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Sonntag, 4. März 2007
Seven - Home
thenoise, 21:54h
Seven hat auf drei hausgemachten Alben großes Talent bewiesen. Beim vierten Album hat der Schweizer Soul-Funk-Bruder mit Hilfe einiger Prince-Musikerinnen und Musiker noch einmal gewaltig zugelegt. Home ist ein energiegeladener und mitreißender Mix aus Soul, Funk und R&B. Jetzt sollte Seven nur noch selten in seinem Heimatkaff Wohlen zur Migros schlurfen, sondern DJ Bobo als singenden Botschafter der Schweiz ablösen. Die Welt hätte es verdient.
Gehört: beim Räumen
Gehört: beim Räumen
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One Day On Radio Mali
thenoise, 19:31h
Afropop der siebziger Jahre, mit einigem, was damals in Mali Rang und Namen hatte (und wie Mama Sissoko und seine Super Biton de Segou heute mitunter vergessen sind). Sehr lebendig und mitunter viel schräger als die alten Aufnahmen des Orchestra Baobab, ganz so als ob man den Katzenjammer ein Jahrzent nach der Revolution vertonen wollte. Trotzdem: immer wieder hübsch.
Gehört: immer mal wieder
Gehört: immer mal wieder
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Dobet Gnahoré - Na Afriki
thenoise, 16:33h
Nein, die kurz aufflackernde Weltmusik-Diskussion muss nicht weitergeführt werden. Mit Dobet Gnahoré gibt es ein weiteres Beispiel panafrikanischer, wenn nicht sogar weltumspannender indigener Weltmusik. Denn die Sängerin aus Elfenbeinküste greift neben der einheimischen Musik nicht nur die aus Mali, Senegal, Kongo oder Südafrika auf, sondern auch die Musik der Pygmäen. Sie singt in verschiedenen afrikanischen Sprachen und setzt überwiegend traditionelle Instrumente ein. Das Ergebnis ist erfrischend und eingängig, obwohl die längst in Frankreich lebende Sängerin zumindest partiell urtümlicher klingende Musik macht als Angelique Kidjo, Salif Kaita oder Lokua Kanza. Dass es zwischendurch immer wieder angenehm poppig wird, ist weder unangenehm, noch erstaunlich - schliesslich hat sie ihre Musik schon früh mit dem französischen Gitarristen Colin Laroche de Féline entwickelt.
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Marcel Khalifé - Tagasim
thenoise, 12:27h
Musik als Weltsprache - der libanesische Oud-Spieler und Komponist Marcel Khalifé integriert zwanglos und äusserst subtil Elemente westlicher Musik in seine eindeutig im Orient beheimateten Kompositionen. Während Mamdoh El-Gibaley seine Taqasim-Improvisationen zum stupenden Riq-Rhythmus entwickelt, sind bei Marcel Khalifé Schlagzeug (sein Sohn Bachir steuert verschiedene Perkussionsinstrumente bei) und Bass (vom in Paris lebenden Österreicher Peter Herbert einfühlsam gestrichen und gezupft) mehr als Rhythmusgrundlage - sie sind gleichberechtigtes Ausdrucksmittel, mit denen der libanesische Musiker akzentuiert, dramatisiert, poetisiert.
