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Freitag, 27. August 2010
Joseph von Westphalen - Wie man mit Jazz die Herzen der Frauen gewinnt
thenoise, 23:18h
Vor mehr als zehn Jahren erschien unter dem so kuriosen wie anziehendem Titel «Wie man mit Jazz die Herzen der Frauen gewinnt» eine exqusite Zusammenstellung der unterschiedlichsten Jazz-Stücke von den 1920er- bis zu den 1940er-Jahren. Der Autor und Jazzfan Joseph von Westphalen holte dabei nicht nur die besten Stücke aus seinem Fundus, sondern brachte die Stücke in Verbindung zu seinen Duckwitz-Romanen, deren Protagonist Harry von Duckwitz bekanntermassen ein ausgewiesener Jazzfan ist. Mit den ausführlichen Begleittexten leistete er sich eine zusätzliche Schelmerei, die - wenngleich sie nicht notwendig gewesen wäre - den Enthusiasmus zeigt, mit dem von Westphalen die Sammlung zusammengestellt hat und wie viel Herblut er mit dieser Musik verbindet. Es war grossartig. Und auf die ersten Zusammenstellung mit vier CDs folgten zwei weitere, nicht minder hervorragende, «'Mehr Jazz!', sagten die Frauen» und «Jazz macht Frauen Beine».
Dass die mittlerweile vergriffenen Sets als Sonderausgabe neu aufgelegt wurden, ist erfreulich. Sieben Alben in einer schmucken Schachtel. Sieben, weil auf eine CD mit Texten verzichtet wurde. Das ist nicht tragisch. Ärgerlich ist jedoch, dass die versprochene Bonus-CD mit zwanzig neu entdeckten Songs fehlt - mit der fadenscheinigen Ausrede, Westphalens Zusammenstellungen hätten es «zu einem gewissen Klassikerstatus gebracht, und etwas Klassisches muss man belassen wie es ist.»
So taugt das Set für diejenigen, die es nicht kennen - die anderen können es verschenken, selbst aber gehen sie leer aus.
Dass die mittlerweile vergriffenen Sets als Sonderausgabe neu aufgelegt wurden, ist erfreulich. Sieben Alben in einer schmucken Schachtel. Sieben, weil auf eine CD mit Texten verzichtet wurde. Das ist nicht tragisch. Ärgerlich ist jedoch, dass die versprochene Bonus-CD mit zwanzig neu entdeckten Songs fehlt - mit der fadenscheinigen Ausrede, Westphalens Zusammenstellungen hätten es «zu einem gewissen Klassikerstatus gebracht, und etwas Klassisches muss man belassen wie es ist.»
So taugt das Set für diejenigen, die es nicht kennen - die anderen können es verschenken, selbst aber gehen sie leer aus.
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Sonntag, 22. August 2010
Joachim Geil - Heimaturlaub
thenoise, 11:17h
Es könnte so schön sein: eine Woche Urlaub im idyllischen Schwarzwald, bei der Großmutter, den Freunden – und vor allem bei Heidi, in die Dieter Thomas schon lange verliebt ist. Diese Woche wird er nutzen, um sie für sich zu gewinnen. Da ist er – trotz aller Nervosität – recht sicher, der schneidige, sympathische Leutnant, der auch im Heimaturlaub nur absolut korrekt gekleidet mit bis zum obersten Knopf geschlossener Uniformjacke auf die Strasse geht.
Seine Verletzung aus dem Russlandfeldzug sieht man ihm nicht mehr an. Zwischen Lazarett und Rückkehr an die Front verbringt er sieben flirrend heisse Sommertage. Tage der Liebe sollen es werden. Tage am Abgrund erwarten ihn. Und das liegt nicht an Heidi, die seine Liebe erwidert.
Es sind die Kriegserinnerungen, die seine Erlebnisse überlagern. Und es ist die sonderbare Form des Sterbens, die ihn Zuhause erwartet. Das Haus ist still, die Stimmung gedrückt. Während an der Front der Tod rasch und überraschend kommt, liegt hier das Warten auf das Sterben des Grossvaters bedrückend in der Luft. Vielleicht lebt dieser nur noch, um seinem Enkel eine letzte Botschaft zu überbringen: dass der Krieg falsch ist, angezettelt von einem Satan, dem der Leutnant jetzt dient.
