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Sonntag, 11. Februar 2007
Natalie Cole - Leavin'
thenoise, 10:29h
Alle Klischees bedient, der volle Soulkitsch abgeladen; dezent funky und auch mal old fashioned. Nicht für immer, aber im richtigen Moment hervorragend.
Gehört: beim diesem und jenem
Gehört: beim diesem und jenem
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Samstag, 10. Februar 2007
The Fratellis – Costello Music
thenoise, 19:51h
Exaltiert, nervös, krachig: Die Fratellis sind eine putzige Truppe, die man gern auf seine Fete einlädt. Da hat man ein bisschen T-Rex-Sound und jede Menge Pop-Appeal aus einer Hand. Gutes Aufputschmittel. Ganz nett für eine Nacht. Aber möchte man sie auch am nächsten Morgen, ungebügelt und mit zerdrückten Haaren, am Tisch sitzen haben? Lalalalalalalalala Lalalalalalalalala. (Textzitat)
Gehört: so nebenbei
Gehört: so nebenbei
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Chris & Carla – Fly High Brave Dreamers
thenoise, 11:17h
Warum Chris Eckman und Carla Torgerson neben den Walkabouts als Chris & Carla firmieren, ist mir nicht wirklich klar. Denn die Chris-&-Carla-Alben könnten auch als Walkabouts-Produkte durchgehen. Vielleicht können die beiden so einfach mehr veröffentlichen. Auch wenn das nicht wirklich notwendig ist. Schon beim Auftakt des Albums kamen Ermüdungserscheinungen: zu fahl, zu gesichtslos, zu vertraut. Doch zwischen verzichtbaren Songs mit verkitschten künstlichen Geigen oder Durchschnittsfolkrock gibt es - zu wenige - reduzierte Lieder, die mich berühren, schlichte Lieder wie Taking Leave of Our Senses, mit getragener Melodie und wohlig-zweistimmigem Gesang. Aber auch Whatever It Takes mit einem Gitarrensolo, das aus Neil Youngs früher elektrischer Phase stammen könnte, finde ich reizvoll. Der Aufwind ist den süßen Träumern nicht gewogen. Aber es gibt immerhin keinen Sturzflug.
Gehört: bei der Arbeit
Gehört: bei der Arbeit
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Freitag, 9. Februar 2007
Naked Lunch - This Atom Heart Of Ours
thenoise, 18:58h
Verschwörerische Stimmen aus einem düsteren Geisterwald, ein dämonischer Elfenchor, Quaken aus dem Moor und eine Orgel, von der man nicht weiss ob sie den Weg zum Licht oder in die Finsternis lockt: Nach diesem Auftakt kann man nur völlig durchgeknallt weiter machen oder abstürzen: Naked Lunch setzen mit einem konventionell-britpoppigen Song zum Sturzflug an – ziehen das Steuerruder wieder hoch und ziehen lässig am Alpenkamm entlang, lassen uns auf beschauliche Almen und in dramatische Schluchten schauen. Aber bevor das ganze jetzt vollkommen feuilletonistischer Quatsch wird, schreibe ich nur: tolles Album. Naked Lunch zeigen, dass sie weiterhin in der verschroben-melodiösen Notwist-Liga spielen, berückende Stimmungen und schöne Songs mit skurrilen Geräuschen zaubern können.
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Popdichter, preisgekrönt
thenoise, 11:37h
Das Eis ist gebrochen. Zwar gibt es noch keine Ehrendoktorwürde für einen deutschsprachigen Popdichter, aber die Preise fliegen tief. Jetzt hat es Stephan Remmler getroffen: Er bekommt heute den "Internationalen Musikpreis" - weil er sich um die deutsche Sprache im Ausland verdient gemacht hat. Hat er. Und Texte geschrieben, die sogar ich mir merken kann (zugegeben, nur einen, aber damit kann ich schon mehr Remmler-Texte auswendig als eigene). Den Preis hat er also verdient. Nur Doping, geschätzte Preisverleiher, wie es Udo Lindenberg schon im Januar mit der Zuckmayer-Medaille um den Hals gehängt wurde, soll er bitte keines kriegen. Die Erinnerung an den letzten Remmler-Aufguss ist nicht wirklich prickelnd.
Auch Udo Lindenberg hat die Carl-Zuckmayer-Medaille nicht für gute Texte bekommen, sondern auch für seine Verdienste um die deutsche Sprache. Hat er, streite ich nicht ab. Und der neue Song mit Helge Schneider ist auch wirklich lustig. Ich fürchte nur, dass Lindenberg mit dem Zuckmayer-Doping neue Lieder schreibt.