Gehört: verschiedentlich
Gehört: verschiedentlich
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Freitag, 2. März 2007
Mamdoh El-Gibaley - Takasim Oud Vol. 2
thenoise, 01:34h
Soll keiner sagen, ich hätte nicht versucht, zurückzukommen, mich an die fremde Heimat zu gewöhnen, geistig hier zu sein und die Arbeit aufzunehmen. Ich wollte es sanft machen, mit Akli D., der mir vorher schon gefallen hat, und mit dem neuen Album von Dakota Suite, auf das ich durch den hervorragenden Film Wintersong aufmerksam wurde. Akli D. war mir zu wild, Dakota Suite plätscherten - wenn auch überaus angenehm - wiederum an mir vorbei. Offensichtlich ist die Zeit für die Rückkehr noch nicht gekommen. Mit dem Film Beijing Bubbles. Punk and Rock in China's Capital, der durchaus verführerisch auf meinem Tisch liegt, brauche ich da gar nicht anzufangen und entdecke doch lieber neue Facetten an Takasim Oud von Mamdoh El-Gibaley. Sehr beruhigend, anheimelnd und eingängig. Trotz kurzer, furioser Läufe wirken die Stücke durch überlegt eingesetzte Pausen wohlig entspannt. Die Trommel gibt den stupenden Rhythmus vor, über dem El-Gibaley seine Melodien entwickelt. Immer wieder kehrt er zur Stille zurück, setzt neu und überraschend an, moduliert dezent und abwechslungsreich. Damit gehe ich jetzt schlafen, Scheherazade, gute Nacht.
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Donnerstag, 1. März 2007
Mohamed Abdel Wahab - Bafakar Fely Naseny
thenoise, 19:01h
Die arabische Schrift sieht wunderschön aus, ist für mich aber unlesbar. Ratlos frage ich den fast so hilflosen wie hilfsbereiten Verkäufer, welchen Platten mir die Tür zum Werk von Mohamed Abdel Wahab öffnen würden. Cleopatra und Bafakar Fely Naseny seien die richtigen. Erstere hätte ich mir selbst auch noch ausgesucht - weil ich wenigstens die Transkription des Titels verstehe und weil das grün der billigen Hülle nicht so schrecklich wie die Farben der anderen Hüllen ist. Schön, dass ich manchmal auch blind treffe. Zuhause lege ich seinen ersten Tipp ein, Bafakar Fely Naseny, und bin überrascht: rohe Kunst. Ein Oud, viel weniger feinsinnig als die virtuosen Übungsstücke, die ich beim Besuch im Kairoer "Haus der Oud" gehört habe. Das wirkt so gar nicht nach Popstar mit Schmelz in der Stimme, so gar nicht nach dem Erneuerer, der alle erdenklichen Stile in seine Musik integrierte.
Die drei unendlich langen Stücke klingen so, als ob sich Mohamed Abdel Wahab - und das ist jetzt als unbedingtes Kompliment gemeint - mit Nachdruck in die obere Liga der universalen Traurigkeit und Depression spielen wollte. Wie Rembetiko, nur nicht tanzbar, wie Fado, aber nicht so feingesponnen, wie der Blues, nur mit mehr Takten und Tonarten.
Auf lange Intros folgt eine dunkle Stimme mit düsterem Gesang. Man möchte mitweinen, weiß jedoch nicht, was denn so traurig ist. So schön es wäre, manche Schlagertexte nicht zu verstehen, so bedauernswert empfinde ich hier die fehlenden Sprachkenntnisse.
Ersatzweise stelle ich mir vor, wie Mohamed Abdel Wahab seine Lieder in einem kleinen Café spielt. Nicht in einer der oft malerisch heruntergekommenen Kaschemmen, in denen die Shisha rauchenden Männer die Welt Welt und die Arbeit Arbeit sein lassen, sondern eines, indem auch die Frauen aus der Tristesse die Kraft für einen neuen Tag schöpfen. Das - ich gebe es gerne zu - ist aus den mal überraschten, mal begeisterten und dann wieder einfach zustimmenden Zwischenrufen nicht herauszuhören. Aber ist nicht auch traurige Musik zum Träumen da ...?
Die drei unendlich langen Stücke klingen so, als ob sich Mohamed Abdel Wahab - und das ist jetzt als unbedingtes Kompliment gemeint - mit Nachdruck in die obere Liga der universalen Traurigkeit und Depression spielen wollte. Wie Rembetiko, nur nicht tanzbar, wie Fado, aber nicht so feingesponnen, wie der Blues, nur mit mehr Takten und Tonarten.
