischer geistlicher Führer. Doch auch wenn er sieht, dass es «den tieferen, reflektierten, humanen Iran neben den bedrohlichen Schlagzeilen immer noch» gibt, schätzt er die Chancen des Landes gering ein, die Region in der Rolle des Gestalters zu prägen – und das nicht nur wegen der Niedertracht anderer Nationen.
Michael Axworthy hat seine leicht lesbare Geschichte des Landes chronologisch angelegt. Neben der politischen Entwicklung bietet er eine Differenzierte Betrachtung und originelle Einglicke in die Kultur und Geistesgeschichte des Landes.
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Das grosse Kasperltheater
Christoph Bochdansky in der Johanniterkirche Feldkirch
Christoph Bochdansky in der Johanniterkirche Feldkirch
thenoise, 10:26h
Absurde Szenen aus einem absurden Alltag von absurden Lebewesen. Zum Glück liefert Christoph Bochdansky die Geschichten zu seinen «plastischen Cartoons», wie er seine Skulpturen nennt, gleich mit. Seine eigenwilligen Figuren sind zwar auch ohne Erklärung vergnüglich. Aber abgesehen davon, dass sie nicht verständlich wären, taucht man so noch stärker in die Geschichten ein, die er sich ausgedacht hat.
Keine Szene der Ausstellung – aber ein kleiner Vorge-
schmack auf das zu erwartende Vergnügen.
Die Skulpturen des in Wien lebenden Künstlers erinnern an die Arbeit «Plötzlich diese Übersicht» von David Fischli und Peter Weiss. Während das Schweizer Künstlerduo mit seinen gebrannten Tonfiguren der Frage nachgeht, wie die Wirklichkeit erfasst und dargestellt werden kann (oder eben nicht dargestellt werden kann), geht es bei Christoph Bochdanskys «Anmerkungen zur Umgebung» darum, das Nicht-Wirkliche, das Phantastische zu zeigen. Er macht das mit grotesken, grob geformten, sandgrauen Figuren, die der Phantasie oder auch Träumen entsprungen sein mögen. Manches Menschen, viele absurd-fantastische Lebewesen, wirken sie, als seien sie aus dem Boden der Johanniterkirche geschaffen worden. So wirkt diese universale Arbeit wie für den Ort geschaffen.
Für die Eröffnung hat Christoph Bochdansky einige seine Geschichten ausformuliert und beispielsweise bislang unbekannte Episoden aus dem Leben von Robinson Crusoe erzählt oder gezeigt, wie es einem Mann ergeht, der seinen weiblichen Anteil verleugnet. Dabei bringt er als Figurentheaterspieler nicht nur hintersinnig-witzige Geschichten, sondern Marionetten, die gleichzeitig zum Kostüm des Erzählers werden.
Christoph Bochdansky – «Anmerkungen zur Umgebung»
Johanniterkirche, Feldkirch, bis 7. Juli 2012
Keine Szene der Ausstellung – aber ein kleiner Vorge-
schmack auf das zu erwartende Vergnügen.
Die Skulpturen des in Wien lebenden Künstlers erinnern an die Arbeit «Plötzlich diese Übersicht» von David Fischli und Peter Weiss. Während das Schweizer Künstlerduo mit seinen gebrannten Tonfiguren der Frage nachgeht, wie die Wirklichkeit erfasst und dargestellt werden kann (oder eben nicht dargestellt werden kann), geht es bei Christoph Bochdanskys «Anmerkungen zur Umgebung» darum, das Nicht-Wirkliche, das Phantastische zu zeigen. Er macht das mit grotesken, grob geformten, sandgrauen Figuren, die der Phantasie oder auch Träumen entsprungen sein mögen. Manches Menschen, viele absurd-fantastische Lebewesen, wirken sie, als seien sie aus dem Boden der Johanniterkirche geschaffen worden. So wirkt diese universale Arbeit wie für den Ort geschaffen.
Für die Eröffnung hat Christoph Bochdansky einige seine Geschichten ausformuliert und beispielsweise bislang unbekannte Episoden aus dem Leben von Robinson Crusoe erzählt oder gezeigt, wie es einem Mann ergeht, der seinen weiblichen Anteil verleugnet. Dabei bringt er als Figurentheaterspieler nicht nur hintersinnig-witzige Geschichten, sondern Marionetten, die gleichzeitig zum Kostüm des Erzählers werden.
