Samstag, 23. Juni 2007
Aus nichts ist kaum etwas Gutes zu machen
Marina Lewycka - Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch
Der 84jähriger Bauer Nikola - er floh im zweiten Weltkrieg aus der Ukraine nach Großbritannien - verliebt sich in die so aufgetakelte wie vollbusige, 36 Jahre alte Ukrainerin Valentina und heiratet sie. Daraus kann man eine billige Heiratschwindlerschmonzette mit Happy End machen, oder aber Heimat und Fremde thematisieren, das Altern in unserer Gesellschaft, die Auswirkungen der Globalisierung oder die oft mangelnde Perspektive der Menschen in den Ost-Staaten. Marina Lewycka - das wird schnell klar - bleibt lieber an der Oberfläche. Das, so ist zu vermuten, hat ihren Roman erfolgreich gemacht. Auch die Hörspielfassung bleibt an der Oberfläche, nicht nur inhaltlich: Sie wurde alles andere als opulent mit Geräuschen ausgestattet. Die Sprechenden machen das teilweise wieder wett. Traugott Buhre brummt den Bauern Nikola vergnüglich, und Jeannette Spassova hat sichtlich Spaß an der Rolle der Valentina. Doch schon Lena Stolze und (mehr noch) Elisabeth Trissenaar hinterlassen den Eindruck, als ob mit guten Kräften eine schnelle Produktion durchgezogen werden sollte.

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