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Samstag, 1. September 2018
Sväng – Sväng plays Tango
thenoise, 14:51h
Der Markt für Gruppen wie Sväng ist nicht groß. Doch als vermutlich weltweit einziges Mundharmonika-Quartett hat es die finnische Gruppe weit gebracht. Nachdem sie im vergangenen Jahr mit dem Überblicksalbum «Hauptbahnhof» ihr bereits 14-jähriges Bestehen haben Revue passieren lassen, widmen sich Sväng nun der heimischen Tango-Tradition.
Das klingt weniger befremdlich, als man vermuten mag. Der durch Metall-Lamellen erzeugte Klang der Mundharmonika ist dem Klang des Bandoneons durchaus verwandt – in den Höhen etwas schriller, während die Bass-Mundharmonika mit ihrem angenehm warmen Klang die dem finnischen Tango innewohnende Melancholie angenehm unterstreicht.
Die vier Musiker spielen den Tango rund und weich, man fühlt sich zum Fünf-Uhr-Tee ins altmodische Tanzcafé versetzt, in dem ein paar ältere Herren ihre Partnerinnen sanft in Schwung bringen. Dass es in «Syyspihlajan Alla» («Unter dem Vogelbeerbaum im Herbst») um den Kummer über die eingezogenen Lieben und das vergossene Blut des zweiten Weltkriegs geht , vermittelt sich dem unbedarften Hörer nicht. Den 1942 geschriebenen Tango könnte man aus der Distanz auch als verhalten-kecke Auftaktmelodie eines Kinderfilms taxieren. Doch das Begleitheft korrigiert die Einschätzung und erklärt, dass die roten Früchte des Zierstrauchs für das Blutvergießen stehen.
Melancholie ist eine Grundstimmung des finnischen Tangos. Dadurch wirkt er selbst in einer exaltierteren Variante, wie sie Sväng mit «Hugolle» spielen, noch ein wenig zurückgenommen. Das Stück ist eine der vier Eigenkompositionen, mit denen Sväng den Tango auf ihre eigene Art interpretieren. Auch der «Tango Humiko», ein Gruß an ihre japanischen Fans, zählt dazu.
Warm, weich und trotzdem immer wieder akzentuiert – auch wenn dem finnischen Tango mehr Gemütlichkeit als Hang zur Dramatik innewohnt, legen Sväng eine überraschende und ungeahnte Verwandtschaft des finnischen Tango zur portugiesischen Saudade nahe. Vielleicht haben sie nur zu viel Cristina Branco gehört. Möglicherweise sind sich aber auch Nord und Süd viel näher, als der Blick auf den Globus nahelegt. Auf nach Norden.
Das klingt weniger befremdlich, als man vermuten mag. Der durch Metall-Lamellen erzeugte Klang der Mundharmonika ist dem Klang des Bandoneons durchaus verwandt – in den Höhen etwas schriller, während die Bass-Mundharmonika mit ihrem angenehm warmen Klang die dem finnischen Tango innewohnende Melancholie angenehm unterstreicht.
Die vier Musiker spielen den Tango rund und weich, man fühlt sich zum Fünf-Uhr-Tee ins altmodische Tanzcafé versetzt, in dem ein paar ältere Herren ihre Partnerinnen sanft in Schwung bringen. Dass es in «Syyspihlajan Alla» («Unter dem Vogelbeerbaum im Herbst») um den Kummer über die eingezogenen Lieben und das vergossene Blut des zweiten Weltkriegs geht , vermittelt sich dem unbedarften Hörer nicht. Den 1942 geschriebenen Tango könnte man aus der Distanz auch als verhalten-kecke Auftaktmelodie eines Kinderfilms taxieren. Doch das Begleitheft korrigiert die Einschätzung und erklärt, dass die roten Früchte des Zierstrauchs für das Blutvergießen stehen.
Melancholie ist eine Grundstimmung des finnischen Tangos. Dadurch wirkt er selbst in einer exaltierteren Variante, wie sie Sväng mit «Hugolle» spielen, noch ein wenig zurückgenommen. Das Stück ist eine der vier Eigenkompositionen, mit denen Sväng den Tango auf ihre eigene Art interpretieren. Auch der «Tango Humiko», ein Gruß an ihre japanischen Fans, zählt dazu.
Warm, weich und trotzdem immer wieder akzentuiert – auch wenn dem finnischen Tango mehr Gemütlichkeit als Hang zur Dramatik innewohnt, legen Sväng eine überraschende und ungeahnte Verwandtschaft des finnischen Tango zur portugiesischen Saudade nahe. Vielleicht haben sie nur zu viel Cristina Branco gehört. Möglicherweise sind sich aber auch Nord und Süd viel näher, als der Blick auf den Globus nahelegt. Auf nach Norden.
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