Christoph Bochdansky – «Anmerkungen zur Umgebung»
Johanniterkirche, Feldkirch, bis 7. Juli 2012
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Sonntag, 24. Juni 2012
Michael Lüders – Der falsche Krieg. Wie der Westen seine Zukunft verspielt.
thenoise, 00:53h
Es gibt viele Gründe, die Kritik am Iran rechtfertigen. Und man kann die Kritikpunkte nicht damit entschuldigen, dass sie vorurteilsbehaftet sind. Wahlfälschung, Unterdrückung von Minderheiten, Folter und Todesstrafe., das alles ist nicht gutzuheißen – im Iran ebensowenig wie in Bahrein, das als Formel-1-Gastgeber ebenso wenig Rechtsstaat ist wie die Ukraine und Aserbaidschan, sich aber als Gastgeber von weltweit beachteten Wettkämpfen darstellen darf.
Der Iran ist nach Irak und Afghanistan ein weiteres Beispiel für die These, dass die Moral oft von politischen Interessen bestimmt wird. Michael Lüders schwimmt gegen den Strom der westlichen Politik und Medien und rückt das von ihnen gezeichnete verzerrte Bild gerade. Er erinnert daran, dass etwa die iranische Regierung dem damaligen US-Präsidenten Bush ganz pragmatisch angeboten hat, die Zweistaatenlösung in Palästina zu unterstützen. Und das obwohl schon in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre US-Politiker forderten, das Land anzugreifen. Die Argumente sind die selben Argumenten, mit denen die Weltbevölkerung auf den Krieg gegen Irak eingeschworen wurde, und die – für das ins Chaos gestürzte Land leider zu spät – sich als perfide gelogen herausstellten.
Neben viel mehr vergleichbaren Fakten erklärt er anhand der iranischen Geschichte, warum die politische Führung wie reagiert. Lüders entdämonisiert die Ayatollahs und zeigt, was man erlebt, wenn man das Land bereist: Sie sind weniger fanatisch und wesentlich pragmatischer als dargestellt.
Neben diesen leicht verständlich und nachvollziehbar präsentierten Tatsachen zeigt Lüders, wie irrsinnig ein Krieg gegen den Iran wäre. «Die Folgen könnten dieses Jahrhundert prägen wie der Erste Weltkrieg das vorige. Dessen Blutspur endet bekanntlich erst mit dem Fall der Berliner Mauer 1989.» Selbst wenn er mit diesem Menetekel nicht recht hat: Ein Angriff würde den iranischen Machthabern in die Hände spielen. «Für Ahmadinedschad und die Hardliner wären die Bomben ein Gottesgeschenk. Es würde ihre Herrschaft auf lange Zeit zementieren. (...) Jeder Kritiker sähe sich nunmehr unerbittlich als Landesverräter verfolgt. Nicht Regimewechsel, sondern Regimekonsolidierung wäre die Folge.»
Die Argumente von Michael Lüders sollten nicht nur Präsidenten lesen, die uns in Grundsatzreden zumindest indirekt dazu auffordern, sich doch bitteschön daran zu gewöhnen, dass vermehrt Landsleute von ihrer so genannten Friedensmission tot zurückkehren werden.
Der Iran ist nach Irak und Afghanistan ein weiteres Beispiel für die These, dass die Moral oft von politischen Interessen bestimmt wird. Michael Lüders schwimmt gegen den Strom der westlichen Politik und Medien und rückt das von ihnen gezeichnete verzerrte Bild gerade. Er erinnert daran, dass etwa die iranische Regierung dem damaligen US-Präsidenten Bush ganz pragmatisch angeboten hat, die Zweistaatenlösung in Palästina zu unterstützen. Und das obwohl schon in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre US-Politiker forderten, das Land anzugreifen. Die Argumente sind die selben Argumenten, mit denen die Weltbevölkerung auf den Krieg gegen Irak eingeschworen wurde, und die – für das ins Chaos gestürzte Land leider zu spät – sich als perfide gelogen herausstellten.
Neben viel mehr vergleichbaren Fakten erklärt er anhand der iranischen Geschichte, warum die politische Führung wie reagiert. Lüders entdämonisiert die Ayatollahs und zeigt, was man erlebt, wenn man das Land bereist: Sie sind weniger fanatisch und wesentlich pragmatischer als dargestellt.
