Donnerstag, 22. Oktober 2009
Florian Ostertag - Learn & Wait
Gefühlvolle Songs, angenehm präsentiert.

Gehört: Immer mal wieder

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Dienstag, 20. Oktober 2009
Voicst - A Tale Of Two Devils
So schlecht sind Voicst eigentlich gar nicht. Der Opener High As An Amsterdam Tourist ist fröhlich-frisch, Don't Get Me Wrong lässt durch halbschräge Bläserintermezzi mit einem halbdreckigen Saxofon aufhorchen und Feelings Explode bringt eine kantige Gitarre mit abgerundeten Ecken. Das ist gefällig. Aber auch nicht mehr als nett, meint man doch bei jedem Song, ihn schon zu kennen. Weder die Klänge, noch die Melodien, noch die Stimme des recht agilen Sängers verdienen das Prädikat einzigartig. Mehr als Party-Hintergrund gibt das nicht, auch wenn sich die Gäste des holländischen Trios - nicht namentlich erwähnte Musiker wie ein Saxofonist von Gogol Bordello und ein Trompeter von Beyoncé - alle Mühe geben, um das durchschnittliche Material noch ein wenig aufzupeppen. Voicst sind ein gutes Beispiel dafür, wie wenig es heute reicht, einfach nur nicht so schlecht zu sein.

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Sonntag, 18. Oktober 2009
Mein Mio - Irgendwo in dieser großen Stadt
Ihren Bandnamen haben sie dem Titel einer Astrid-Lindgren-Geschichte entnommen und ihre Lieder nennen sie Großstadtmärchen. Sind die vier jungen Herren bei Märchenbüchern hängen geblieben? Meinetwegen. Vielleicht hat ja das für die Sensibilität gesorgt, mit der sie ihre Lieder arrangiert haben, und für das Gespür, mit der Sebastian Block textet und singt.
Großstadtmärchen schreibt er übrigens nicht, sondern durchaus über die normalen Befindlichkeiten: über die Liebe natürlich, über die Sehnsucht, dass der Freitag und die Wochenendbeziehung kommen mögen, und auch über die Suche nach dem richtigen Platz in der Welt. Block findet seine eigenen Worte und seine Band die passend gefühlvollen und spannend aufgebauten Ohrwürmer. Die Lieder von Mein Mio wirken - bei allen vorhandenen Reminiszenzen - zeitlos. Sie sind durchdacht und einfach schön.

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Samstag, 17. Oktober 2009
China hält nicht, was es verspricht
Carsick Cars und Joyside im Haus der Kunst, München
Vor wenigen Jahren zeichnete der Film Beijing Bubbles ein – wie könnte es auch anders sein – rebellisches und unkonventionelles Bild der chinesischen Underground-Musikszene. Seine Macher trafen auf eine Marktlücke und organisierten Tourneen mit den Protagonisten des Films. Im Fahrwasser der Frankfurter Buchmesse mit China als Gastland brachten sie wiederum zwei der bekanntesten Vertreter der aktuellen chinesischen Underground-Szene (so der Werbetext) für einige Konzerte nach Deutschland. Nimmt man sie als Qualitätsmaßstab, scheint es um den chinesischen Musiknachwuchs schlecht bestellt.

Das Trio Carsick Cars präsentiert sich als hölzern agierende Schülerband, deren Gitarrist Zhang Shouwang sich nicht nur von einer Saite durcheinanderbringen ließ (vom Organisator zur defekten Gitarre stilisiert), die bereits beim ersten Intro riss, sondern auch erkleckliche Mühe hatte, seine Gitarre richtig zu stimmen. Immerhin zeigte der Zwischenfall, dass die chinesische Rollenverteilung der bei uns üblichen entspricht: Während der Bassist seinen Kollegen gelangweilt der Verzweiflung überließ, sprang ihm die Schlagzeugerin Li Qing helfend zur Seite.


Nach dem Kampf mit dem Material:
Zhang Shouwang von Carsick Cars


Dass der erste Teil des Sets überaus langweilig war, lag kaum an diesem frühen Zwischenfall. Eintönigkeit ist ein Grundelement der Carsick Cars. Li Qing (die Multiinstrumentalistin gilt als Vorzeigefrau der chinesischen Musikszene und ist Gitarre bei Snapline) mühte sich am Schlagzeug redlich ab, ohne jedoch wirkliche Akzente zu setzen, der Bassist zupft die vom Gitarristen vorgegebenen Melodielinien nach. Carsick Cars, bekannt für ihre wilden Live-Auftritte (so der PR-Text) entpuppen sich als weitgehend öde Gruppe, die erst durch die – durchaus nicht unkonventionellen – lärmigen Elemente des Gitarristen etwas Farbe bekommt.


Bohèmien-Schal und Lederhöschen:
Joyside-Sänger Bian Yuan als Jim-Morrison-Verschnitt.


Bei Joyside richtet sich zwar die Aufmerksamkeit auf Sänger Bian Yuan, der sich auf die solide Basis seiner Kollegen verlassen konnte. Der Kopf der wildesten und begehrtesten Punkband Chinas (aus der Ankündigung) hat sich offenbar gewandelt, ohne seine PR-Verantwortlichen zu informieren: Er tritt als Jim-Morrison-Klon auf die Bühne und bringt mit seinen Mannen eine biedere Show zu konventionellem Rock. Neben Bin Yuan fällt allenfalls der Gitarrist auf, der sich sein Posing wohl von Uriah Heep abgeschaut hat und offensichtlich meint, alleine durch unnötige Ansagen und seine Versuche, das Wort Scheisse auszusprechen, cool und unkonventionell zu sein. Musikalisch bringen Joyside nichts, was man nicht schon unzählige Male in mindestens der gleichen Qualität gehört hat.

So bleiben es Exotenbonus und versiertes Marketing, die das Interesse an den beiden Gruppen wecken. Kämen sie aus Deutschland, würden sie vermutlich noch immer in der Aula der Hauptschule Spatzenhausen spielen.
Ob die beiden Bands nur schale Konzerte spielen, dafür aber im Studio mehr aus ihren Songs herausholen, wird man bald anhand aktueller Produktionen feststellen können. Ihre neuen Alben Maybe tonight (Joyside) und You can listen, you can talk (Carsick Cars) sollen noch im Oktober erscheinen.

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Mittwoch, 30. September 2009
The Nuskin - Oldnu
The Nuskin nehmen sich Standards vor - Nuages, In the mood, It don't mean a thing oder Fever -, die sie klar erkennbar im Nu-Jazz-Kleid mit Electronics und Sprechgesang bringen. Das ist schön, weil vertraut, nett, weil neu, bringt aber unterm Strich keine wirklich neue Sichtweise auf die Musik - gefällig, aber überflüssig.

Gehört: beim Frühstück

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