Langsam, mit der Gewissheit, dass der Schmerz es von ihr verlangt, langsam zu sein, doch auch aus Erschöpfung, setzt die Grossmutter Löffel für Löffel an den Mund. Die Suppe ist dünn, aber die Kartoffeln sind zu schmecken.
Prima, sagt Dieter und lächelt Tante Emmy an, als sie ihm einen Nachschlag gibt. Die Grossmutter schweigt, und auch Dieter wagt es nicht, mit der Bemerkung herauszuplatzen, dass die Bahnfahrt ohne Verspätung vonstatten gegangen sei und der Anschluss in Winden direkt geklappt habe. Die Strenge, mit der Großmutters Kleid am Hals bis zum Kinn geschlossen ist, lässt Dieter an seine Uniform denken, deren obersten Knopf er noch immer nicht geöffnet hat. Die auf der Verandamauer stehenden Blumen duften still und dumpf, und es liegt etwas in der Luft, was er in ganz anderer Form tagtäglich in Einzelteilen und aufgerissenen Mündern voller Energie oder als beiläufiges Umkippen und Vornüberfallen, Zurseitesacken, Liegenbleiben im Zischen und Pfeifen oder als rückkehrloses Fernbleiben registriert hat. Es liegt der Tod in der Luft, mit einer Schwere, die Dieter nicht kennt, die er sich nicht vorstellen kann, nicht vorstellen will, denn was ist so Besonderes an ihm? Dieter sieht die in die Suppe blickende Grossmutter an und merkt, dass hier anders gestorben wird. Der Tod hat hier etwas Getragenes und Besonderes, hier wird ein Tod gestorben, der sich ankündigt und alle in seinen Bann zieht.
Joachim Geil hat als Vierzigjähriger seinen Debütroman veröffentlich – und damit einen fulminanten Einstieg hingelegt. «Heimaturlaub» erzählt eine mitreißende Geschichte mit überraschenden Wendungen; sie ist lebendig geschrieben und originell konzipiert. Geil erfindet einen Erzähler, der als Nachfahre von Leutnant Dieter Thomas dessen Kriegstagebuch mit seinen nüchternen bis nichtssagenden Eintragungen findet und dessen Lebensgeschichte rekonstruiert.
Sein Roman geht nur am Rand auf die Unmenschlichkeiten des Nazi-Regimes ein, indem er an einem dramatischen Beispiel – Dieters Onkel denunziert seinen Grossvater – die denunziatorische Stimmung aufgreift. Sonst bleibt er als Erzähler durchweg neutral. Er urteilt nicht, sondern berichtet nüchtern, wie Dieter Thomas – von den Grosseltern aufgefordert zu desertieren – wieder zurück in den Krieg geht und fällt. Was seine Verwandten ebensowenig wissen wie seine Geliebte Heidi: Der Tod ist nicht Pflichterfüllung, er ist auch der einzige Ausweg von den schaurigen Kriegserinnerungen, die ihn selbst tagsüber und im romantischen Beisammensein mit seiner Geliebten überkommen und die der Autor eindrücklich drastisch beschreibt.
Seine Verletzung aus dem Russlandfeldzug sieht man ihm nicht mehr an. Zwischen Lazarett und Rückkehr an die Front verbringt er sieben flirrend heisse Sommertage. Tage der Liebe sollen es werden. Tage am Abgrund erwarten ihn. Und das liegt nicht an Heidi, die seine Liebe erwidert.
Es sind die Kriegserinnerungen, die seine Erlebnisse überlagern. Und es ist die sonderbare Form des Sterbens, die ihn Zuhause erwartet. Das Haus ist still, die Stimmung gedrückt. Während an der Front der Tod rasch und überraschend kommt, liegt hier das Warten auf das Sterben des Grossvaters bedrückend in der Luft. Vielleicht lebt dieser nur noch, um seinem Enkel eine letzte Botschaft zu überbringen: dass der Krieg falsch ist, angezettelt von einem Satan, dem der Leutnant jetzt dient.
