Sonntag, 24. Februar 2008
Man kann ihm zwar zustimmen,
thenoise, 18:37h
aber gleichzeitig finden, dass es sich Meinhard von Gerkan zu einfach macht. Denn die Problematik, ob und unter welchen Umständen Architekten für totalitäre Regime bauen sollen, werden nicht aus dem Weg geräumt, indem man auf andere zeigt, die das gleiche machen. Und schon gar nicht durch den Hinweis, dass einem die Bauherren dieser Länder weniger dreinreden als in Deutschland. Da haben die Herren Herzog und deMeuron ganz andere Erfahrungen gemacht. Vielleicht ist - auch wenn ich im Wesentlichen seiner Meinung bin - oder baut Meinhard von Gerkan einfach viel zu brav und machterhaltend? Dass er sich freut, wenn seine Gebäude als modern, nüchtern, international, transparent gelobt werden, ist verständlich. Aber wollen wir wirklich in Zukunft nach China fahren, um internationale Architektur zu sehen - Einheitsbrei-Architektur, der nationale Charakteristika fehlen? Dann doch lieber Architektur, die im internationalen Wettbewerb bestehen kann - und die auch vom Alten noch genügend übrig lässt. Wir wissen ja, das man in China bei der Erneuerung nicht zimperlich ist. Aber die westlichen Architekten kommen zu ihrem Glück erst nach dem Beschluss ins Land, der mitunter Millionen Menschen ihr Heim und möglicherweise sogar ihre Lebensgrundlage raubt.
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