Sonntag, 17. Juni 2012
Iman Türkmen – Wir kommen
thenoise, 13:41h
Der Beitrag, den Migranten zu unserem Lebensstandard beisteuern, ist schwer zu erfassen, weil er nur bezifferbar ist und nicht deutlich sichtbar wird. Wie vorstellbar ist beispielsweise die Summe der Arbeitsplätze, die türkische Arbeitgeber in Deutschland geschaffen haben? Alleine in Berlin sollen 8000 türkischstämmige Unternehmer rund 30 000 Mitarbeitende beschäftigen. Rechnet man die Zahl der Beschäftigten auf ganz Deutschland hoch, kommt man auf mehr als 700 000. Selbst wenn es nur die Hälfte ist – die Arbeitslosenstatistik sähe um ohne die Unternehmer mit Migrationshintergrund um einiges trauriger aus. Sie tragen mit ihren Steuern zum Bildungswesen bei und kurbeln mit ihren Ausgaben die Wirtschaft an.
Dass das alles nur abstrakt darstellbar ist (oder dargestellt wird), macht es populistischen Vorwürfen umso leichter. Daher ist es umso wichtiger, die Argumente zu sammeln und konzentriert darzustellen. Der österreichische Student Inan Türkmen hat das gemacht – im Stil von Thilo Sarrazin. Er hat die berechtigte Betroffenheit über beständige Diskriminierung nicht überwunden und übergießt in «Wir kommen» den Leser mit pauschalen Vorwürfen. Seine Welt ist in zwei Lager gespalten: die dem Untergang geweihten Europäer und – ganz so als ob es keine anderen Migranten gebe – die Türken als die zukünftigen Herrscher. «Uns gehört die Zukunft», ist der Grundtenor des Buches, das im Sinn des «ihr werdet schon noch sehen» die feindliche Übernahme androht.
Inan Türkmen mag sich mit seinem durchweg schlicht formulierten Text den Frust von der Seele geschrieben haben. Zur Debatte um Migration, Integration und Ausländerfeindlichkeit leistet er damit keinerlei sinnvollen Beitrag. Dass – so meine möglicherweise vorurteilsbehaftete Unterstellung – die hartnäckigen Ausländerfeinde diesen überflüssigen Text nicht lesen werden, ist wohl positiv zu sehen. Offenbar hat auch Ignoranz seine positiven Seiten.
Dass das alles nur abstrakt darstellbar ist (oder dargestellt wird), macht es populistischen Vorwürfen umso leichter. Daher ist es umso wichtiger, die Argumente zu sammeln und konzentriert darzustellen. Der österreichische Student Inan Türkmen hat das gemacht – im Stil von Thilo Sarrazin. Er hat die berechtigte Betroffenheit über beständige Diskriminierung nicht überwunden und übergießt in «Wir kommen» den Leser mit pauschalen Vorwürfen. Seine Welt ist in zwei Lager gespalten: die dem Untergang geweihten Europäer und – ganz so als ob es keine anderen Migranten gebe – die Türken als die zukünftigen Herrscher. «Uns gehört die Zukunft», ist der Grundtenor des Buches, das im Sinn des «ihr werdet schon noch sehen» die feindliche Übernahme androht.
Inan Türkmen mag sich mit seinem durchweg schlicht formulierten Text den Frust von der Seele geschrieben haben. Zur Debatte um Migration, Integration und Ausländerfeindlichkeit leistet er damit keinerlei sinnvollen Beitrag. Dass – so meine möglicherweise vorurteilsbehaftete Unterstellung – die hartnäckigen Ausländerfeinde diesen überflüssigen Text nicht lesen werden, ist wohl positiv zu sehen. Offenbar hat auch Ignoranz seine positiven Seiten.
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