Langsam, mit der Gewissheit, dass der Schmerz es von ihr verlangt, langsam zu sein, doch auch aus Erschöpfung, setzt die Grossmutter Löffel für Löffel an den Mund. Die Suppe ist dünn, aber die Kartoffeln sind zu schmecken.
Prima, sagt Dieter und lächelt Tante Emmy an, als sie ihm einen Nachschlag gibt. Die Grossmutter schweigt, und auch Dieter wagt es nicht, mit der Bemerkung herauszuplatzen, dass die Bahnfahrt ohne Verspätung vonstatten gegangen sei und der Anschluss in Winden direkt geklappt habe. Die Strenge, mit der Großmutters Kleid am Hals bis zum Kinn geschlossen ist, lässt Dieter an seine Uniform denken, deren obersten Knopf er noch immer nicht geöffnet hat. Die auf der Verandamauer stehenden Blumen duften still und dumpf, und es liegt etwas in der Luft, was er in ganz anderer Form tagtäglich in Einzelteilen und aufgerissenen Mündern voller Energie oder als beiläufiges Umkippen und Vornüberfallen, Zurseitesacken, Liegenbleiben im Zischen und Pfeifen oder als rückkehrloses Fernbleiben registriert hat. Es liegt der Tod in der Luft, mit einer Schwere, die Dieter nicht kennt, die er sich nicht vorstellen kann, nicht vorstellen will, denn was ist so Besonderes an ihm? Dieter sieht die in die Suppe blickende Grossmutter an und merkt, dass hier anders gestorben wird. Der Tod hat hier etwas Getragenes und Besonderes, hier wird ein Tod gestorben, der sich ankündigt und alle in seinen Bann zieht.
Joachim Geil hat als Vierzigjähriger seinen Debütroman veröffentlich – und damit einen fulminanten Einstieg hingelegt. «Heimaturlaub» erzählt eine mitreißende Geschichte mit überraschenden Wendungen; sie ist lebendig geschrieben und originell konzipiert. Geil erfindet einen Erzähler, der als Nachfahre von Leutnant Dieter Thomas dessen Kriegstagebuch mit seinen nüchternen bis nichtssagenden Eintragungen findet und dessen Lebensgeschichte rekonstruiert.
Sein Roman geht nur am Rand auf die Unmenschlichkeiten des Nazi-Regimes ein, indem er an einem dramatischen Beispiel – Dieters Onkel denunziert seinen Grossvater – die denunziatorische Stimmung aufgreift. Sonst bleibt er als Erzähler durchweg neutral. Er urteilt nicht, sondern berichtet nüchtern, wie Dieter Thomas – von den Grosseltern aufgefordert zu desertieren – wieder zurück in den Krieg geht und fällt. Was seine Verwandten ebensowenig wissen wie seine Geliebte Heidi: Der Tod ist nicht Pflichterfüllung, er ist auch der einzige Ausweg von den schaurigen Kriegserinnerungen, die ihn selbst tagsüber und im romantischen Beisammensein mit seiner Geliebten überkommen und die der Autor eindrücklich drastisch beschreibt.
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Donnerstag, 19. August 2010
Kareyce Fotso - Kwenge
thenoise, 21:57h
Ihre Stimme und eine simpel gezupfte Gitarre reichen Kareyce Fotso, um eine anheimelnd-eindringliche Stimmung zu evozieren. Dass sie ihre Lieder trotzdem mit Berimbau (einem Musikbogen, dessen Ursprung in Zentralafrika liegt, der aber auch in Brasilien beheimatet ist) oder auch mit Kalebassen und Djembé anreichert, ist eine willkommene Abwechslung. Die Sängerin und Schauspielerin aus Kamerun, die ursprünglich als Biochemikerin reüssieren wollte, schreibt ihre Lieder selbst, hat die meisten arrangiert und spielt auch Senza (Daumenklavier) und Percussion.
