Montag, 4. März 2013
Basketballer auf der Stör
«The Iran Job» – ein Dokumentarfilm über einen außergewöhnlichen Arbeitseinsatz
Der Basketballspieler Kevin Shepperd hat es nicht in die Profi-Liga geschafft und verdingt sich überwiegend im Ausland. Sein letztes Engagement führt ihn zu einem der Erzfeinde der USA: in den Iran. Gemeinsam mit dem zweiten, teuer eingekauften ausländischen Spieler des Teams, soll er den A.S. Shiraz in die Play-offs bringen. Der Club ist eben erst in die zweite Liga aufgestiegen. Shepperd stellt nach dem ersten Spiel ernüchtert fest, dass sein Team auf Amateur-Niveau spielt. Dass ausgerechnet diese Mannschaft als erster Aufsteiger gleich die Play-offs erreichen soll, erscheint alles andere als wahrscheinlich.





Der deutsch-amerikanische Filmemacher Till Schauder verwebt in «The Iran Job» die spannende sportliche Entwicklung des A.S. Shiraz mit dem aufeinanderprallen der unterschiedlichen Kulturen, der persönlichen Entwicklung seines Protagonisten und dem Einblick in den iranischen Alltag. Schauder hatte Glück, weil sich der A.S. Shiraz nach einer äusserst wechselhaften Saison buchstäblich in den letzten Spielsekunden für die Play-offs qualifiziert. Und er hatte noch viel mehr Glück, weil sich Kevin Shepperd mit den drei Physiotherapeutinnen der Mannschaft anfreundet und er so Einblicke in den iranischen Alltag erhält, die anders kaum möglich wären.
Während der iranische Präsident vermeintlichen und tatsächlichen Feinden über die Staatsmedien martialische Botschaften übermittelt und die iranische Führung den zersetzenden Einfluss der westlichen Kultur fürchtet, werden die Iraner im Film so weltoffen und interessiert dargestellt, wie man sie auch bei Reisen durch das Land erlebt.

«The Iran Job» ist in jeder Hinsicht gelungen. Er ist ein spannender Sportfilm, ein gelungenes Porträt des Basketballers Kevin Shepperd und eine Dokumentation über da Leben in Iran – mit seinen lustigen und seinen schlechten Seiten.

Website zum Film

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