Mittwoch, 11. Juni 2008
Balladen, Filmmusik, Bossa und Jazz
Belmondo & Milton Nascimento - Belmondo & Milton Nascimento
Milton Nascimento und Stéphane und Lionel Belmondo kennen fast keine Berührungsängste. Die Arbeit des französischen Instrumentalistenpaars (Stéphane: Trompete, Flügelhorn; Lionel: Saxophon, Klarinette, Flöte) ist ebenso von Grenzüberschreitungen gekennzeichnet wie die des brasilianischen Sängers. Nascimento greift klassische Elemente seines Landsmanns Heitor Villa-Lobos genauso auf wie die Chansons einer Edith Piaf und spielt mit Popmusikern wie Peter Gabriel, Duran Duran und Paul Simon ebenso selbstverständlich zusammen wie mit Jazzern, etwa Wayne Shorter, Pat Metheny oder Herbie Hancock.
Die Belmondos wiederum sind nicht nur ausgewiesene Jazzer, sondern arbeiteten auch mit dem Filmkomponisten Michel Legrand und dem Elektroniktüftler DJ Frédéric Galliano, coverten auf ihrem Album "Wonderland" Soulklassiker von Stevie Wonder und auf "Hymne au Soleil" Kompositionen von Maurice Ravel.

Das stilistisch vielfältige Ergebnis der Zusammenarbeit von Milton Nascimento und den Belmondo-Brüdern überrascht nicht. Schließlich ist keiner der Protagonisten bekannt dafür, Grenzen aufzubauen. Die Interpretationen bekannter Lieder von Nascimento sind elegische Balladen, erinnern an Filmmusik oder sind schlichtweg kräftiger Jazz. Mit einer Ravel-Adaption wird auch eine Klassik-Interpretation aufgenommen. Natürlich prägt die charakteristische, hohe Stimme des Brasilianers die Lieder. Aber nicht weniger wichtig sind die unter der Ägide von Stéphane und Lionel Belmondo entstandenen Arrangements, in deren Licht die Lieder des Brasilianers anders schillern, glimmern und schimmern.

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