Mittwoch, 11. April 2012
Red Baraat - Chaal Baby
Bei der Hochzeit denkt man wohl auch dann nicht an die Kosten der Scheidung, wenn man sich durch einen Ehevertrag abgesichert hat. Dass Red Barat melancholische Untertöne fehlen, ist daher nur zu verständlich. Denn mit seiner Gruppe wollte der indischstämmige Jazzschlagzeuger Sunny Jain die Tradition des Umzugs mit Hochzeitskapelle (Baraat) auch in den USA einführen – vorerst für seine eigene Hochzeit. Denn er wollte nicht wie die anderen US-indischen Hochzeitspaare auf einen DJ oder einen einsamen Dhol-Trommler zurückgreifen. Daraus wurde Red Baraat, bei der Jain mit seiner Dhol … der fassartigen, vor dem Bauch hängenden und mit Stöcken gespielte Trommel – den Rhythmus vorgibt. Den Ton geben bei der achtköpfigen Gruppe die Bläser an.

Und wie im Schmelztiegel New York zu erwarten, beschränken sich die Einflüsse nicht auf Indien. Schon die Besetzung erinnert an die Balkan-Brass-Bands, mit denen Red Baraat durchaus vergleichbar sind. Und die Musik ist zwar durchweg treibend und energiegeladen, aber so komplex, dass sie auch nach der Hochzeit noch mit Genuss gehört werden kann – und nicht nur vom Hochzeitspaar. Denn Sunny Jain hat -- wie er selbst in einem Interview feststellte – mit dieser Besetzung die eierlegende Wollmilchsau gefunden: »Diese Band passt zu den unterschiedlichsten Anlässen und Programmen, von Weltmusik über Jazz und einer Jam-Band bis hin zu Ethno-Festivals.»

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Dienstag, 13. März 2012
Goetz Steeger - User
Es ist viele Jahre her, als ein Freund – ganz gegen seine Gewohnheit – eine Schallplatte alleine deswegen kaufte, weil ihn das Cover angesprochen hatte. Stephan Sulkes selbst betiteltes Album (1976) hielt, was die Hülle versprach. Auch mich begleiteten diese Lieder viele Jahre lang. Selbst heute noch könnte ich die meisten Lieder seines Debütalbums mitsingen. Heute fällt es mir leichter, Alben bloß auf Verdacht zu ordern. Doch jetzt schmerzt es, auf das Werbegeklingel der Plattenfirmen hereinzufallen und Zeit mit wertloser Musik zu verschwenden. Dafür entschädigen Glücksgriffe wie Goetz Steegers «User» (auf das ich durch den Werbetext und nicht durch das ansprechend gestaltete Cover aufmerksam wurde).

Der Hamburger Musiker zeigt sich als wechselweise witziger und nachdenklicher Poet an der Gitarre, erweist mit stupende Klavierbegleitung der Minimal Music seine Referenz und integriert atonale Passagen genauso wie rockige Santana-Gitarren, Freejazz-Einsprengsel und klassische Elemente. Als ob das nicht beachtlich genug wäre, hat der Multiinstrumentalist das Album im Alleingang eingespielt.

Zudem ist Goetz Steeger ein guter Texter. Lyrisch und humorvoll findet er immer wieder treffende Bilder, für persönliche Empfindungen genauso wie für die treffend beschreibende Kommentierung gesellschaftlicher Phänomene. Exzellent auch seine vertonten Texterzählungen, etwa die so flotte wie amüsante Geschichte «Nordseeinternat Almost Revisited», in der er in klassischer Manier über falsche Vorbilder schreibt und die Kunst, rechtzeitig die Biege zu machen, um sich nicht wie der von der Schule geflogene Klassenkamerad – einst das coole Vorbild – in die Sackgasse zu manövrieren.

Goetz Steeger – der bislang in unbedeutenden Gruppen gespielt, aber auch zwei Alben des kürzlich verstorbenen Liedermachers Franz Josef Degenhardt produziert – knüpft mit seinem ersten, musikalisch äußerst vielschichtig aufbereiteten Solo-Werk an die Tradition der großen deutschsprachigen Chansonniers an. Wird ihn in dreißig Jahren noch jemand erinnern, einschätzen oder gar würdigen wollen?

