Mittwoch, 6. Dezember 2006
Jimi "Punk" Hendrix
Bestimmte Geisteshaltungen tauchen immer wieder auf. Und - Ironie des Schicksals - manchmal ensteht die Idee bei denen, die dann vom Thron gestossen werden sollen.
Jeder kann alles, war das Credo des Punk und die eigenmächtige Berechtigung der selbst ernannten Genialen Dilletanten (falsche Schreibweise richtig!) wie der Einstürzenden Neubauten, Fehlfarben, Die tödliche Doris oder Andreas Dorau die mangelhafte Beherrschung ihrer Instrumente öffentlich zu zeigen.

Doch schon mehr als zehn Jahre vorher meinte Jimi Hendrix, dass jedermann alles machen könne, es käme nur auf die Einstellung an. Und daher machte er, brachte sich selbst das Gitarrespielen bei, fiel zwischendurch kräftig auf die Schnauze und rappelte sich immer wieder auf, bis er es sich leisten konnte, seine alten Kumpels zu holen, die so wenig Geld hatten, dass sich zum Beispiel Billy Cox die Basssaiten zusammenbinden musste, weil er sich keine neuen leisten konnte. Zusammen gingen sie nach Woodstock und öffneten den Leuten die Augen - um neun Uhr früh, mit Licks und Soli und Stil, wie keiner davor und nur wenige danach.

Im Unterschied zu denen, die nach ihm kamen - aber ihn nicht mehr vom Thron stoßen konnte, weil er nicht mehr war - hatte er nicht nur die richtige Attitüde und Einstellung, sondern beherrschte sein Instrument. Aber das war damals auch unter Autodidakten nicht unüblich. Und dass es bei den Nachfolgern anders war, hatte auch seinen Reiz.
Er war gesegnet, Gott hat ihn auserwählt ist die Erklärung des einstigen Bassisten in Hendrix' Band of Gipsys, Billy Cox. Aber man kann auch anderer Meinung sein ...

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