In ihren überwiegend harmonischen, eingängigen Stücken vermittelt Kareyce Fotso ernsthafte Anliegen: die mangelnde Wiederaufforstung und die Frage, wovon die Nachkommen einmal leben sollen, den Umgang mit der Ehe oder die Emigration ihrer Landsleute.
Die Möglichkeit diese Inhalte eingehender zu vermitteln und nachprüfbar zu machen, ob auch die Sprachmacht mit der Stimme mithalten kann, bietet das Label leider nicht. Denn die Texte werden nur in der Original-Sprache abgedruckt - und das ist bis auf wenige Ausnahmen eine afrikanische, in Französisch und Englisch gibt es leider nur eine äußerst kurze Zusammenfassung.
In ihren überwiegend harmonischen, eingängigen Stücken vermittelt Kareyce Fotso ernsthafte Anliegen: die mangelnde Wiederaufforstung und die Frage, wovon die Nachkommen einmal leben sollen, den Umgang mit der Ehe oder die Emigration ihrer Landsleute.
Die Möglichkeit diese Inhalte eingehender zu vermitteln und nachprüfbar zu machen, ob auch die Sprachmacht mit der Stimme mithalten kann, bietet das Label leider nicht. Denn die Texte werden nur in der Original-Sprache abgedruckt - und das ist bis auf wenige Ausnahmen eine afrikanische, in Französisch und Englisch gibt es leider nur eine äußerst kurze Zusammenfassung.
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Montag, 19. Juli 2010
Youssou N'Dour - Dakar-Kingston
thenoise, 11:46h
Der senegalesische Popmusiker outet sich als Reggae-Fan, der er angeblisch schon seit seiner Jugend ist, und spielt sein jüngstes Album mit entsprechend adaptierten alten und neuen Stücken ein. Im von Bob Marley gegründeten Studio in Kingston, Jamaika, sorgen auch dessen ehemalige Musiker - Keyboarder Tyrone Downie, Gitarrist Earl «Chinna» Smith und Saxophonist Dean Fraser - dafür, dass Rhythmus und Klangfarbe stimmen. Diese Minimalanforderungen sind erfüllt, weiter reicht das Album nicht. Youssou N'Dour wird nicht zum prägenden Gestalter, sondern gibt sich mit der Rolle des Nachahmers zufrieden. So plätschern die Songs auf «Dakar - Kingston» gemütlich und ohne Höhepunkte oder Besonderheiten dahin. Ein überraschend banales Album, das nicht mehr bietet als die Hintergrundmusik für einen heißen Sommertag am See.
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Samstag, 3. Juli 2010
Das Streichquartett Alder im Hof der Burg Gutenberg (Balzers, FL)
thenoise, 14:53h
Wenn in den USA, in Dubai oder bei der Weltausstellung in Shanghai Swissness gefragt ist, dann holt man gerne das Streichquartett Alder, das für Tradition und Unterhaltung steht. In der speziell Appenzeller Besetzung mit Hackbrett, Geige, Bass und Akkordeon (das oft übliche Cello fehlte diesmal) begeben sich die weitgereisten Hobbymusiker, hauptberuflich mehrheitlich Bauern und Handwerker, nie in die Niederungen der volkstümlichen Musik. Auch wenn sie wohl «nur» unterhalten wollen. Aber das mit Stil - und daher mit Stücken, die schon ihre Vorfahren geschrieben haben, sowie mit eigenen, die den Geist der Streichmusik-Gründer weiterleben lassen. Traditionelle Melodien heißen mitunter einfach «E-Moll-Polka», weil niemand mehr weiß, welchen Titel der unbekannte Komponist der über Generationen hinweg mündlich überlieferten Melodie gab.
Bordunton zum Zäuerli: Talerschwingen.
Das Programm des Streichquartett Alder, das im Ausland als exotische Weltmusik so gut ankommt, ändert die Streichmusik Alder offenbar auch dann kaum, wenn sie in der näheren Umgebung aufspielen. Aber das ist, wenn man die Musik aus der Stube, aus der «Beiz» (Kneipe) oder von der Alp auf die Konzertbühne holt, nicht notwendig: Denn durch diese Umgebungsänderung wird jede traditionelle Musik automatisch zur Folklore. Und der Hackbrettspieler Jakob Freund kündigt es als Sprecher und Unterhalter der Gruppe ironisierend-verschmitzt offen an, wenn sie den Pfad der Tradition verlassen, um dem Publikumsgeschmack zu entsprechen. Und was die Freude an Jodelakrobatik und Mitklatschliedern angeht, unterscheiden sich einheimische Konzertbesucher offenbar nicht von denen in Übersee.
