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Sonntag, 5. Februar 2012
Titi Robin - Les Rives
thenoise, 22:56h
«Les Rives» sei mehr als ein musikalisches Projekt: Es sei eine Danksagung, ein Hilfsprojekt für lokale Musiker und Labels und, wenn auch nicht explizit, auch ein politisches Projekt. Der musikalische Weltenbummler Titi Robin ist nicht nur offen für unterschiedliche Musiken, er bereist viele Länder, um mit lokalen Musikern zu spielen und die Grundlagen ihrer traditionellen Musiken kennenzulernen. Solche Begegnungen, schreibt er in seinem Blog, seien für die westlichen Musiker äußerst fruchtbar, die den ganzen Nutzen aus der Zusammenarbeit ziehen würden. Denn für die Hörer in den Ländern, deren musikalischer Fundus genutzt würde, seien die Ergebnisse der Zusammenarbeit in der Regel nicht zugänglich. Daher hat er sich eine besondere Form des Danks ausgedacht und in drei Ländern – Indien, Marokko und Türkei – mit lokalen Musikern ein Album einspielt, das jeweils über ein nationales Label vertrieben wird. Zusätzlich sind die drei Alben als Set auf Titi Robins Stammlabel Naïve erschienen. Das eröffnet seinen Mitmusikern die Chance, sich seinem westlichen Publikum vorzustellen.
Titi Robin sieht die Herangehensweise vieler westlicher Musiker kritisch, die sich auf der Suche nach der schnellen Inspiration bei indigener Musik bedienen. Für die schnelle Weltmusikproduktion, bei der nicht Tiefe, sondern vor allem Exotik gefragt ist, mag das gut gehen. Der französische Gitarrist bekundet, tiefer gehen zu wollen. Dabei legt er jedoch großen Wert auf die Feststellung, dass es vor allem seine Kompositionen sind, die präsentiert werden. Seine Texte hat er in die Landessprache übersetzen lassen, einige traditionelle Lieder ergänzen Robins Kompositionen.
In der Regel steht die Gitarre von Titi Robin im Vordergrund der elegisch redundanten Stücke, er lässt aber auch seinen Gastmusikern viel Raum, die auch für Gesang und Chorus sorgen. Das Ergebnis ist eine angenehm harmonische westlich-fremdländische Mischung, bei der man sich über Robins Gitarren-Einwürfe genauso freuen darf wie über die schmissig gespielten traditionellen Instrumente und den immer wieder lebensfrohen, inbrünstigen und oft auch suggestiven (Sprech-)Gesang der Gäste.
So ehrenwert das Anliegen von Titi Robin ist, so befremdlich ist der Umgang mit den Gastmusikern. In den Presseexemplaren wird kein einziger der Musiker erwähnt. Das wirkt unfair und nicht wie eine ehrliche, partnerschaftliche Zusammenarbeit. In der Fußnote findet sich der Hinweis, dass die nationalen Labels das Album im jeweiligen Land als Lizenzausgabe von Robins Hauslabel vertreiben dürfen. Wird einer der -- angeblich noch jungen -- nationalen Musiker in einem Land wie Indien berühmt, locken womöglich satte Tantiemen, welche einmal diejenigen in den Schatten stellen könnten, die im Westen mit Weltmusik zu verdienen sind. Nutznießer werden dann nicht die nationalen Musiker sein.
Titi Robin sieht die Herangehensweise vieler westlicher Musiker kritisch, die sich auf der Suche nach der schnellen Inspiration bei indigener Musik bedienen. Für die schnelle Weltmusikproduktion, bei der nicht Tiefe, sondern vor allem Exotik gefragt ist, mag das gut gehen. Der französische Gitarrist bekundet, tiefer gehen zu wollen. Dabei legt er jedoch großen Wert auf die Feststellung, dass es vor allem seine Kompositionen sind, die präsentiert werden. Seine Texte hat er in die Landessprache übersetzen lassen, einige traditionelle Lieder ergänzen Robins Kompositionen.
In der Regel steht die Gitarre von Titi Robin im Vordergrund der elegisch redundanten Stücke, er lässt aber auch seinen Gastmusikern viel Raum, die auch für Gesang und Chorus sorgen. Das Ergebnis ist eine angenehm harmonische westlich-fremdländische Mischung, bei der man sich über Robins Gitarren-Einwürfe genauso freuen darf wie über die schmissig gespielten traditionellen Instrumente und den immer wieder lebensfrohen, inbrünstigen und oft auch suggestiven (Sprech-)Gesang der Gäste.
So ehrenwert das Anliegen von Titi Robin ist, so befremdlich ist der Umgang mit den Gastmusikern. In den Presseexemplaren wird kein einziger der Musiker erwähnt. Das wirkt unfair und nicht wie eine ehrliche, partnerschaftliche Zusammenarbeit. In der Fußnote findet sich der Hinweis, dass die nationalen Labels das Album im jeweiligen Land als Lizenzausgabe von Robins Hauslabel vertreiben dürfen. Wird einer der -- angeblich noch jungen -- nationalen Musiker in einem Land wie Indien berühmt, locken womöglich satte Tantiemen, welche einmal diejenigen in den Schatten stellen könnten, die im Westen mit Weltmusik zu verdienen sind. Nutznießer werden dann nicht die nationalen Musiker sein.
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