Dienstag, 15. Mai 2007
Haltet das Schicksal fest
Über das Debütalbum von Viex Farka Touré
Kinder begnadeter Eltern haben es besonders schwer, wenn sie in die Fußstapfen ihrer Altvorderen treten. Erst nach dem Tod des malischen Grammy-Gewinners Ali Farka Touré ist dessen Sohn Vieux auf der Bildfläche erschienen. Vielleicht aus Respekt, den er seinem Vater auch mit der Aufnahme eines von Issy Sory Bamba gesungenen Liedes erweist.

Kurz vor seinem Ableben gab Ali Farka Touré seinem Sohn Starthilfe und verhalf ihm nicht nur zu den besten Songs auf dem Album, sondern brachte auch seine Beziehungen mit ein: Auch Toumani Diabaté ist dabei, einer der weltbesten Kora-Spieler.

Das ist schön, schmälert aber keineswegs die Leistung von Vieux Farka Touré, der die meisten Songs schrieb, singt, Gitarren und Kalebasse spielt und auch bei den Arrangements mitmischte. Er entwickelt, anders als sein Vater, keinen völlig eigenen Stil, aber seine eigene Spielart. Dafür vermischt er traditionelle, fließende Mandinge-Rhythmen und -Melodien mit dem entspannten, leichten Blues seines Vaters und bringt zwischendurch auch Reggae-Rhythmen unter. Seine Lieder singt er in Bambara, Fulani oder Sonrai, also in Sprachen, die seine Landsleute verstehen.
Dass Vieux Farka Touré auch mit den Texten seiner Heimat treu bleibt, versteht sich fast von selbst. Er singt Lobpreisungen in der Art der Griots oder appelliert an seine Hörerinnen und Hörer: Meine Brüder und Schwestern/Ihr müsst wissen, wie ihr das Schicksal festhalten und wie ihr zusammenleben könnt.
Vieux Farka Touré führt mit seinem herausragenden Debüt die Tradition also in jeder Hinsicht fort, die seines Vaters genauso wie die der malischen Musik im Allgemeinen.

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