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Sonntag, 5. Februar 2012
Titi Robin - Les Rives
«Les Rives» sei mehr als ein musikalisches Projekt: Es sei eine Danksagung, ein Hilfsprojekt für lokale Musiker und Labels und, wenn auch nicht explizit, auch ein politisches Projekt. Der musikalische Weltenbummler Titi Robin ist nicht nur offen für unterschiedliche Musiken, er bereist viele Länder, um mit lokalen Musikern zu spielen und die Grundlagen ihrer traditionellen Musiken kennenzulernen. Solche Begegnungen, schreibt er in seinem Blog, seien für die westlichen Musiker äußerst fruchtbar, die den ganzen Nutzen aus der Zusammenarbeit ziehen würden. Denn für die Hörer in den Ländern, deren musikalischer Fundus genutzt würde, seien die Ergebnisse der Zusammenarbeit in der Regel nicht zugänglich. Daher hat er sich eine besondere Form des Danks ausgedacht und in drei Ländern – Indien, Marokko und Türkei – mit lokalen Musikern ein Album einspielt, das jeweils über ein nationales Label vertrieben wird. Zusätzlich sind die drei Alben als Set auf Titi Robins Stammlabel Naïve erschienen. Das eröffnet seinen Mitmusikern die Chance, sich seinem westlichen Publikum vorzustellen.

Titi Robin sieht die Herangehensweise vieler westlicher Musiker kritisch, die sich auf der Suche nach der schnellen Inspiration bei indigener Musik bedienen. Für die schnelle Weltmusikproduktion, bei der nicht Tiefe, sondern vor allem Exotik gefragt ist, mag das gut gehen. Der französische Gitarrist bekundet, tiefer gehen zu wollen. Dabei legt er jedoch großen Wert auf die Feststellung, dass es vor allem seine Kompositionen sind, die präsentiert werden. Seine Texte hat er in die Landessprache übersetzen lassen, einige traditionelle Lieder ergänzen Robins Kompositionen.

In der Regel steht die Gitarre von Titi Robin im Vordergrund der elegisch redundanten Stücke, er lässt aber auch seinen Gastmusikern viel Raum, die auch für Gesang und Chorus sorgen. Das Ergebnis ist eine angenehm harmonische westlich-fremdländische Mischung, bei der man sich über Robins Gitarren-Einwürfe genauso freuen darf wie über die schmissig gespielten traditionellen Instrumente und den immer wieder lebensfrohen, inbrünstigen und oft auch suggestiven (Sprech-)Gesang der Gäste.

So ehrenwert das Anliegen von Titi Robin ist, so befremdlich ist der Umgang mit den Gastmusikern. In den Presseexemplaren wird kein einziger der Musiker erwähnt. Das wirkt unfair und nicht wie eine ehrliche, partnerschaftliche Zusammenarbeit. In der Fußnote findet sich der Hinweis, dass die nationalen Labels das Album im jeweiligen Land als Lizenzausgabe von Robins Hauslabel vertreiben dürfen. Wird einer der -- angeblich noch jungen -- nationalen Musiker in einem Land wie Indien berühmt, locken womöglich satte Tantiemen, welche einmal diejenigen in den Schatten stellen könnten, die im Westen mit Weltmusik zu verdienen sind. Nutznießer werden dann nicht die nationalen Musiker sein.

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Sonntag, 29. Januar 2012
Luise Pop - Time Is A Habit
Vor kurzem hat er seine neuen Songs herausgebracht, jetzt steht er hier neben anderen seiner Zeit wieder auf. Der helle, prägnante Gitarrenklang eines John Watts lässt gleich beim Auftakt grüßen. Die Referenz täuscht nicht. Luise Pop gefallen sich in eingängigem Gitarrenpop. Doch um an ihre Vorbilder heranzureichen, müssten sie ein bisschen prägnanter sein. Eine charakteristischere Stimme, die nicht so rasch an ihre Grenzen kommt, wäre auch kein Nachteil. Luise Pop liefern bringen simplen, eingängigen gitarrenorientierten Pop, wie man ihn aus der Nachpunk-Ära kennt. Songs für Straßenmusiker - nett im Vorübergehen...

