Mittwoch, 1. Juli 2009
Kaum tot, schon mästen sich die Schweine
Groteskes Leben, groteskes Sterben, groteske Hinterbliebene.
Überlassen wir die Leichenfledderer sich selbst.
Kritische Distanz, wie sie der amerikanische Schriftsteller Joey Goebel zeigt, ist nicht nur eine würdigere Haltung, sondern auch erkenntnisreicher.

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Dienstag, 30. Juni 2009
(Punkt)Klein - Outside In
Oberflächlich gehört ganz nett und mit ein paar Widerhaken, genauer gehört doch nur epigonal.

<Gehört: gelegentlich

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Freitag, 26. Juni 2009
Seun Kuti & Fela's Egypt 80 - Many Things
Jetzt also auch der kleine Bruder: Nachdem Femi Kuti den von seinem Vater Fela miterfundenen Afrobeat weitergeführt hat, kommt mit Seun das nächste Familienmitglied. Der jüngste, jetzt 27-jährige Seun hat sich mit seinem Debütalbum lange Zeit gelassen. Er hatte bereits nach dem Tod seines Vaters (1997) dessen Band Egypt 80 übernommen, der er schon angehört, seit er neun Jahre alt war.

Während Femi Kuti die sanftere, an den Jazz angelehnte Version des Afrobeat spielt und seinen eigenen Weg sucht, kennt Seun keine Emanzipationsgelüste. Die Songs sind ganz im Geist des Vaters -- von der politischen Einstellung, den unwirschen und in unverblümten Pidgin-Englisch hingeworfenen Worten und der stolzen Haltung des Sängers und Saxophonisten bis hin zum Klang. Seun Kutis Afrobeat ist rau wie seine Stimme. Er glänzt mit funkigen Gitarren, scharfen Bläsern und treibendem Chorgesang.

Die auf Many Things enthaltenen Songs spielt Seun Kuti schon lange live; jetzt ist das bereits im vergangenen Jahr erschienene Album auch in Deutschland erhältlich.

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Montag, 22. Juni 2009
Dobet Gnahoré - Ana Neko
Ich dachte, Ana Neko sei ein neues Album, dabei ist es ihr Debüt. Nicht schlecht, aber das zweite Album ist um Klassen besser.

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Donnerstag, 18. Juni 2009
Justin Adams & Juldeh Camara - Tell No Lies
Erst gingen die europäischen und amerikanischen Musiker – zum Beispiel Damon Albarn – nach Afrika, um Inspirationen zu suchen, dann holten sich die afrikanischen westliches Knowhow ins Land (Amadou & Mariam). Das Feld der Kollaborationen ist abgegrast. Justin Adams weiß das. Er ging in den 1990er-Jahren mit Jah Wobble auf musikalische Entdeckungsreise und produziert unter anderen die marokkanische Tuareg-Blues-Band Tinariwen.
Den ersten eigenständigen Erfolg feierte der Gitarrist (u.a. in der Band von Robert Plant) nach der Jahrtausendwende mit seinem vom afrikanischen Blues inspirierten Album "Desert Road", den er mit dem Album "Soul Science", eingespielt mit dem Gambier Juldeh Camara, noch übertreffen konnte. Mit "Tell No Lies" kombiniert er die treibenden, vorwärtsgerichteten afrikanischen Rhythmen mit rohem Blues ("Tonio Yima") und Rock'n'Roll-Klängen der 1950er-Jahre ("Kele Kele"). Das bietet sich an und bietet immerhin eine neue Facette der euro-afrikanischen Zusammenarbeit. Anders als das artifiziellere und eigenständigere Album "Mali Music", das vom Entdecken neuer Ideen lebt, liegt der Reiz von "Tell No Lies" im Wiedererkennen der neu erweckten alt(modisch)en Klänge. Die Melange klingt – vor allem bei den flotteren Stücken – trotzdem recht frisch und unterhaltsam.

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