Neben diesen leicht verständlich und nachvollziehbar präsentierten Tatsachen zeigt Lüders, wie irrsinnig ein Krieg gegen den Iran wäre. «Die Folgen könnten dieses Jahrhundert prägen wie der Erste Weltkrieg das vorige. Dessen Blutspur endet bekanntlich erst mit dem Fall der Berliner Mauer 1989.» Selbst wenn er mit diesem Menetekel nicht recht hat: Ein Angriff würde den iranischen Machthabern in die Hände spielen. «Für Ahmadinedschad und die Hardliner wären die Bomben ein Gottesgeschenk. Es würde ihre Herrschaft auf lange Zeit zementieren. (...) Jeder Kritiker sähe sich nunmehr unerbittlich als Landesverräter verfolgt. Nicht Regimewechsel, sondern Regimekonsolidierung wäre die Folge.»
Die Argumente von Michael Lüders sollten nicht nur Präsidenten lesen, die uns in Grundsatzreden zumindest indirekt dazu auffordern, sich doch bitteschön daran zu gewöhnen, dass vermehrt Landsleute von ihrer so genannten Friedensmission tot zurückkehren werden.
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Donnerstag, 21. Juni 2012
«Eltern sind ...
thenoise, 21:30h
... wie ein sehr helles Licht. Wenn sie sterben, ist das Licht aus, aber du siehst ihre Schatten in dir.»
Philipp Toledano
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Sonntag, 17. Juni 2012
Iman Türkmen – Wir kommen
thenoise, 13:41h
Der Beitrag, den Migranten zu unserem Lebensstandard beisteuern, ist schwer zu erfassen, weil er nur bezifferbar ist und nicht deutlich sichtbar wird. Wie vorstellbar ist beispielsweise die Summe der Arbeitsplätze, die türkische Arbeitgeber in Deutschland geschaffen haben? Alleine in Berlin sollen 8000 türkischstämmige Unternehmer rund 30 000 Mitarbeitende beschäftigen. Rechnet man die Zahl der Beschäftigten auf ganz Deutschland hoch, kommt man auf mehr als 700 000. Selbst wenn es nur die Hälfte ist – die Arbeitslosenstatistik sähe um ohne die Unternehmer mit Migrationshintergrund um einiges trauriger aus. Sie tragen mit ihren Steuern zum Bildungswesen bei und kurbeln mit ihren Ausgaben die Wirtschaft an.
Dass das alles nur abstrakt darstellbar ist (oder dargestellt wird), macht es populistischen Vorwürfen umso leichter. Daher ist es umso wichtiger, die Argumente zu sammeln und konzentriert darzustellen. Der österreichische Student Inan Türkmen hat das gemacht – im Stil von Thilo Sarrazin. Er hat die berechtigte Betroffenheit über beständige Diskriminierung nicht überwunden und übergießt in «Wir kommen» den Leser mit pauschalen Vorwürfen. Seine Welt ist in zwei Lager gespalten: die dem Untergang geweihten Europäer und – ganz so als ob es keine anderen Migranten gebe – die Türken als die zukünftigen Herrscher. «Uns gehört die Zukunft», ist der Grundtenor des Buches, das im Sinn des «ihr werdet schon noch sehen» die feindliche Übernahme androht.
Inan Türkmen mag sich mit seinem durchweg schlicht formulierten Text den Frust von der Seele geschrieben haben. Zur Debatte um Migration, Integration und Ausländerfeindlichkeit leistet er damit keinerlei sinnvollen Beitrag. Dass – so meine möglicherweise vorurteilsbehaftete Unterstellung – die hartnäckigen Ausländerfeinde diesen überflüssigen Text nicht lesen werden, ist wohl positiv zu sehen. Offenbar hat auch Ignoranz seine positiven Seiten.
Dass das alles nur abstrakt darstellbar ist (oder dargestellt wird), macht es populistischen Vorwürfen umso leichter. Daher ist es umso wichtiger, die Argumente zu sammeln und konzentriert darzustellen. Der österreichische Student Inan Türkmen hat das gemacht – im Stil von Thilo Sarrazin. Er hat die berechtigte Betroffenheit über beständige Diskriminierung nicht überwunden und übergießt in «Wir kommen» den Leser mit pauschalen Vorwürfen. Seine Welt ist in zwei Lager gespalten: die dem Untergang geweihten Europäer und – ganz so als ob es keine anderen Migranten gebe – die Türken als die zukünftigen Herrscher. «Uns gehört die Zukunft», ist der Grundtenor des Buches, das im Sinn des «ihr werdet schon noch sehen» die feindliche Übernahme androht.