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Samstag, 21. Januar 2012
Degenhardt - Gehen unsere Träume durch mein Lied
Franz Josef Degenhardt gehörte als politischer Liedermacher schon lange einer aussterbenden Gattung an. Es gab auch vor seinem Tod im vergangenen Jahr kaum mehr Liedermacher, die wie er - grimmig, witzig und bissig - ihre Gesellschaftskritik vortrugen. Bis zum Ende seines Lebens hat er gegen den Kapitalismus angesungen. Eine überholte Position, die man - je nach Standpunkt - als gestrig oder konsequent beurteilen mochte.
26 Alben hat der musikalische Poet eingespielt, 64 Lieder wurden für diese Zusammenstellung ausgewählt, die letzten aus dem Jahr 2008. Erst da ging er in Ruhestand.
Franz Josef Degenhardt bediente sich bei Bänkelliedern und Chansons (nicht ohne die Urheber anzugeben), sang Arbeiterlieder und Poesie. Der Spechgesang des Juristen war unverwechselbar. Und wer sich - die Lebenslinien trennen sich mitunter - in den vergangenen Jahren von den Liedermachern entfernt und neuen Musikrichtungen zugewendet hat, der kann ihn in dieser opulenten Zusammenstellung wiederentdecken - und Klasssiker wie «Spiel nicht mit den Schmuddelkindern», «Horsti Schmandhoff», «Sacco und Vanzetti», «P.T. aus Arizona» und viele mehr.

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Samstag, 17. Dezember 2011
Various - Golden Beirut, new sounds from Lebanon
Sie nennen sich Scramled Eggs, The New Government oder The Incompetents und machen heftigen Rock, Hip-Hop oder Pop. Die Globalisierung hat nicht nur ethnische Musik in die westliche Welt gebracht, sondern beeinflusst auch das Musikschaffen anderer Kontinente durch den Import westlicher, vornehmlich amerikanischer Musik. Verständlich, dass man sich im deutschsprachigen Raum die heimische Variante des Hip-Hop anhört. Fremde Musik wird aufgenommen und zur eigenen gemacht. Indie-Rock von Philipp Boa? Hervorragend. Hip-Hop von den Fantastischen Vier? Durchaus spaßig.

Warum aber soll man sich in Beirut produzierte westliche Musik anhören? Weil sie gut ist und dabei noch den Horizont erweitert. Sie rückt das Leben einer Region in das Blickfeld, von der wir nur das medial vermittelte Zerrbild kennen. «Die Israelis haben uns bombardiert, weil Beirut plötzlich cooler und trendiger war als Tel Aviv», wird ein Musiker im Begleitheft zitiert. Die ironische Aussage bringt uns einerseits die ständige Angst vor der Gewalt nahe, die auch das Stück «Russian Roulette» der Scrambled Eggs kennzeichnet. Mit Textzeilen wie «I shoot you in the head, you shoot me in the leg/ Russian roulette no safety yet», greifen sie die permanente Unsicherheit auf. Bei einer britischen Punkband wäre das nicht mehr als zu belächelnder Nihilismus.

Doch auch musikalisch haben die gewählten Vertreter der Beiruter Szene einiges zu bieten – unabhängig vom Genre, das sie verkörpern. Rayess Bek verbindet Hip-Hop mit traditionellen Instrumenten wie Oud und Nay und arabischen Melodielinien, der Liedermacher Ziyad Sahhab verbindet den Stil eines Chansonsängers mit arabischer Orchester-Tradition und die junge Sängerin Hiba El Mansouri intoniert die Vierteltöne nur angedeutet zum schwermütigen Rock von ShiftZ.

«Golden Beirut» lenkt den Blick auf die (Pop)Kultur einer Region, von der wir vor allem das medial vermittelte Bild ihrer politischen Schwierigkeiten kennen. Diese sparen die Künstler natürlich nicht aus. Doch wenn die Scramled Eggs ihr «Russian Roulette» spielen, vermitteln sie die Ausweglosigkeit, die sie fühlen, viel besser als die meisten Reportagen.