Auf lange Intros folgt eine dunkle Stimme mit düsterem Gesang. Man möchte mitweinen, weiß jedoch nicht, was denn so traurig ist. So schön es wäre, manche Schlagertexte nicht zu verstehen, so bedauernswert empfinde ich hier die fehlenden Sprachkenntnisse.
Ersatzweise stelle ich mir vor, wie Mohamed Abdel Wahab seine Lieder in einem kleinen Café spielt. Nicht in einer der oft malerisch heruntergekommenen Kaschemmen, in denen die Shisha rauchenden Männer die Welt Welt und die Arbeit Arbeit sein lassen, sondern eines, indem auch die Frauen aus der Tristesse die Kraft für einen neuen Tag schöpfen. Das - ich gebe es gerne zu - ist aus den mal überraschten, mal begeisterten und dann wieder einfach zustimmenden Zwischenrufen nicht herauszuhören. Aber ist nicht auch traurige Musik zum Träumen da ...?
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Sehnsucht nach Cleopatra
thenoise, 12:57h
Das ist aber alte Musik, sagte der Verkäufer im Diwan Bookshop eindringlich und besorgt. Genau das ist es, was ich (auch) möchte. Denn bislang ging arabische Musik ziemlich an mir vorbei - zumindest arabische Unterhaltungsmusik, den der Oud von Rabih Abou-Khalil oder der Rai-Sänger Khaled waren schon immer ausgenommen. Arabische Sängerinnen wie Fairuz oder Umm Kulthumm zwischendurch zu hören oder beim Klang der orientalischen Orchester zu schwelgen, war nicht mehr als nett.
Natürlich ist es immer wieder schön, im Taxi, beim Kassettenstand oder aus den Cafés mit Umm Kulthumm oder Oriental-Pop beschallt zu werden (auch wenn der Koransender viel reizvoller klingt), oder mit dem Gesang libanesischer Tuareg durch die Wüste zu brausen. Schade nur, dass manche Taxifahrer meinen, sie müssten den westlichen Kunden Durschnittsrap beglücken.
Aber für immer diese Musik hören? Das vielleicht nicht - aber für die nächste Zeit. Seit einigen Tagen wieder Zuhause, weigere ich mich anzukommen. Durch die Musik von Mohamed Abdel Wahab und Umm Kulthumm, dem Oriental-Jazz von Fathy Salama oder den Takasim-Melodien von Mamdoh El-Gibaley bleibe ich wenigstens in Gedanken vor Ort, auch wenn der weit im Hintergrund sichtbare, dampfende Schlot nicht die Luft von Kairo verpestet, keine Muezzin den Morgen ankündigt und die hupende Kakophonie als beständige Geräuschkulisse fehlt.

Der Koransender würde unbeachtet im Hintergrund laufen - hier gewinnt
gerade Al Ahly, der erfolgreichste Fußballverein in Ägypten. Aber auch
das interessiert offensichtlich nicht alle.
Wenn es Zeit ist, anzukommen, werde ich wieder da sein. Und wenn ich wieder weg will, werde ich die sanften Schritte der Kamele hören, ihr Klagen bei der Untersuchung durch den Tierarzt oder einfach das Vogelgezwitscher in den Moscheen, werde Machfus lesen, zum wiederholten Mal die Bilder vom Leben in Kairo bestaunen und meinen Turkish Coffee mit ein bisschen Kardamom aufbrühen, wie ich es auf der Tala Ranch kennengelernt habe.
Natürlich ist es immer wieder schön, im Taxi, beim Kassettenstand oder aus den Cafés mit Umm Kulthumm oder Oriental-Pop beschallt zu werden (auch wenn der Koransender viel reizvoller klingt), oder mit dem Gesang libanesischer Tuareg durch die Wüste zu brausen. Schade nur, dass manche Taxifahrer meinen, sie müssten den westlichen Kunden Durschnittsrap beglücken.