Inan Türkmen mag sich mit seinem durchweg schlicht formulierten Text den Frust von der Seele geschrieben haben. Zur Debatte um Migration, Integration und Ausländerfeindlichkeit leistet er damit keinerlei sinnvollen Beitrag. Dass – so meine möglicherweise vorurteilsbehaftete Unterstellung – die hartnäckigen Ausländerfeinde diesen überflüssigen Text nicht lesen werden, ist wohl positiv zu sehen. Offenbar hat auch Ignoranz seine positiven Seiten.
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Samstag, 2. Juni 2012
Die Aeoronauten - Too Big To Fail
thenoise, 21:25h
Die Aeronauten sind wie die Klitschkos und treten eigentlich nur gegen sich selbst an. Kein Wunder, sie fühlen sich omnipotent. Doch selbst wer zu großartig ist um zu fallen, muss (sich) das immer wieder beweisen – besonders im dreißigsten Jahr des Bestehens.
Ihre Melodien sind unverschämt eingängig und trotzdem trägt ihr Klang noch immer die rustikale Note, welche die Aeronauten immer schon liebenswert gemacht hat. Dazu sind die Texte von Oliver Maurmann so schräg und originell wie bei keiner zweiten Schweizer Band. Ganz im Sinn, dass auch das Private politisch ist, singt er über den persönlichen Reifeprozess, kommentiert aber auch – ohne es explizit zu benennen – aktuelles Geschehen. So verweist etwa "Too Big To Fail" zwar auf die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise, aber zum primitiven Banken-Bashing, das man bei diesem Titel durchaus erwarten könnte, lassen sie sich nicht herab.
Die oft von einem ironischen Ton geprägten Lieder sind nicht nur textlich humorvoll: «IQ 39» erinnert an einen T-Rex-Heuler, "Das Ende ist nah" zeigt wie man den drohenden Weltuntergang empfangen soll: ausgelassen und mit einem fröhlichen Lied, dessen Chorus in der Art des 60er-Jahre-Pop durchaus hart an der Kitschgrenze schrammen darf. Wie immer bedienen sich die Aeronauten freizügig im Pop-Arsenal vergangener Zeiten, bieten einmal sogar Country- und Dixieland-Anklängen, haben rockige Gitarren und immer wieder fetzige Bläsersätze.
Zum Jubiläum haben sich die Aeronauten ein Doppelalbum gegönnt. Neben zwölf fast durchweg erstklassigen Songs (auch der Ausreißer «Uswanderer» ist zu verkraften) zelebrieren sie ihre Liebe zu B-Movies. 14 Instrumentalstücke, zum Teil mit Dialogen aus Filmen unterlegt, führen in die Welt altmodischer Krimis und Klopper-Filme.
Ihre Melodien sind unverschämt eingängig und trotzdem trägt ihr Klang noch immer die rustikale Note, welche die Aeronauten immer schon liebenswert gemacht hat. Dazu sind die Texte von Oliver Maurmann so schräg und originell wie bei keiner zweiten Schweizer Band. Ganz im Sinn, dass auch das Private politisch ist, singt er über den persönlichen Reifeprozess, kommentiert aber auch – ohne es explizit zu benennen – aktuelles Geschehen. So verweist etwa "Too Big To Fail" zwar auf die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise, aber zum primitiven Banken-Bashing, das man bei diesem Titel durchaus erwarten könnte, lassen sie sich nicht herab.
Die oft von einem ironischen Ton geprägten Lieder sind nicht nur textlich humorvoll: «IQ 39» erinnert an einen T-Rex-Heuler, "Das Ende ist nah" zeigt wie man den drohenden Weltuntergang empfangen soll: ausgelassen und mit einem fröhlichen Lied, dessen Chorus in der Art des 60er-Jahre-Pop durchaus hart an der Kitschgrenze schrammen darf. Wie immer bedienen sich die Aeronauten freizügig im Pop-Arsenal vergangener Zeiten, bieten einmal sogar Country- und Dixieland-Anklängen, haben rockige Gitarren und immer wieder fetzige Bläsersätze.
Zum Jubiläum haben sich die Aeronauten ein Doppelalbum gegönnt. Neben zwölf fast durchweg erstklassigen Songs (auch der Ausreißer «Uswanderer» ist zu verkraften) zelebrieren sie ihre Liebe zu B-Movies. 14 Instrumentalstücke, zum Teil mit Dialogen aus Filmen unterlegt, führen in die Welt altmodischer Krimis und Klopper-Filme.
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