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Mittwoch, 7. Dezember 2011
Walkabouts - Travels In The Dustland
Nach dem Vorgänger «Acetylene» meinten die Walkabouts, neue Wege gehen zu müssen, schreibt Chris Eckman. Das 2005 erschienene Album stellt einen Bruch dar. Offensichtlich hatte sich die Band auf der Verwerfungslinie so wohl gefühlt, dass sie nicht mehr zurück wollte zu den gefühlvollen Liedern. Doch einsichtig haben sie festgestellt, so Eckman, dass sich die Vorstellung eines neuen Weges als trügerische Idee herausgestellt habe.

Als er auf der Rückbank eines rostigen Jeeps durch die Sahara geschüttelt wurde, sei ihm plötzlich der Albumtitel eingefallen. So hat das Indie-Quintett - Ende der 1980er-Jahre die einzige Folkrockband beim Grunge-Label SubPop - seine Pause beendet und gemacht, was sie immer schon gemacht haben: träge, besinnliche Songs mit kleinen, angenehm pieksenden Widerhaken. Hier eine melancholische Orgel, dort eine angezerrte Gitarre, mal die betörende Stimme von Carla Torgerson, dann wieder die leicht gepresste von Chris Eckman, der wieder alle Lieder geschrieben hat. Angereichert um das wohldosierte Instrumentarium einiger Gäste - etwa Streicher, Lap und Pedal Steel, Perkussion und Trompete - spielen die Walkabouts dort weiter, wo so schon vor dem ruppigen «Acetylene» waren. Es ist eine Rückkehr, die manchem langweilig erscheinen mag, als Eingeständnis, sich verlaufen zu haben oder gar als Zeichen einer Niederlage. Dabei haben sich die Walkabouts nur ihrer Stärken besonnen. Sie irrlichtern wieder einmal durch die Steppe und freuen sich daran, wie der Staub das Strahlen der Sonne bricht.

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Sonntag, 13. November 2011
Tinariwen - Tassili
Die musikalische Saat, die Tinariwen ausgebracht haben, ist längst aufgegangen: Gleich mehrere Nachfolger der Erfinder des Tuareg-Blues haben in diesem Jahr ein Album veröffentlicht. Allesamt stapfen sie fleißig in den Fußspuren der Gruppe um Ibrahim Ag Alhabib, spielen angenehm träge Melodien zu redundanter Begleitung, singen von der Liebe zur Wüste, klagen über die Unterdrückung und erzählen mit ungelenker Stimme von ihrem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Eigenwillig gespielte elektrische Gitarren und Kalebassen sind die Basiszutaten, die diesen Weltmusik-Mix unverkennbar machen.

Tinariwen haben ihre E-Gitarren im Koffer gelassen, ein paar Gäste in die Wüste bestellt und ein akustisches Album eingespielt – überaus ruhig und kontemplativ, mit wie bisher sehr gelassenen Liedern und mit der gleichen Eindringlichkeit, die sie nach wie vor einzigartig macht und von ihren Nachfolgern abhebt.
Tinariwen sind vermeintlich simpel, aber rhythmisch intensiv. Ihr Gesang wirkt roh, aber authentisch und gleichwohl subtil. Die Gäste – Kyp Malone und Tude Adebimpe (beide TV On The Radio), Nels Cline (Wilco) – integrieren sich gefühlvoll. Sie setzen unverkennbar moderne Akzente, ohne sich in den Vordergrund zu spielen. Tradition und Moderne verschmelzen hier einnehmend zeitlos. Auch das Gastspiel der Dirty Dozen Brass Band auf «Ya Messinagh» erweist sich als Glücksgriff. Traurig und wie selbstvergessen akzentuieren Trompete und Saxofon im rauen Ton das ruhige, aber unterschwellig drohende Stück. Die Wahrheit, singt Ibrahim Ag Alhabib, sei unbezwingbar; und wer sie höre, könne zum Rebell werden.
Ein Rebell war Ibrahim Ag Alhabib früher tatsächlich. Ausgebildet in einem libyschen Militärcamp, verbreitete er eine andere Saat als die der Musik. Die Geschichte des Weges der Tinariwen-Musiker von der Kalaschnikow zur Gitarre hat den Erfolg der Gruppe unterstützt. Doch jetzt, wo viele Tuareg dafür bezahlen müssen, dass Muammar al-Gaddafi ihre Aufstände in den 1990er-Jahren massgeblich finanzierte, wäre Zeit zu hinterfragen, ob der romantische Blick auf das Freiheitskämpfertum angemessen ist. Egal, wie diese Beurteilung ausfällt: Die Musik von Tinariwen kann man jetzt schon bewerten – sie ist großartig.

