Dienstag, 2. Juni 2009
Lenz - Augen auf und durch
Wir hätten den Beweis nicht mehr gebraucht, dass deutsche Pop-Texte durchaus literarisch sein können. Aber es ist schön, dass es uns das Berliner Trio aufs Neue zeigt, auch wenn sie es nicht ganz frei von Platitüden schaffen. Zeilen wie In jedem Wort steckt ein Roman/In jeder Brise ein Orkan/In jeder Freude steckt auch Leid/In Langeweile steckt viel Zeit passen besser ins Poesiealbum, und dass die Träume Schäume bleiben, sollte sich für Herren im fortgeschrittenen Pop-Alter eigentlich von selbst verbieten.

Aber das Album besteht ja nicht nur aus Ausrutschern, und Lenz geben gar nicht vor, das Rad neu zu erfinden. Die Berliner suchen sich in der weiten und überwiegend eintönigen Welt des Pop ihre eigene Nische. Diese richten sie sich nach ihren Vorbildern (sie selbst nennen The Beatles und Coldplay) mit überwiegend getragenen Melodien kuschelig ein. Oft stehen Klavierklänge im Vordergrund, mitunter Gitarren, und über allem deutlich der Gesang.

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