Dienstag, 4. März 2008
Andrea Camillieri - Die Pension Eva
Es hätte peinlich werden können. Aber auch überwältigend. Doch Andrea Camilleri, der mit seinem Commissario Montalbano einen wuschigen Serienkrimikommissar à la Columbo geschaffen hat, steuert zielsicher auf die banale Mitte. Dabei könnte ein Entwicklungsroman, dessen jugendlicher Erzähler mit seinen Freunden ganze Nachmittage im Puff verbringt, so burlesk, so ungewöhnlich, so erotisch sein. Doch mit der Erotik hat es Andrea Camilleri überhaupt nicht. Den Bogen seiner Geschichte dehnt er enorm - aber nicht, um den Pfeil tiefer im Ziel zu versenken. Er streckt die Geschichte mit Anekdoten der Prostituierten - und macht damit aus dem Zentrum seines Buches eine durchschnittliche Nummernrevue.

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Donnerstag, 7. Februar 2008
Urs Widmer - Mein Leben als Zwerg
Das Buch hat ein schwaches Konzept und einen nur auf den ersten Blick originellen Ansatz, der viel zu lange ausgebreitet wird. Ein literarischer Zwerg, fast durchweg völlig unbefriedigend. Und doch konnte ich mich immer wieder an Kleinigkeiten freuen. Jetzt weiß ich, dass Zwerge dumpfen. Das wäre mir auch gerne eingefallen.

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Dienstag, 1. Januar 2008
Andreas Maier - Klausen
Amüsanter Bernhard-Epigone, in dessen Figuren man trotz aller Übertreibungen - vielleicht auch deswegen - die typischen Verhaltensweisen erkennt. Macht es das lustiger, den Roman zu lesen, während man in einer vergleichbar bornierten Umgebung sitzt?

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