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Sonntag, 2. Dezember 2012
Blues für Connaisseure und zum Mitklatschen
Eric Bibb & Habib Koité – Brothers in Schaan
Eric Bibb & Habib Koité – Brothers in Schaan
thenoise, 17:46h
Kommt der Blues aus Westafrika oder wurde er doch nur reimportiert? Möglicherweise ist es nur eine universale Grundstimmung, die den Blues und die ursprüngliche westafrikanische Musik-Erzählungen gemeinsam haben. Der Abend mit Eric Bibb und Habib Koité kann – und möchte – die Antwort nicht geben. Er zeigt aber, wie gut sich die Musiktradition der Bambara und der Blues zusammenfügen.
Seelenverwandte: Das Zusammenspiel ist für Habib Koité (l.) und Eric Bibb
eine Herzensangelegenheit
Habib Koité zählt nicht zu den ausgewiesenen Blues-Musikern wie Lobi Traoré, Grammy-Gewinner Ali Farka Touré und Boubacar Traoré, für die Mali bekannt ist. Er zählt zu den Liedermachern, die westliche Liedstrukturen mit traditionellen westafrikanischer Musik vermischen. Dass in seinem Spiel der typische Blues im Hintergrund steht, konventionelle Bluesriffs findet man bei ihm kaum, macht den Reiz am Zusammenspiel mit Eric Bibb aus, der gelegentlich zu einfachen, plakativen Kompositionen neigt. Dann bemüht er auch das überstrapazierte Klischee des schwarzen Amerikaners, der seine erste Reise nach Afrika als Nachhausekommen empfindet («On My Way To Bamako») oder prangert mit eher plumpen Worten die Konsumgesellschaft an («We Don't Care»).
Zwischendurch schieben die beiden sogar Songs vom Typ Gassenhauer dazwischen – fast so, als ob sie im Blues-Stadl auftreten würden. Tatsächlich wird auch das von ihnen erwartet. Bei diesen Stücken wird fast durchweg – wenn auch nicht von allen Besuchern auf eins und drei – begeistert mitgeklatscht.
Die Gemeinsamkeiten der beiden Musiker sind nicht mehr als die notwendige Voraussetzung für das Zusammenspiel, erst ihre Gegensätze machen die Musik von Eric Bibb und Habib Koité so anziehend. Der hart gespielte Blues und die kräftige Stimme von Eric Bibb unterscheiden sich sehr vom oft leger zurückgelehnt sitzenden Habib Koité, seinem zurückgenommenen Gesang und seinem über weite Strecken subtilen Spiel. Es ist nur eine vermeintliche Lässigkeit, denn die vertrackten Passagen – etwa des von ihm auf dem Banjo gespielten «Khafole» – schüttelt auch ein Habib Koité nicht aus der Hand.
In seltenen, sehr kurzen Passagen finden die beiden nicht wirklich zueinander. Trotzdem merkt man immer wieder, dass wohl Seelenverwandte sind und das Zusammenspiel eine Herzensangelegenheit ist. Und als sie sich beim letzten Stück und für die Zugabe erheben, mittänzeln und sich gegenseitig mit Blicken und Gesten anfeuern, sind die kleinen Kratzer im Lack längst vergessen.
Seelenverwandte: Das Zusammenspiel ist für Habib Koité (l.) und Eric Bibb
eine Herzensangelegenheit
Habib Koité zählt nicht zu den ausgewiesenen Blues-Musikern wie Lobi Traoré, Grammy-Gewinner Ali Farka Touré und Boubacar Traoré, für die Mali bekannt ist. Er zählt zu den Liedermachern, die westliche Liedstrukturen mit traditionellen westafrikanischer Musik vermischen. Dass in seinem Spiel der typische Blues im Hintergrund steht, konventionelle Bluesriffs findet man bei ihm kaum, macht den Reiz am Zusammenspiel mit Eric Bibb aus, der gelegentlich zu einfachen, plakativen Kompositionen neigt. Dann bemüht er auch das überstrapazierte Klischee des schwarzen Amerikaners, der seine erste Reise nach Afrika als Nachhausekommen empfindet («On My Way To Bamako») oder prangert mit eher plumpen Worten die Konsumgesellschaft an («We Don't Care»).
Zwischendurch schieben die beiden sogar Songs vom Typ Gassenhauer dazwischen – fast so, als ob sie im Blues-Stadl auftreten würden. Tatsächlich wird auch das von ihnen erwartet. Bei diesen Stücken wird fast durchweg – wenn auch nicht von allen Besuchern auf eins und drei – begeistert mitgeklatscht.
Die Gemeinsamkeiten der beiden Musiker sind nicht mehr als die notwendige Voraussetzung für das Zusammenspiel, erst ihre Gegensätze machen die Musik von Eric Bibb und Habib Koité so anziehend. Der hart gespielte Blues und die kräftige Stimme von Eric Bibb unterscheiden sich sehr vom oft leger zurückgelehnt sitzenden Habib Koité, seinem zurückgenommenen Gesang und seinem über weite Strecken subtilen Spiel. Es ist nur eine vermeintliche Lässigkeit, denn die vertrackten Passagen – etwa des von ihm auf dem Banjo gespielten «Khafole» – schüttelt auch ein Habib Koité nicht aus der Hand.
In seltenen, sehr kurzen Passagen finden die beiden nicht wirklich zueinander. Trotzdem merkt man immer wieder, dass wohl Seelenverwandte sind und das Zusammenspiel eine Herzensangelegenheit ist. Und als sie sich beim letzten Stück und für die Zugabe erheben, mittänzeln und sich gegenseitig mit Blicken und Gesten anfeuern, sind die kleinen Kratzer im Lack längst vergessen.
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