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Sonntag, 2. Oktober 2011
Roland Tchakounté - Blues Menessen
thenoise, 21:32h

John Lee Hookers Musik - angeblich schätzte Tchakounté den Gitarristen anfangs als Afrikaner mit einem amerikanisierten Namen ein - hat seiner Arbeit eine neue Richtung gegeben. Er begann, den rohen Blues-Klang mit seiner Muttersprache Bamiléké zu verbinden. Doch abgesehen davon dringen heimische Einflüsse allenfalls indirekt durch, etwa wenn sich in «A Tchann» die Percussion an tribalistische Rhythmen anlehnt. Wirklich grob und erdig ist der Blues von Roland Tchakounté auch nicht mehr. Dafür spielt er zu subtil, zu nuanciert und immer wieder hart an der Grenze zum Pop. Das morgenneblich verhangene «Hum Hum» etwa würde auch als leicht schwermütiger Mark-Knopfler-Song durchgehen. Wie dieser schüttelt er die Licks leicht und lässig aus dem Ärmel. Und auch die Mitmusiker achten darauf, dass sie der Musik neben einer Portion Gefälligkeit einen Schuss Originalität mitgeben.
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Samstag, 1. Oktober 2011
Baba Zula - Gecekondu
thenoise, 00:20h

Musikalisch drehen Baba Zula ihr Rad einfach weiter. Warum auch neu erfinden, wenn es noch Optimierungspotenzial gibt? Auf Baba Zula gemünzt bedeutet das, dass man mit Arrangements und anderen Gastmusikern zu überzeugenden Ergebnissen kommt, ohne gleich alles Bisherige über den Haufen werfen zu müssen. Wie bisher setzen Baba Zula (zum Teil elektrifizierte) traditionelle Instrumente ebenso ein wie Samples. Mit dabei sind wieder einige Gäste - etwa der norwegische Pianist Bugge Wesseltoft und der französische weltmusikalische Grenzgänger Thierry «Titi» Robin.
Baba Zula mögen mit ihrem Album daran erinnern wollen, dass vieles Interessante dem Wilden und Ungeplanten entspringt -- genau wie die Gecekondu, die über Nacht erstellten, illegalen und meist wenig ansehnlichen Bauten, die rasch zu ganzen ärmlichen Stadtvierteln anwachsen. Ihre Lieder sind keineswegs so roh gezimmert und bieten mehr als den - wenn überhaupt vorhanden - derben und kaum sichtbaren Charme der Gecekondu.
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Donnerstag, 29. September 2011
Aglaja Veteranyi – Warum das Kind in der Polenta kocht
thenoise, 00:44h

Aglaja Vetaranyi, Tochter eines Clowns und einer Zirkusartistin, erzählt die autobiographisch gefärbte Geschichte mit eindringlichen Worten in einer scheinbar kindlich-naiven Sprache, nicht opulent ausformuliert, sondern im Kurzprosa-Stil. Die atmosphärisch dichte Umsetzung des Hörspiels dürfte auch der Intention der 2002 aus dem Leben geschiedenen Autorin entsprechen. Einfühlsam gesprochen und mit reduzierter Geräuschkulisse, ist auch das Hörspiel gleichermaßen luftig-leicht und aufwühlend.
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Samstag, 27. August 2011
Der erste Schnee, ich wünsche mir den Frühling wieder.
thenoise, 21:09h

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Sonntag, 21. August 2011
Peter Schanz - 87 Tage blau
thenoise, 10:53h

Auch wenn es längst nicht mehr ungewöhnlich ist, die Meere als Gast auf einem Frachtschiff zu überqueren, ist «87 Tage blau» in jeder Hinsicht ein besonderes Reisetagebuch. Das liegt am einzigen Sujet des Buches, dem Wasser. Es liegt aber ebenso an den kurzen tagebuchartigen poetischen Betrachtungen des Autors, die gleichberechtigt neben den Bildern stehen. Mal erzählt Schanz vom Leben an Bord, dann wieder mit Sachinformationen angereicherte Reiseeindrücke oder Reflektionen. Die Texte sind überaus kurz unter einem für einen Bildband vergleichsweise kleinen Aufnahmen – Amuse bouche, an denen man sich nach und nach satt-sehen und auch satt-lesen kann.
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