Freitag, 8. Dezember 2006
Sting - Songs From The Labyrinth
Schön, wenn einer über den Tellerrand hinausschaut. Gordon Matthew Sumner macht es gerne, jetzt hat er sich der Musik von John Dowland zugewendet - und fast alle jubeln. Dabei gibt es - abgesehen davon, dass ihn mit Edin Karamazov ein hervorragender Lautenist begleitet - wirklich keinen Grund zur Freude. Der Gesangsunterricht an der Schola Cantorum Basiliensis hat gerade mal nichts gebracht. Dagegen ist das unangebrachte Raunen der Briefe von Dowland - vermutlich soll es die künstlerische Ernsthaftigkeit des Projekts unterstreichen - schon fast angenehm. Und wer denkt, dass John Dowland der Vergessenheit entrissen werden muss, irrt.
Es geht doch wieder um das eine: mit einem bekannten Namen den Absatz anzukurbeln. Da kann die Kunst ruhig auf der Strecke bleiben.

Nachtrag
Auf einen wohltuend kritischen Beitrag von Eleonore Büning, soll doch noch hingewiesen werden. Er ist nicht nur eine Ausnahme im Chor der grundlos Jubilierenden, sondern auch bissig, mit Witz und kenntnisreich geschrieben - und nicht ganz ohne Lob. Es lohnt sich, dafür zu bezahlen.

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