Sonntag, 10. Dezember 2006
Jimi Hendrix - The Dick Cavett Show
Hendrix hilflos wie ein Bub. Schüchtern, passiv, mit fragenden Augen aber trotzdem selbstbewusst. Er könne sich nicht so gut ausdrücken, seine Sprache sei die Musik.
Der Inhalt ist den Materialaufwand nicht wert. Doch zwei Stellen lohnen sich: eine völlig schwachsinnige, nichtssagende Antwort, die Hendrix so selbstsicher bringt, dass ein Infragestellen unmöglich ist, und das schalkhafte Lachen, mit der er seine Freude darüber ausdrückt, dass ihm das mit der Zunge gezupfte Schlussstück perfekt gelungen ist.

Gesehen: vom Sofa aus.

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The U.S. vs. John Lennon - Soundtrack
Unverwüstliche Songs - Give Peace a Chance, I Found Out oder Imagine und Oh My Love - bringen angenehme Erinnerungen an eine aufregend-aufgeregte Zeit und zeigen künstlerische Bandbreite. Da verkraftet man zu simplen, schon dazur Entstehungszeit rückwärts gewandte Rock'n'Roll-Songs wie New York City locker.
Hübsche Zusammenstellung - denn letztlich sind in der hübschesten Wundertüte ein paar Nieten.

Gehört: beim Frühstück

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Freitag, 8. Dezember 2006
The Cure - Festival 2005
Konzertmitschnitt 2.0 - auch The Cure setzen auf "user generated content: Bei der letzten Tournee im Jahr 2005 verteilten sie Kameras im Publikum. Jetzt verfremden die unscharfen und verwackelten Bilder Herrn Smith, der diese Entstellung gar nicht nötig hätte. Zum Glück haben The Cure noch ein bisschen Geld in die Hand genommen und ein paar professionelle Filmer rangelassen - deren Material kommt mehrheitlich zum Zug.
Und musikalisch? Ein Best-of: braucht man nicht, ist aber nett - und obwohl eben erst erschienen, schon zum Schrottpreis zu haben.

Gesehen: in der Badewanne.

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Dienstag, 5. Dezember 2006
Ricky Martin - Unplugged
Wie viele Leute hau'n denn da rein? Der Sound ist so fett, dass man ein elektrifiziertes Album zu hören meint. Perfekter Mainstream, und zum Glück singt Ricky Martin Spanisch - dadurch nerven mich wenigstens die Texte nicht. Trotz aller Opulenz reißt erst Lola, Lola, das achte Stück des Albums, so richtig mit. Immerhin klingt das Album nach frischem Latino-Pop und nicht ganz so billig aufgetakelt wie sonst.

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Montag, 4. Dezember 2006
Tori Amos - A Piano: The Collection
Überraschend gross ist das Päckchen der Plattenfirma, überraschend der Inhalt. Die Zusammenstellung kommt in einer Klaviertastatur.



Schade, dass der Klavierauszug nicht wirklich klingt und nur knapp zwei Oktaven hat - aber das könnte man vielleicht mit schnellem Hin- und Herschieben lösen.

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Sonntag, 3. Dezember 2006
Orchestra Baobab - A Night At Club Baobab
Das ist Weltmusik: Senegalesische Melodien mit kubanischen Rhythmen, das Wah-Wah jault und der Gitarrist funkt. Obwohl die Zeit ihre Spuren hinterlassen hat und die Aufnahmetechnik im Afrika der 1970er Jahre keineswegs dem aktuellen Stand der Technik entsprach - die Aufnahmen entstanden zwischen 1972 und 1978 -, ist die Musik lebendig und frisch. Man spürt die Lässigkeit der Profis, die fast täglich auf der Bühne des eigenen Clubs standen und den Gästen ihre Wünsche so spontan wie eloquent erfüllen konnten.

Gehört: beim Surfen.

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The Blood Arm - Lie Lover Lie
Wer I like all the girls and all the girls like me ironiefrei singen kann, ist entweder großartig oder leicht beschränkt - nur als Anmerkung, nicht als Wertung der Person.
Die fröhlich klingende kalifornische Britpopband ist so einzigartig wie ein Freitag-Taschen-Imitat. Angela ist an der Schmerzgrenze, das Intro von The Chasers von ELO geklaut und wo der ganze Rest zusammengesammelt wurde, möchte man gar nicht mehr wissen ...

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Samstag, 2. Dezember 2006
Till Brönner - Oceana
Der Popstar unter den Jazzern imitiert noch immer Chet Baker - und bringt die richtige Stimmung für ein gemütliches Frühstück zu zweit.
Besonders nett: das von Madeleine Peyroux gesungene I'm So Lonesome I Could Cry und Carla Bruni mit In My Secret Life.

Gehört: beim Frühstück zu zweit.

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Freitag, 1. Dezember 2006
JJ Cale & Eric Clapton
Wenn sich zwei gediegene Könner zusammentun, wird auch die Langeweile gediegen.

Gehört: in der Badewanne

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Ismaël Lo - Sénégal
Dubdabidabidu -- belanglos-eingängiger Worldpop, zwar mit ausreichend verschiedenen Gewürzen, aber ohne ausgeprägte Geschmacksrichtung.

Gehört: beim Mailcheck

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