Wie der Preisregen weitergehen könnte, schreibt die FAZ. Ein Preis wurde vergessen: die Goldene Monstranz für Xavier Naidoo. Nicht für gute Texte, sondern für offensives Glaubensbekenntnis. Aber macht schnell. Der Vorbeter hat nämlich schon gemerkt, dass er mit weniger Liturgie mehr Platten verkaufen kann. Und ihr wollt doch nicht, dass er vom rechten Pfad abkommt und den Agnostiker-Award nach Hause trägt - oder noch schlimmer, den Goldenen Ring für Angewandten Atheismus.
Auch Udo Lindenberg hat die Carl-Zuckmayer-Medaille nicht für gute Texte bekommen, sondern auch für seine Verdienste um die deutsche Sprache. Hat er, streite ich nicht ab. Und der neue Song mit Helge Schneider ist auch wirklich lustig. Ich fürchte nur, dass Lindenberg mit dem Zuckmayer-Doping neue Lieder schreibt.
Wie der Preisregen weitergehen könnte, schreibt die FAZ. Ein Preis wurde vergessen: die Goldene Monstranz für Xavier Naidoo. Nicht für gute Texte, sondern für offensives Glaubensbekenntnis. Aber macht schnell. Der Vorbeter hat nämlich schon gemerkt, dass er mit weniger Liturgie mehr Platten verkaufen kann. Und ihr wollt doch nicht, dass er vom rechten Pfad abkommt und den Agnostiker-Award nach Hause trägt - oder noch schlimmer, den Goldenen Ring für Angewandten Atheismus.
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Donnerstag, 8. Februar 2007
Fall Out Boy - Infinity on High
thenoise, 22:39h
Täuscht mich der Eindruck, dass es früher wenige wirklich gute Alben gab, denen deutlich mehr, aber nicht überbordend viele schlechte gegenüberstanden, während wir uns heute noch immer über genauso wenige gute freuen, noch immer viele überbordend schlechte hören müssen, uns aber noch viel viel mehr von diesen zwar technisch mehr als akzeptablen, aber sonst total epigonal-gesichtslosen Alben wie Infinity On High langweilen lassen müssen?
Gehört: beim Essen und Kramen
Gehört: beim Essen und Kramen
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Mittwoch, 7. Februar 2007
Kann man die Leute nicht einfach mal tot sein lassen?
thenoise, 21:44h
Bald wäre er fünfzig geworden, und noch bälder - nein sogar seit gestern schon - ist er seit neun Jahren tot: Da muss es, schreibt seine hinterbliebene Plattenfirma, natürlich eine wiederaufbereitete CD geben (beim Klopapier würde man von recyceln sprechen, bei Musik heisst es remastered), und Falco im Fernsehen und Falco hier und Falco tralala.
Der Mann war - vor allem für einen Österreicher - schon gut, und seine Musik - verglichen mit dem ganzen NDW-Blödsinn - nicht schlecht. Aber doch noch immer eindeutig NDW, und nicht mehr als vorübergehend vergnüglich.
Als die NDW-Kinder erwachsen wurden, hat der fallengelassene Falco dementsprechend abgebaut. Das Püppchen hatte seine Schuldigkeit getan und kam in die Kiste mit dem ausrangierten Spielzeug. Und bei seiner Comebacktournee legte er - wenn ich mich richtig erinnere - bei jedem Konzert 10.000 Franken drauf. Er wolle es eben noch einmal wissen, sagte er damals, und das sei eben der Preis. So hat er es eben erfahren und ordentlich draufgelegt. Nicht schön, aber der Markt ist ehrlich.
Und jetzt also wieder ein aufgehübschtes Devotionalienalbum. Völlig überflüssig. Auf mp3 komprimiert klingt es ohnehin wieder so wie damals. Zugegeben, das passt: Falco war gestern. Hinter mir läuft Naked Lunchs The Atom Heart Of Ours. Das ist heute.
Der Mann war - vor allem für einen Österreicher - schon gut, und seine Musik - verglichen mit dem ganzen NDW-Blödsinn - nicht schlecht. Aber doch noch immer eindeutig NDW, und nicht mehr als vorübergehend vergnüglich.
Als die NDW-Kinder erwachsen wurden, hat der fallengelassene Falco dementsprechend abgebaut. Das Püppchen hatte seine Schuldigkeit getan und kam in die Kiste mit dem ausrangierten Spielzeug. Und bei seiner Comebacktournee legte er - wenn ich mich richtig erinnere - bei jedem Konzert 10.000 Franken drauf. Er wolle es eben noch einmal wissen, sagte er damals, und das sei eben der Preis. So hat er es eben erfahren und ordentlich draufgelegt. Nicht schön, aber der Markt ist ehrlich.
Und jetzt also wieder ein aufgehübschtes Devotionalienalbum. Völlig überflüssig. Auf mp3 komprimiert klingt es ohnehin wieder so wie damals. Zugegeben, das passt: Falco war gestern. Hinter mir läuft Naked Lunchs The Atom Heart Of Ours. Das ist heute.
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