Aber für immer diese Musik hören? Das vielleicht nicht - aber für die nächste Zeit. Seit einigen Tagen wieder Zuhause, weigere ich mich anzukommen. Durch die Musik von Mohamed Abdel Wahab und Umm Kulthumm, dem Oriental-Jazz von Fathy Salama oder den Takasim-Melodien von Mamdoh El-Gibaley bleibe ich wenigstens in Gedanken vor Ort, auch wenn der weit im Hintergrund sichtbare, dampfende Schlot nicht die Luft von Kairo verpestet, keine Muezzin den Morgen ankündigt und die hupende Kakophonie als beständige Geräuschkulisse fehlt.

Der Koransender würde unbeachtet im Hintergrund laufen - hier gewinnt
gerade Al Ahly, der erfolgreichste Fußballverein in Ägypten. Aber auch
das interessiert offensichtlich nicht alle.
Wenn es Zeit ist, anzukommen, werde ich wieder da sein. Und wenn ich wieder weg will, werde ich die sanften Schritte der Kamele hören, ihr Klagen bei der Untersuchung durch den Tierarzt oder einfach das Vogelgezwitscher in den Moscheen, werde Machfus lesen, zum wiederholten Mal die Bilder vom Leben in Kairo bestaunen und meinen Turkish Coffee mit ein bisschen Kardamom aufbrühen, wie ich es auf der Tala Ranch kennengelernt habe.
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Mittwoch, 28. Februar 2007
Nagib Machfus - Die Midaq-Gasse
thenoise, 21:27h
Lindenstrasse in Kairo - Klatsch, Tratsch und alltägliche Wehwechen. Es ist eine pittoresk heruntergekommene, aber vordergründig völlig banal wirkende Welt, die Nagib Machfus präsentiert. Nette Episoden, die vor allem die Exotik reizvoll macht. Arabisches laissez faire, eigentümliche Gepflogenheiten, wenig bemerkenswerter Alltag kleiner Leute* mit dem üblichen Neid, mit Missgunst, Sehnsüchten und Verliebtheit. Das ändert sich, sobald sich herausstellt, dass einer Protagonistin die Prostitution mehr bietet als das Leben in der Gasse, dass sie als Hure aus eigener Kraft den Wohlstand erreicht, den sie sich schon von Kind auf erträumt. Das - wie auch die Episoden um den homosexuellen Caféhausbesitzer - macht den Roman provokativ und fesselnd. Gleichzeitig zeigt Machfus, wie sich die Welt und Werte verändern, die Alten mit einem befremdlichen Gefühl abtreten und das Verhalten ihrer Nachfolger nicht mehr verstehen.
Am Schluss seines Lebens hat der Kairoer Autor den Veränderungen vermutlich genauso macht- und ratlos gegenübergestanden wie seine gealterten Protagonisten. Mit Mitgefühl habe ich die aussterbende Garde der Kairoer Intellektuellen beobachtet, die sich Orte wie das Pub 28 als Refugium von Toleranz und Aufklärung gegen den dominierenden islamischen Konservatismus erhalten haben. Eigenartig, dass ich mir deren Leben eher vorstellen kann als das Leben der Leute, die Machfus beschreibt. Vielleicht, weil es geistig näher ist - und das andere nur physisch greifbar. Sichtbar und doch fremd.
* Das wiederum ist als Sujet für die Enstehungszeit des Romans wohl durchaus bemerkenswert.
Am Schluss seines Lebens hat der Kairoer Autor den Veränderungen vermutlich genauso macht- und ratlos gegenübergestanden wie seine gealterten Protagonisten. Mit Mitgefühl habe ich die aussterbende Garde der Kairoer Intellektuellen beobachtet, die sich Orte wie das Pub 28 als Refugium von Toleranz und Aufklärung gegen den dominierenden islamischen Konservatismus erhalten haben. Eigenartig, dass ich mir deren Leben eher vorstellen kann als das Leben der Leute, die Machfus beschreibt. Vielleicht, weil es geistig näher ist - und das andere nur physisch greifbar. Sichtbar und doch fremd.
