Samstag, 21. Januar 2012
Degenhardt - Gehen unsere Träume durch mein Lied
Franz Josef Degenhardt gehörte als politischer Liedermacher schon lange einer aussterbenden Gattung an. Es gab auch vor seinem Tod im vergangenen Jahr kaum mehr Liedermacher, die wie er - grimmig, witzig und bissig - ihre Gesellschaftskritik vortrugen. Bis zum Ende seines Lebens hat er gegen den Kapitalismus angesungen. Eine überholte Position, die man - je nach Standpunkt - als gestrig oder konsequent beurteilen mochte.
26 Alben hat der musikalische Poet eingespielt, 64 Lieder wurden für diese Zusammenstellung ausgewählt, die letzten aus dem Jahr 2008. Erst da ging er in Ruhestand.
Franz Josef Degenhardt bediente sich bei Bänkelliedern und Chansons (nicht ohne die Urheber anzugeben), sang Arbeiterlieder und Poesie. Der Spechgesang des Juristen war unverwechselbar. Und wer sich - die Lebenslinien trennen sich mitunter - in den vergangenen Jahren von den Liedermachern entfernt und neuen Musikrichtungen zugewendet hat, der kann ihn in dieser opulenten Zusammenstellung wiederentdecken - und Klasssiker wie «Spiel nicht mit den Schmuddelkindern», «Horsti Schmandhoff», «Sacco und Vanzetti», «P.T. aus Arizona» und viele mehr.

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