Samstag, 26. Mai 2012
Spielfreude in Matschepampe
AfroCubism vereinen Erfolg und Niederlage – Konzert im SAL in Schaan (FL)
AfroCubism vereinen Erfolg und Niederlage – Konzert im SAL in Schaan (FL)
thenoise, 11:42h
Besser geht es eigentlich nicht mehr: Auf der Bühne stehen vier der weltbesten Musiker ihres Genres. Der Gitarrist und Sänger Eliades Ochoa, schon seit den 70er-Jahren beim Cuarteto Patria, wurde durch den Buena Vista Social Club weltweit bekannt, Toumani Diabaté wiederum gilt vielen als der weltbeste Kora-Spieler. Bassekou Kouyaté hat nicht nur die Ngoni technisch weiterentwickelt, sondern der malischen Musik eine neue Spielart geschenkt, indem er in seiner Gruppe Ngoni Ba vier in unterschiedlichen Lagen gestimmte Ngonis einsetzt. Der Gitarrist Djelimady Tounkara schliesslich ist ein Haudegen, der schon als junger Gitarrist in das Orchestre National de la République du Mali aufgenommen und dessen Album "Sigui" von Radio BBC 2001 als bestes Weltmusikalbum ausgezeichnet wurde. Unterstützt werden die vier von Mitgliedern aus den Bands von Eliades Ochoa und Bassekou Kouyaté, deren Bühnenpräsenz und Spielfreude durchweg beeindrucken.
Lässig und nonchalant: Eliades Ochoa dirigiert die Truppe wie nebenbei.
Die Gruppe macht schlichtweg mitreissende Musik, bei welcher der kubanische Anteil zwar dominiert, aber sich - zumindest in der Studioeinspielung - äusserst harmonisch mit dem westafrikanischen verbindet. Im Konzert geht es nicht so differenziert zu: Das liegt einerseits am Tontechniker, der vor allem Klangbrei liefert, in dem Toumani Diabatés raffiniert gespielte Kora praktisch völlig untergeht und Eliades Ochoas Gitarre weitgehend schrecklich klingt. Es liegt aber auch an den Musikern: Da klöppelt etwa der Balafon-Spieler Lassana Diabaté das ohnehin kurze Gitarrensolo von Eliades Ochoa munter weg, Djelimady Tounkara spielt sich gelegentlich an den falschen Stellen in den Vordergrund, und Sänger Kasse Mady Diabaté hat immer wieder seine liebe Mühe, von der geballten Ladung seiner energiegeladenen Kollegen nicht weggeblasen zu werden.
An die Wand gespielt: Toumani Diabaté monierte vergeblich die Klangqualität.
Glücklich ist, wer sich von Spielfreude und Lebenslust anstecken lässt, welche die 13-köpfige Gruppe verkörpert und für die sie zu Recht frenetisch bejubelt wird. Wer jedoch ein berauschendes Gesamtkunstwerk erwartet, muss sich mit den immer wieder aufblitzenden Einzelleistungen trösten, mit denen - immerhin - nicht gegeizt wird. Allen voran sind das die Soli von Bassekou Kouyaté und Djelimady Tounkara, dessen klarer und doch warmer Klang den Afropop der Zeit der Unabhängigkeit aufleben lässt. Wer unmittelbar vor Toumani Diabaté steht, kann sich auch an dessem Spiel delektieren. Wer es nicht tut, kann die Aufmerksamkeit auf die immer wieder prickelnden Einwürfe der Band legen oder sich an der ungezwungenen Lässigkeit erfreuen, mit der sich Eliades Ochoa als Patron der Gruppe präsentiert.
Lässig und nonchalant: Eliades Ochoa dirigiert die Truppe wie nebenbei.
Die Gruppe macht schlichtweg mitreissende Musik, bei welcher der kubanische Anteil zwar dominiert, aber sich - zumindest in der Studioeinspielung - äusserst harmonisch mit dem westafrikanischen verbindet. Im Konzert geht es nicht so differenziert zu: Das liegt einerseits am Tontechniker, der vor allem Klangbrei liefert, in dem Toumani Diabatés raffiniert gespielte Kora praktisch völlig untergeht und Eliades Ochoas Gitarre weitgehend schrecklich klingt. Es liegt aber auch an den Musikern: Da klöppelt etwa der Balafon-Spieler Lassana Diabaté das ohnehin kurze Gitarrensolo von Eliades Ochoa munter weg, Djelimady Tounkara spielt sich gelegentlich an den falschen Stellen in den Vordergrund, und Sänger Kasse Mady Diabaté hat immer wieder seine liebe Mühe, von der geballten Ladung seiner energiegeladenen Kollegen nicht weggeblasen zu werden.
An die Wand gespielt: Toumani Diabaté monierte vergeblich die Klangqualität.
Glücklich ist, wer sich von Spielfreude und Lebenslust anstecken lässt, welche die 13-köpfige Gruppe verkörpert und für die sie zu Recht frenetisch bejubelt wird. Wer jedoch ein berauschendes Gesamtkunstwerk erwartet, muss sich mit den immer wieder aufblitzenden Einzelleistungen trösten, mit denen - immerhin - nicht gegeizt wird. Allen voran sind das die Soli von Bassekou Kouyaté und Djelimady Tounkara, dessen klarer und doch warmer Klang den Afropop der Zeit der Unabhängigkeit aufleben lässt. Wer unmittelbar vor Toumani Diabaté steht, kann sich auch an dessem Spiel delektieren. Wer es nicht tut, kann die Aufmerksamkeit auf die immer wieder prickelnden Einwürfe der Band legen oder sich an der ungezwungenen Lässigkeit erfreuen, mit der sich Eliades Ochoa als Patron der Gruppe präsentiert.
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