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Montag, 14. September 2009
Werner Aeschbacher - Solo
thenoise, 20:59h
Das lange verachtete Akkordeon ist mittlerweile ein zumindest unter Musikfreunden respektiertes Instrument. Das ist nicht nur Tex-Mex-Musikern wie Flaco Jimenez zu verdanken, sondern auch Indie- und Jazz-Bands ohne Scheu (Calexico, Tin Hat Trio) und natürlich besonders Akkordeonisten wie Bratko Bibic, Maria Kalaniemi und Guy Klucevsek, die sich mit Otto Lechner zu Accordion Tribe zusammengefunden haben. In der Schweiz sind es der avantgardistische Akkordeonist Hans Hassler, Erika Stucky oder der im Traditionellen verwurzelte Werner Aeschbacher.
Werner Aeschbachers Stücke sind durchweg einfach, minimalistisch und unaufgeregt. Es sind Stücke von einem, der in sich hineinhorcht, Lieder die atmen. Gelegentlich sind sie sogar 'lüpfig' (leichtfüßig) - und dabei trotzdem bei weitem nicht so oberflächlich wie die normalerweise als 'lüpfig' bezeichnete Volksmusik. Werner Aeschbacher bedient auch Menschen, die sich gerne zum 3/4-Takt drehen, aber er legte es nicht darauf an, ausgelassene Massen zu übertönen. Er spielt für die leisen Genießer; seine Lieder wollen, dass man in sie hineinhört.
Aufgefallen ist Werner Aeschbacher durch die überraschende Zusammenarbeit mit Martin Hägler, der seinen Stücken einen avantgardistischen Touch verlieh. Manche der mit Hägler eingespielten Stücke - das lebendige "A Ufsteuer füre Ueli" oder das originelle "Banana Joe" - bringt Werner Aeschbacher auch auf seinem ersten Soloalbum. Und siehe da: Es fehlt nichts. So schön und interessant die moderne Begleitung ist - die Stücke von Werner Aeschbacher kommen problemlos ohne sie aus. Und das nicht nur, weil er den Klang der unterschiedlichsten Knopfharmonikas auslotet, sondern die traditionellen Grundlagen genauso in seine eigene Sprache transponiert wie fremde Einflüsse von Musette, Tango und Tarantelle.
Werner Aeschbachers Stücke sind durchweg einfach, minimalistisch und unaufgeregt. Es sind Stücke von einem, der in sich hineinhorcht, Lieder die atmen. Gelegentlich sind sie sogar 'lüpfig' (leichtfüßig) - und dabei trotzdem bei weitem nicht so oberflächlich wie die normalerweise als 'lüpfig' bezeichnete Volksmusik. Werner Aeschbacher bedient auch Menschen, die sich gerne zum 3/4-Takt drehen, aber er legte es nicht darauf an, ausgelassene Massen zu übertönen. Er spielt für die leisen Genießer; seine Lieder wollen, dass man in sie hineinhört.
Aufgefallen ist Werner Aeschbacher durch die überraschende Zusammenarbeit mit Martin Hägler, der seinen Stücken einen avantgardistischen Touch verlieh. Manche der mit Hägler eingespielten Stücke - das lebendige "A Ufsteuer füre Ueli" oder das originelle "Banana Joe" - bringt Werner Aeschbacher auch auf seinem ersten Soloalbum. Und siehe da: Es fehlt nichts. So schön und interessant die moderne Begleitung ist - die Stücke von Werner Aeschbacher kommen problemlos ohne sie aus. Und das nicht nur, weil er den Klang der unterschiedlichsten Knopfharmonikas auslotet, sondern die traditionellen Grundlagen genauso in seine eigene Sprache transponiert wie fremde Einflüsse von Musette, Tango und Tarantelle.
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Freitag, 28. August 2009
Etikettenschwindel
thenoise, 18:12h
Den Briefwechsel ich echtzeit von damals ins heute zu transponieren ist kein Blog - und doch ohne Blog nicht möglich. Ein hübsches Projekt. Da frage ich nicht, ob es denn nicht richtiger wäre, das Empfangsdatum zu wählen und nicht das Datum des Verfassens.
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Samstag, 8. August 2009
Glaubensbekenntnis eines Bankiers
thenoise, 19:26h
Ein Glaubensbekenntnis von mir ist zwar, dass jeder Franken, der am Staat vorbeigeht, ein gut eingesetzter Franken ist, weil er weniger Schaden anrichtet.
Konrad Hummler, Präsident der Vereinigung Schweizerischer Privatbankiers, in der NZZ.
Konrad Hummler, Präsident der Vereinigung Schweizerischer Privatbankiers, in der NZZ.