Doch es gibt - abgesehen von den allzu ausgiebigen Einlagen mit Witzen für die Generation 70-plus - nur wenige schlichte Schenkelklopfer. Selbst im zweiten, von Freund als «lüpfiger», also fröhlich und leichtfüßig unterhaltender Teil des Programms angekündigt, zeigt das Quintett, welche Anmut und Tiefe in der überlieferten Musik steckt. Die Gruppe beschränkt sich auch dann nicht auf Polkas und Dreivierteltakt, nicht nur auf den fröhlichen "Gruß aus Urnäsch" oder die «Birreweggen-Polka» mit ihrem Gstanzl-artigen Text, sondern bringt wiederum Zäuerli (Naturjodel) zu Schellen und Talerschwingen.
Hansueli Alder, Musiker in der fünften Generation, dahinter
der 88-jährige Multiinstrumentalist Ueli Alder am Bass.
Das von den Brüdern Ulrich und Johannes Alder gegründete musikalische Familienunternehmen gibt es seit 126 Jahren. Die Streichmusik hält als konservativer Zweig von derzeit drei Alder-Projekten die Tradition in Ehren, während der klassisch ausgebildete Musiker Arnold «Noldi» Alder, beim Streichquartett nicht dabei, als einer der profiliertesten Erneuerer der aktuellen Schweizer Volksmusik gilt.
Bordunton zum Zäuerli: Talerschwingen.
Das Programm des Streichquartett Alder, das im Ausland als exotische Weltmusik so gut ankommt, ändert die Streichmusik Alder offenbar auch dann kaum, wenn sie in der näheren Umgebung aufspielen. Aber das ist, wenn man die Musik aus der Stube, aus der «Beiz» (Kneipe) oder von der Alp auf die Konzertbühne holt, nicht notwendig: Denn durch diese Umgebungsänderung wird jede traditionelle Musik automatisch zur Folklore. Und der Hackbrettspieler Jakob Freund kündigt es als Sprecher und Unterhalter der Gruppe ironisierend-verschmitzt offen an, wenn sie den Pfad der Tradition verlassen, um dem Publikumsgeschmack zu entsprechen. Und was die Freude an Jodelakrobatik und Mitklatschliedern angeht, unterscheiden sich einheimische Konzertbesucher offenbar nicht von denen in Übersee.
Doch es gibt - abgesehen von den allzu ausgiebigen Einlagen mit Witzen für die Generation 70-plus - nur wenige schlichte Schenkelklopfer. Selbst im zweiten, von Freund als «lüpfiger», also fröhlich und leichtfüßig unterhaltender Teil des Programms angekündigt, zeigt das Quintett, welche Anmut und Tiefe in der überlieferten Musik steckt. Die Gruppe beschränkt sich auch dann nicht auf Polkas und Dreivierteltakt, nicht nur auf den fröhlichen "Gruß aus Urnäsch" oder die «Birreweggen-Polka» mit ihrem Gstanzl-artigen Text, sondern bringt wiederum Zäuerli (Naturjodel) zu Schellen und Talerschwingen.
Hansueli Alder, Musiker in der fünften Generation, dahinter
der 88-jährige Multiinstrumentalist Ueli Alder am Bass.
Das von den Brüdern Ulrich und Johannes Alder gegründete musikalische Familienunternehmen gibt es seit 126 Jahren. Die Streichmusik hält als konservativer Zweig von derzeit drei Alder-Projekten die Tradition in Ehren, während der klassisch ausgebildete Musiker Arnold «Noldi» Alder, beim Streichquartett nicht dabei, als einer der profiliertesten Erneuerer der aktuellen Schweizer Volksmusik gilt.
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