* Das wiederum ist als Sujet für die Enstehungszeit des Romans wohl durchaus bemerkenswert.
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El Dor El Awal - Qarar Izala
thenoise, 14:00h
Als herausragender Oriental-Jazz wurde mir El Dor El Awal empfohlen. Die Band aus Kairo vereint zwar gediegene Musiker, das Album ist mir aber trotz origineller Besetzung zu konventionell und nicht entfesselt genug.
Das beste ist die beliegende Werbe-CD der Plattenfirma, auf der ich mehr berauschende Musik gefunden habe, als auf dem Album selbst. Es wird in den nächsten Sendungen zu hören sein ...
Gehört: beim ausgiebigen Frühstück mit Turkish Coffee and Fig Jam
Das beste ist die beliegende Werbe-CD der Plattenfirma, auf der ich mehr berauschende Musik gefunden habe, als auf dem Album selbst. Es wird in den nächsten Sendungen zu hören sein ...
Gehört: beim ausgiebigen Frühstück mit Turkish Coffee and Fig Jam
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Dienstag, 27. Februar 2007
Musikalische Religion
thenoise, 21:36h
Für sie ist es Religion, für mich Musik - sanfte Gesänge mit einschmeichelnd modulierenden Stimmen und wunderbaren Melodien. Im Fischrestaurant kommen sie aus dem Fernseher - der dadurch nicht stört, sondern im Gegenteil als angenehme Bereicherung das Abendessen veredelt. Im Taxi rauscht er aus dem Radio, vielleicht auch von Kassette.
Der Koransender macht in Ägypten die Musik jeden Tag zu einem neuen musikalischen Erlebnis, zwingt förmlich zum Innehalten bei Besorgungen, lässt mich vor dem Obststand verweilen und vor dem Bügelmann. Er bringt ebenso Ruhe in einen aufgeregten Tag wie die anschwellende Kakophonie der Muezzins, die ich noch nie so eindrücklich erlebt habe wie in Siwa, einer Oase in der Nähe der lybischen Grenze.
Am anderen Ende der Oase beginnen die ersten beiden Muezzins. Weit weg, klingen sie leise und sanft. Schon bald dröhnt es tief und rasselnd aus dem Lautsprecher nebenan. Die Moschee ist fünfzig Meter weg. Kaum einer geht hin. Es bleibt eine exklusive Vorstellung.
Zum Glück ist in Ägypten die Zeit derart unwichtig, dass nicht einmal die Muezzins die Gebetszeiten einhalten. Mangels funktionierender Uhren würde den ganzen Tag irgendein Muezzin quäken, unken die Kairoer. Elhamdalullah! Noch mehr Freude in den Ohren. Die Uhrmacher sollen weiter ruhen.
Der Koransender macht in Ägypten die Musik jeden Tag zu einem neuen musikalischen Erlebnis, zwingt förmlich zum Innehalten bei Besorgungen, lässt mich vor dem Obststand verweilen und vor dem Bügelmann. Er bringt ebenso Ruhe in einen aufgeregten Tag wie die anschwellende Kakophonie der Muezzins, die ich noch nie so eindrücklich erlebt habe wie in Siwa, einer Oase in der Nähe der lybischen Grenze.
Am anderen Ende der Oase beginnen die ersten beiden Muezzins. Weit weg, klingen sie leise und sanft. Schon bald dröhnt es tief und rasselnd aus dem Lautsprecher nebenan. Die Moschee ist fünfzig Meter weg. Kaum einer geht hin. Es bleibt eine exklusive Vorstellung.
Zum Glück ist in Ägypten die Zeit derart unwichtig, dass nicht einmal die Muezzins die Gebetszeiten einhalten. Mangels funktionierender Uhren würde den ganzen Tag irgendein Muezzin quäken, unken die Kairoer. Elhamdalullah! Noch mehr Freude in den Ohren. Die Uhrmacher sollen weiter ruhen.
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