Samstag, 6. Januar 2007
Carla Bruni - No Promises
Schon ihre Stimme wirkt poetisch, und sie dürfte für den Erfolg ihres Debütalbums Quelqu'un m'a dit gesorgt haben. Denn ihre Texte reichen, obwohl durchweg gediegen, nicht an die heran, die sie für das neue Album No Promisesausgesucht hat: Gedichten von William Butler Yeats, Emily Dickinson, Dorothy Parker oder Walter de la Mare - also allesamt gut abgehangene Klassiker - wird schamlos ein zeigenössisches, folkig-bluesig-liedermacherisches Kleid verpasst. Carla Bruni singt wie sie singt und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Texte interpretiert. Sie sucht welche, die zu ihrer Stimme und ihrem Temperament passen. Damit rückt sie schon in die Nähe von Madeleine Peyroux, mit der sie schon auf dem aktuellen Till-Brönner-Album Oceana vereint ist. No Promises macht ruhig, nachdenklich, besinnlich - und gute Laune.

Gehört: alleine beim Frühstück - länger, öfter und konzentrierter als es diese Rubrik erlaubt

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Freitag, 5. Januar 2007
Gwen Stefani - The Sweet Escape
Beim letzten Lied die Blasmusik. Und der erste Gedanke ist, dass doch nur eine Idee des Produzenten war. Sie kommt reichlich spät und ist längst nicht mehr originell. Die Süße kann ruhig entrinnen - ich werde sie nicht suchen.

Gehört: beim Arbeiten.

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Freitag, 29. Dezember 2006
Meat Loaf - Bat Out Of Hell III
Ich stand nie auf Meat Loaf und vergleichbare Lärmbrüder. Gelegentliche Hörproben ließen mich durchweg kalt - jahrelang.
Und jetzt Bat Out Of Hell III - energiegeladen, mitreißend und pathetisch. Nichts auf dem Album wirkt wirklich neu, und trotzdem ist es nicht altmodisch, sondern zeitloser Rock wie er immer gut war, ist und sein wird.

Gehört: beim Geld zählen

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Donnerstag, 28. Dezember 2006
About Songs Volume 2
Ohne viel Rouge Wave gehört zu haben, sofort vertraut mit Bird On A Wire. Der Rest geht, abgesehen von Tim Seely’s Funeral Music mit On Film I Play Myself kaum an mich. Immerhin könnten sich die schwedische Frauenband Audrey und Okkervil River noch als hübsche Entdeckung entpuppen. Und mehr liegt bei Zusammenstellungen meist ohnehin nicht drin.

Gehört: gelegentlich

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Mittwoch, 20. Dezember 2006
Raphelson - Hold This Moment Still
Berückend einfach, schlicht dramatisch, reduziert und melancholisch und nur ein bisschen zu kräftig, um weinerlich zu wirken. Gitarre, Klavier, mal Harfe, zwischendurch ein Song wie mit Hufgetrappel und immer wieder der Wechsel in die klagende Kopfstimme. Babybird und Eels lassen grüssen. Schön.

Gehört: beim Packen

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Voodoo Rhythm - Compilation 2
Rock'n'Roll-Trash - quengelnde Orgeln, dröhnende Gitarren, verzerrte Stimmen, rustikales Schlagzeug - roh, wild und exaltiert.
In der letzten Zeit waren mir Vodoo-Rhythm-Bands zu lärmig (und zu einfallslos). Vielleicht fordern die vielen grottenschlechten Weichnachts-Rock-Sampler doch Gegenwehr. Die Compilation bringt's - auf in die Endlosschlaufe ... aufe ...aufe ...aufe ...

Gehört: beim Abendessen

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Dienstag, 19. Dezember 2006
Aventura - K.O.B. Live
Alles Beschiss: Dass sich die wohlgenährten Herren auf dem Cover gäben wie die Beatles, käme nicht von ungefähr, schreibt die Plattenfirma, weist fairerweise darauf hin, dass Aventura wie eine Boygoup wirken, dementiert das sofort und weist auf ihren überragenden Bekanntheitsgrad in Lateinamerika hin.
Reingefallen auf einen Werbetext für billigen Latinopopverschnitt. Dabei hätte es das Artwork schon gezeigt.

Gehört: auf dem Weg zum Krankentransport.

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Mittwoch, 13. Dezember 2006
Tiger Willi - Papageil
Der singende Sozialarbeiter macht bei weitem nicht so blöde Songs wie der Titel des neuen Albums befürchten lässt. Er spielt hübschen, elektrisierten Blues und berichtet von eigenwilligen bayerischen Menschen. Doch trotz skurrilem Inventar kommt er an Ringsgwandl nicht heran - optisch sowieso nicht, auch wenn er sich Mühe gibt.

Gehört: beim Abarbeiten der Mails.

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Dienstag, 12. Dezember 2006
Starsailor - On The Outside
Nachdem das Album schon seit einem Jahr ungehört herumliegt, landet es doch noch im Abspielgerät meines Autos. Keine günstigen Bedingungen. Doch die Stimme des Sängers, gleichzeitig zurückhaltend und zwingend, schmeichelt sich auch unter schwierigen Umständen ins Ohr. Ich glaube, dass ich beim Hören von Starsailor an Richard Ashcroft denke, der - wenn ich es richtig in Erinnerung habe - ähnlich singt und klingt. Aber auch den habe ich schon so lange nicht gehört, dass ich jetzt nicht mehr weiß, ob ich nicht bei ihm - ohne es richtig zuordnen zu können - an Starsailor dachte. Egal.

Gehört: auf der Autobahn.

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Montag, 11. Dezember 2006
Bernd Begemann - Ich werde sie finden
Der "elektrische Liedermacher" singt wie immer auf äußerst charmente Art unzureichend und bietet eine musikalische Achterbahnfahrt - von der romantischen Gitarrenballade bis zum Elektropop, von der Caféhausmusik zum heftigen Rock. Die Texte hingegen finden sich am anderen Ende der Skala. Vielleicht war die Bürde des Konzeptalbums doch zu groß.

Gehört: mehrfach.

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