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Sonntag, 2. August 2009
Die Unterhaltungsgruppe Telekommander lässt mitsingen
thenoise, 20:14h
Ihr fetter Klang und die geradlinigen, gelegentlich auch wuchtigen Beats kommen gut an, das ist keine Frage. Das -- nicht riesengroße, aber immerhin -- Alte Hallenbad ist voll. Die Fans kommen auf ihre Rechnung.
Aber womit begeistert die zum Trio angewachsene Gruppe? Mit einer eigenen Variante des Gemischs aus elektronischen Beats, die gelegentlich mit einer in wild-rockiger Manier gespielten E-Gitarre und Bass begleitet werden, und dem in Liedform und Zwiegespräch gezwungenen Sprechgesang. Wenn sich Florian Zwietnig und Gerald Mandl auf die Beats von der Festplatte beschränken, wird der Boden dünn, mit Gitarre und Bass gestützt, trägt er besser. Für außerordentliche Belastung ist er auch dann nicht ausgelegt.
Nicht nur im Musikantenstadl: Auch die Medien-
gruppe Telekommander hat es gern, wenn das
Publikum mitsingt.
Florian Zwietnig und Gerald Mandl werfen Slogans in die Runde, die sie als politisch ausweisen sollen ("Mein kleiner Widerstand ist durchgebrannt") und zeigen sich als widerborstige Kinder ("Sie sagen: 'Mach das leiser' und du sagst: 'NEIN!'"). Das ist gut, aber nicht mehr als ein (immer wiederkehrendes) Zeugnis der Jugendkultur. Sie bekommen den Applaus, weil sie ihre Zielgruppe mit dem bedienen, was sie erwartet. Dafür reichen die bekannten Gesten und die wiederholte Einladung zum Mitsingen. Das hebt ja praktisch in jedem Kontext die Stimmung. So liefern Mediengruppe Telekommander ein den Standards entsprechendes und durchaus auch kurzweiliges Konzert. Einen bleibenden Eindruck hinterlassen sie nicht.
Nächste Konzerte: 7.8.2009 Eschwege, 8.8. Rothenburg, 14.8.09 Hamburg,
21.8. Hannover, 28.08. Venlo (NL), 29.8. Wiesbaden
Aber womit begeistert die zum Trio angewachsene Gruppe? Mit einer eigenen Variante des Gemischs aus elektronischen Beats, die gelegentlich mit einer in wild-rockiger Manier gespielten E-Gitarre und Bass begleitet werden, und dem in Liedform und Zwiegespräch gezwungenen Sprechgesang. Wenn sich Florian Zwietnig und Gerald Mandl auf die Beats von der Festplatte beschränken, wird der Boden dünn, mit Gitarre und Bass gestützt, trägt er besser. Für außerordentliche Belastung ist er auch dann nicht ausgelegt.
Nicht nur im Musikantenstadl: Auch die Medien-
gruppe Telekommander hat es gern, wenn das
Publikum mitsingt.
Florian Zwietnig und Gerald Mandl werfen Slogans in die Runde, die sie als politisch ausweisen sollen ("Mein kleiner Widerstand ist durchgebrannt") und zeigen sich als widerborstige Kinder ("Sie sagen: 'Mach das leiser' und du sagst: 'NEIN!'"). Das ist gut, aber nicht mehr als ein (immer wiederkehrendes) Zeugnis der Jugendkultur. Sie bekommen den Applaus, weil sie ihre Zielgruppe mit dem bedienen, was sie erwartet. Dafür reichen die bekannten Gesten und die wiederholte Einladung zum Mitsingen. Das hebt ja praktisch in jedem Kontext die Stimmung. So liefern Mediengruppe Telekommander ein den Standards entsprechendes und durchaus auch kurzweiliges Konzert. Einen bleibenden Eindruck hinterlassen sie nicht.
Nächste Konzerte: 7.8.2009 Eschwege, 8.8. Rothenburg, 14.8.09 Hamburg,
21.8. Hannover, 28.08. Venlo (NL), 29.8. Wiesbaden
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Montag, 27. Juli 2009
Baaba Maal - Television
thenoise, 22:05h
Seine Musik mochte ich viele Jahre nicht. Dann gefiel er mir bei einem Lied als Gastsänger bei Manu Dibango (Soma Loba auf dem Album Lion Of Africa). Das neue Album hörte ich trotzdem. Erst zu glatt und - im vergleich zu der Arbeit von Nusrat Fateh Ali Khan und Michael Brook, an die mich eine Synthie-Sequenz erinnert, ist sie das natürlich - und allmählich ganz nett. Hübscher Pop, den man ohne Baaba Maals Sozialisation wahrscheinlich nicht so machen könnte.
Doch gut, nicht aufgegeben zu haben.
Doch gut, nicht aufgegeben zu haben.
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