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Dienstag, 1. November 2011
Paley & Francis
Black Francis und Reid Paley haben schnell zehn Songs aus dem Ärmel geschüttelt. Diese sind nicht für die Ewigkeit, aber trotzdem recht vergnüglich. An drei Nachmittagen, so geben die beiden an, haben sie die Musik für zehn Songs geschrieben. Danach hat jeder zu fünf Songs die Texte verfasst. Später wurden die zehn Stücke in reduzierter Besetzung mit zwei Gastmusikern innerhalb von zwei Tagen eingespielt. Es gebe nur 'first takes' auf dem Album, das vor allem simpel ist, aber auf seine einfache Art auch wieder gelungen.

Die Stücke sind ein Amalgam aus Blues, Americana, Soul und Singer/Songwriter. Das ganze Album wirkt wie die spielfreudige Zugabe von alten Haudegen, die vor dem Ausklingen der After-Show-Party noch einmal auf den Putz hauen und für den hartgesottenen Rest der Gesellschaft ein paar Gassenhauer aus dem Ärmel schütteln. Nur, dass sie diese Allerweltslieder schnell erfunden haben.
Diese klingen einerseits so durchschnittlich, dass man irgendwelche Einflüsse gar nicht deutlich zuordnen kann. Das ist nicht innovativ, und man kann das durchaus öde finden. Gleichzeitig weisen die eingängigen und gefälligen Songs, die umgehend vertraut wirken, unterschiedliche Charakteristika auf, die das Album bei aller Homogenität recht vielfältig machen. Francis und Paley singen abwechselnd, beide mit rauer Stimme, wobei die helle von Francis mit der dunklen, rauchig-trunken wirkenden von Paley angenehm kontrastiert. Das von Francis mit Kopfstimme gesungene und schlichtweg peinliche "Cresent Moon" ist die unrühmliche Ausnahme. Wer nicht die Hauptstimme singt, fällt beim Refrain ein -- ein beständig eingesetztes und trotzdem erfrischend wirkendes Stilmittel.

Black Francis und Reid Paley haben mit ihren zehn Songs nicht den großen Wurf gelandet, vielleicht auch nicht mehr als eine Fußnote zu ihrer eigenen Geschichte beigesteuert. Unterhaltend ist das Album allemal.

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Donnerstag, 6. Oktober 2011
Various - Early Rappers. Hipper Than Hop - The Ancestors of Rap
Alles hat seinen Anfang, jede Musik hat ihre Vorläufer. Jonathan Fischer, der schon einige sehr schöne Alben herausgegeben hat, bietet auch hier wieder einige erstklassige Fundstücke aus den Bereichen Talking Blues, Spoken Poetry oder Soulpreaching - Genres, die nicht vom Rap abgelöst wurden, sondern, von diesem ergänzt, weiter bestehen. Gemeinsamkeiten zwischen den Vorläufern und den Rappern sieht Fischer nicht nur musikalisch, sondern auch im Verhalten. Bei Dr. Horse, einer lokalen Größe im New York der 1950er-Jahre, macht er beispielsweise die Bling-Bling-Attitüde des Hip-Hop aus. Geboten werden wieder Kurioses und Verschollenes - und wenn Jonathan Fischer zu bekannten Namen wie Cab Calloway oder Chuck Berry greift, dann nicht mit deren weltbekannten Gassenhauern wie «Minnie The Moocher» oder «Roll Over Beethoven», sondern mit «The Jungle King» und «Too Much Monkey Business».

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